Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Verschiedene Gremien der bundesdeutschen Friedhofsgärtner tagten vom 13. bis 16. Januar in Düsseldorf: der Länderrat gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Vorstand (GVO), die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Friedhofsgärtner-Genossenschaften und Treuhandstellen (ARGE) im Zentralverband Gartenbau (ZVG), die Gemeinsame Tagung von ARGE-Vertretern und Fachgruppenvertretern, die BdF-Arbeitskreise sowie der Verwaltungsrat und die Gesellschafterversammlung der Dauergrabpflege-Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner mbH.

Zu Beginn der gemeinsamen Veranstaltung begrüßte ZVG-Präsident Jürgen Mertz die Delegierten und forderte sie auf, für die zukünftigen gemeinsamen Strukturen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Abgerundet wurde die Tagung durch ein umfangreiches Rahmen- und Fachprogramm, welches seinen Höhepunkt mit einem Empfang des Oberbürgermeisters Dirk Elbers im Rathaus der Stadt Düsseldorf fand.

Nach intensiver Vorbereitung über drei Jahre beschlossen die Friedhofsgärtner auf ihrer diesjährigen Bundesarbeitstagung neue Strukturen für die friedhofsgärtnerischen Organisationen auf Bundesebene. Umgesetzt wird dieser Beschluss im diesem Jahr durch die Gründung neuer Organisationen und Gremien. Im Zentrum der neuen Strukturen wird die Gesellschaft deutscher Friedhofsgärtner mbH stehen - eine 100-%ige Tochtergesellschaft des Zentralverbandes Gartenbau e.V.
Die Friedhofsgärtner gehen damit stringent ihren Weg in der gemeinsamen Arbeit der Bundesfachgruppe und dem Zusammenschluss der Dauer-grabpflegeorganisationen weiter und stellen sich so zukunftsweisend als starke bundesweite Interessensvertretung auf.

Aktive Arbeit der Arbeitskreise

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung waren die Arbeitskreise. So ging es im Arbeitskreis Ausbildung hauptsächlich um Nachwuchswerbung und DEULA-Kurse für Friedhofsgärtner. Im Arbeitskreis Ausstellung und Gestaltung stand die diesjährige internationale Gartenschau (igs) in Hamburg im Mittelpunkt. Hier werden die Friedhofsgärtner wieder mit einem aufwändigen Auftritt im Ausstellungsteil "Grabgestaltung und Denkmal" ihre Leistungen präsentieren.
So stellte sich Arne Kießling aus Westoverledingen vor, der den Beratungspavillon der Friedhofsgärtner und somit das Pflegemodell in Hamburg während der Gartenschau betreuen wird. Unterstützt wird er dabei vor Ort von Helmut Barthels. Barthels ist aktiver Friedhofsgärtner und Vorstandsvorsitzender der Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg eG sowie Vorsitzender der Landesfachgruppe Friedhofsgärtner im Gartenbauver-band Nord e.V.

  • Die Arbeitsgruppe Friedhofsinnovationen diskutierte intensiv über neue Produkte und Wege für die Friedhofsgärtner und wird 2013 weiter daran arbeiten.
  • Im Arbeitskreis Technik ging es schwerpunktmäßig darum, wie sich die Friedhofsgärtner nachhaltig entwickeln können.
  • Der Arbeitskreis Pflanze diskutierte über aktuelle Schädlinge, die den Friedhofsgärtner zu schaffen machen und beschäftigte sich mit friedhofsgärtnerisch relevanten Versuchen der Lehr- und Versuchsanstalt in Heidelberg, wie den Test der Winterhärte von Bodendeckern und Stauden.
  • Der Arbeitskreis Marketing bereitete die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit dieses Jahres vor und blickte zudem auf das vergangene Jahr zurück. Mit einer Abdruckauflage von rund 35 Millionen erreichten die Friedhofsgärtner 2012 unter anderem mit ihren Presseberichten bundesweit sehr viele Leser. Zudem startete im vergangenen Jahr erfolgreich der BdF-facebook-Auftritt und es wurden zahlreiche Informations- und Werbemittel entwickelt. In diesem Jahr werden die Schwerpunkte im Internetbereich, der Präsenz auf der Gartenschau sowie der Verstärkung der Pressearbeit liegen.

Ein Höhepunkt des den öffentlichen Auftritts wird zudem der bundesweite Tag des Friedhofs unter dem Motto "Kein Ort wie jeder andere" am 21. und 22. September sein.

Empfang im Rathaus der Stadt Düsseldorf

Am 14. Januar wurden die Friedhofsgärtner von Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers im Plenarsaal des Rathauses empfangen. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung durch die Düsseldorfer Dixieband Powerkraut. Elbers führte in seiner Ansprache an die Friedhofsgärtner aus, dass der Stadt Düsseldorf auch die Friedhöfe als grüne Orte sehr am Herzen lägen. So sei es ihm wichtig, dass man die jahrhundertealte Friedhofskultur erhalte und weiterentwickle. So werde nun auch in Düsseldorf ein Memoriam-Garten entstehen.

Elbers wünschte den Friedhofsgärtnern der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen eine erfolgreiche Tagung.

Im Rahmen des Empfangs präsentierte Dominic Akyel, wissenschaftlicher Mitarbeiter und akademischer Koordinator am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, einige Ergebnisse aus seiner noch nicht veröffentlichten Studie "Pietät und Profit. Zum Wandel des Bestattungsmarktes in Deutschland." Dabei führte er den rund 120 anwesenden Friedhofsgärtnern und Vertreterinnen der Düsseldorfer Politik sowie der Friedhofs- und Grünflächenverwaltung aus, dass aus seiner Sicht die Friedhofsgärtner die Gewinner des Wandels in der Bestattungskultur seien. Doch die Herausforderungen für Unternehmen auf dem Bestattungsmarkt werden laut Akyel weiter steigen. Die Unternehmen müssten daher aktiv darauf reagieren. Dabei sei es wichtig, neue Märkte zu erschließen und intensiv um Kunden zu werben. Den Friedhofsgärtnern empfahl Akyel vor allem den Imagevorteil des Gartenbaus zu nutzen und am "Sehnsuchtsmarkt Natur" anzuknüpfen.

Der BdF-Vorsitzende Lüder Nobbmann appellierte nach Akyels Präsentation an die Friedhofsgärtner, weiter an neuen Konzepten wie dem Memoriam-Garten zu arbeiten und sich auf die Stärken der gemeinsamen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu besinnen. Dabei könne man sehr gut beispielsweise die Symbolik von Pflanzen aufgreifen. Nobbmann machte deutlich, dass die Friedhofsgärtner durch und mit ihrer starken Gemeinschaft gut aufgestellt sind. Sich nicht darauf ausruhen, sondern ständig neue Innovationen entwickeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein, war seine Devise.

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