Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Jubiläum einer Fortbildung: Bereits zum zehnten Mal kam die Fachwelt in der vergangenen Woche anlässlich der - Erkenntnistage Schwimmteich - in Geisenheim zusammen. Die Schulung, die seit dem Jahr 2003 stets in der ersten Dezemberwoche von der Deutschen Gesellschaft für naturnahe Badegewässer (DGfnB) veranstaltet wird, hat sich zu einem beliebten und lehrreichen Branchentreff entwickelt.

v.l.n.r.: Experten treffen aufeinander: Guido Manzke, Präsident der DGfnB, die Referenten Udo Schwarzer, Thomas Wilper, Alexander Mohrenweiser und Hans Graf sowie der Pressewart der DGfnB, Christian Klute. (Foto: DGfnB)

Anstatt für den runden Geburtstag ihrer Erkenntnistage lange Reden vorzubereiten, hatte sich die DGfnB darauf konzentriert, erneut hochkarätige Referenten aus dem In- und Ausland auf den RheinMain Campus Geisenheim zu holen. Unter den 67 Teilnehmern der zweitägigen Fortbildungsveranstaltung für Schwimmteich-Experten befanden sich dementsprechend auch in diesem Jahr viele Wiederholungstäter. "Bei der Schulung trifft man immer auf bekannte Vertreter und erfahrene Kollegen aus der Branche.

Man tauscht sich aus, schaut, wo Betriebe aus dem gesamten Bundesgebiet stehen, und erweitert seinen Horizont bei den Fachvorträgen zu aktuellen Themen und Entwicklungen", nannte Kristina Heinrichs gleich mehrere Gründe für ihre Anwesenheit in Geisenheim. Besonders angetan hatte es der Bauleiterin der Terwiege Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co.KG in diesem Jahr der Vortrag des öbv Sachverständigen und Holzspezialisten Thomas Wilper. "Er weiß ungemein viel über die Eigenschaften und Einsatzgebiete verschiedener Holzarten, über Verschraubungstechniken, aber auch über die Möglichkeiten und Grenzen des Holzbaus. Und er hat darauf hingewiesen, dass GaLaBau-Betriebe unbedingt bestimmte DIN-Normen aus dem Zimmerhandwerk beachten sollten, wenn sie beim Bau von Terrassen und Stegen rechtlich auf der sicheren Seite sein wollen", so das positive Fazit der Fachfrau.

Der Ansatz, den Auftraggeber so umfassend wie möglich aufzuklären und vorzubereiten - und so auch den eigenen ausführenden Betrieb zu schützen, zog sich wie ein roter Faden durch die gesamte zweitägige Schulung. "Wie Herr Wilper richtig sagte, ist es Vortäuschung falscher Tatsachen, von ´Barfussdielen` zu sprechen, wenn es definitiv kein Holz ohne Splitter gibt. Dadurch macht sich ein Auftraggeber nur angreifbar", so das Beispiel von Jürgen Grunewald, Vorstandsmitglied der POOL FOR NATURE eG und ebenfalls Teilneher der diesjährigen Erkenntnistage.

Welche Konsequenzen Nachlässigkeiten im rechtlichen Bereich tatsächlich haben können, machten der Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, André Bußmann, und Alexander Mohrenweiser, Landschaftsarchitekt und öbv Sachverständiger, in ihren ineinandergreifenden Vorträgen deutlich. Die Botschaft: Eine laufende Aufklärung des Kunden vor, während und nach der Auftragsausführung sei von elementarer Bedeutung. Ein unzureichender Informationsfluss, so die Experten weiter, führe schnell zu Missverständnissen und falschen Erwartungen auf Seiten des Auftraggebers. Transparente Erläuterungen zu den angebotenen Leistungen hingegen könnten juristische Stolperfallen von vornherein aus dem Weg räumen. In der Praxis bedeutet dies laut Bußmann und Mohrenweiser:

Bereits im Angebot muss bis ins kleinste Detail geklärt sein, was der Kunde kauft und bekommt. Dies umfasst auch die Aufklärung über die Nutzung und Pflege des Schwimmteiches. Ohne eine formelle Abnahme und Übergabe der fertigen Anlage ist das Projekt offiziell nicht abgeschlossen. Wichtig sei außerdem die Weitergabe einer eindeutigen Pflege- und Bedienungsanleitung an den Kunden. Nur so könne vermieden werden, dass der ausführende Betrieb später für angebliche Baumängel regresspflichtig gemacht wird. "Die Vorträge haben klar gemacht, wozu ein leichtsinniger Umgang mit diesen Aspekten führen kann. Viele Teilnehmer werden nun sicher ihre Arbeitsabläufe auf juristische Lücken überprüfen", sagte Kristina Heinrichs.

Erhellende Erkenntnisse brachten auch die weiteren Vorträge der diesjährigen Fortbildung: Eigens für die Erkenntnistage Schwimmteich aus Portugal angereist, berichtete der IOB-Präsident und ausgewiesene Pflanzenspezialist Udo Schwarzer über das von ihm entwickelte Computerprogramm POND ANALYST 1.1. Dieses wählt auf Grundlage von wasseranalytischen Werten passende, standortgerechte Pflanzen für Schwimmteiche und Naturpools aus. Komplettiert wurde der Kreis der Referenten durch Hans Graf, renommierter Schwimmteichbauer und GaLaBauer aus der Schweiz. Er ließ die Branchenkollegen an seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Schwimmteichbau teilhaben und erläuterte insbesondere das von ihm über Jahre entwickelte System zur Reinigung von Wasser mithilfe eines optimal entwickelten Biofilms.

Zum Ende der diesjährigen Schulung zogen Jörg Baumhauer, Carsten Schmidt und Christian Klute von der DGfnB, die die Veranstaltung seit Beginn organisieren und durchführen, ein kurzes Resümee aus einer Dekade Erkenntnistage Schwimmteich:

In den vergangenen zehn Jahren habe sich einiges getan, vor allem, was das Wissen über Schwimmteiche angehe. Während man sich zu Beginn der Veranstaltungsreihe mit den Vorträgen noch eher an der Oberfläche bewegt habe, gingen die Themen inzwischen viel mehr in die Tiefe. Und genau das gefällt Schwimmteichexperten wie Jürgen Grunewald: "Neben der Mitgliederver-sammlung sind die Erkenntnistage Schwimmteich für unsere Genossenschaft jedes Jahr die wichtigste Veranstaltung der DGfnB. Selbst Fachleute mit jahrelanger Erfahrung können hier immer etwas mitnehmen. Wir hoffen, dass die Veranstaltungsreihe auch in den kommenden zehn Jahren so erfolgreich weiterläuft."

 

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