Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Erkenntnisse aus der Genetik als Grundlage für den Naturschutz: Zum 1. Dezember 2012 startetete das Internetportal www.congressgenetics.eu, das Informationen über mehr als 4.000 Studien zu Arten, die in Europa bedroht sind, verständlich aufbereitet.

Weitere Inhalte sind eine Präsentation und Basisinformationen über die Bedeutung der Genetik für die Artenvielfalt sowie Anleitungen, wie genetische Faktoren in Studien berücksichtigt und Ergebnisse interpretiert werden.
In einem Forum können die Nutzerinnen und Nutzer zudem Kontakt zu Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin aus ihrer Region aufnehmen.
Das Internetportal richtet sich an Fachleute aus Politik, Verwaltung, Naturschutzverbänden und Medien.

"Die Genetik hat traditionell für das Management von Artenvielfalt in Europa keine Rolle gespielt", sagt der Wildtierökologe Dr. Gernot Segelbacher von der Fakultät für Forst- und Umweltwissenschaften der Universität Freiburg, der an der Initiative als Koordinator und Ansprechpartner für Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligt ist.

"Die neuen Biodiversitätsziele bis zum Jahr 2020 verpflichten die Staaten, genetische Faktoren in ihren Plänen zum Artenschutz künftig zu berücksichtigen. Wir wollen sie mit dem Portal unterstützen, indem wir die nötigen Informationen bereitstellen und praktische Hilfe anbieten."

Ein Beispiel ist der Aktionsplan für das Auerhuhn im Schwarzwald: Die Wissenschaftler zeigen, wo Korridore zwischen den Verbreitungsgebieten der seltenen Vögel erhalten werden müssen, um das langfristige Überleben der Art zu sichern.

"Diese Informationen sind zum Beispiel wichtig für die Frage, an welchen Stellen im Schwarzwald künftig Windkraftanlagen errichtet werden sollen."

Das Internetportal ist ein Ergebnis des Forschungsprojekts "Conservation Genetic Resources for Effective Species Survival" (ConGRESS). An der von der Europäischen Union geförderten Initiative haben sich Wissenschaftler aus zehn europäischen Ländern beteiligt. Federführend war die Universität Cardiff/Wales.

 

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