Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Winter ist zurück. Bis auf wenige Landstriche ist ganz Deutschland mit Schnee bedeckt - mit gut sechs Milliarden Tonnen, wie der Deutsche Wetterdienst Ende Januar vermeldet hat. Das entspricht rund 13 Prozent der Wassermassen des Bodensees. Damit die Verkehrswege in Stadt und Land auch unter solch widrigen Bedingungen nutzbar sind, ist innovative Technik gefragt. Ohne Räum-Streutechnik geht gar nichts.

Die Verantwortlichen für die Beseitigung der weißen Pracht auf Straßen und Gehwegen haben jetzt alle Hände voll zu tun. Da muss jeder Handgriff sitzen. Ohne entsprechende Räum- und Streutechnik geht vielerorts gar nichts mehr. Bereits drei Jahre in Folge hat Winterdiensttechnik wieder Konjunktur. Die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet werden im Juni auf der demopark + demogolf in Eisenach zu sehen sein. Ganz gleich, ob elektronische Steuerungen zur präzisen Dosierung oder großflächige, optimal geformte Schneeschilde - Europas größte Freilandausstellung für den Kommunaltechniksektor präsentiert alle wichtigen Neuheiten der Winterdienstbranche, live und zum Anfassen.

"Umfassender Überblick für den kommunalen Praktiker" Frank Bludau, verantwortlich für die Abteilung Grünflächen beim Osnabrücker Service-Betrieb (OSB), einem Eigenbetrieb der Stadt, besucht die im zweijährigem Turnus stattfindende demopark regelmäßig. "Besonders hier erhalte ich einen umfassenden Überblick über die für unsere Abteilung relevante Technik, vom Laubsauger über Mulcher, Hubsteiger, Häcksler, Motorsägen bis hin zur Winterdiensttechnik."

Der Trend bei der Räumtechnik gehe zu immer effizienteren Schneeschilden und -pflügen, um möglichst viel Schnee und Eis mechanisch von der Fahrbahn abzutragen. In Osnabrück gelte bei der Ausbringung der Streumittel der Grundsatz: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Auf Gehwegen und Bürgersteigen werde auf Streusalzausbringung bis auf ganz neuralgische Bereiche an Bushaltestellen und Rampen verzichtet. Der Grund für den sensiblen Umgang mit Streusalz liegt im derzeitigen Baumsterben in Osnabrück und anderswo begründet. Auf Fahrbahnen hingegen führt auch in Osnabrück kein Weg am Streusalz vorbei, um maximale Verkehrssicherheit zu gewährleisten.

Moderne Feuchtsalztechnologie zur Glättebekämpfung

Hier setzt der zuständige Baubetriebshof bei der Glättebekämpfung auf moderne Feuchtsalztechnologie. "Diese Technik ist inzwischen Standard. Dabei werden die Salzkörner beim Streuvorgang mit einer Salzlösung besprüht. Dadurch haftet das Salzkorn sofort auf der vereisten Oberfläche. Zudem wird das Streugut nicht durch den folgenden Verkehrsfluss verweht. Die unmittelbar einsetzende Tauwirkung erfasst die gesamte Spur", erläutert Frank Bludau die salzsparende Technik.

Der technische Fortschritt geht auch hier immer weiter. Multifunktionale Feuchtsalz-Streumaschinen sind heute in der Lage, sowohl reine Salzlösung präventiv auf die Straße zu sprühen als auch im normalen Wintereinsatz angefeuchtetes Streusalz auszubringen. Weitere Einsparungen ermöglichen spezielle Infrarotmessgeräte, welche bei der Überfahrt des Streufahrzeuges die Temperatur der Fahrbahnoberfläche messen und dabei ermitteln, wie viel Salz jeweils abgegeben werden muss. So lassen sich Wirtschaftlichkeit und Ökologie unter einen Hut bringen.

Wer sich für Winterdiensttechnik interessiert, sollte sich die kommende demopark + demogolf nicht entgehen lassen. Vom 23. bis 25. Juni 2013 verwandelt sich das Flugplatzgelände in Eisenach-Kindel in eine beeindruckende Technikschau für Grünflächen- und Kommunaltechnikprofis auf einer Fläche von fast 25 Hektar. Neben Rasen- und Arealpflegegeräten sowie kompakten Baumaschinen wird die Winterdiensttechnik einer der Ausstellungsschwerpunkte sein. Schneeschilde, Schneepflüge, Schneefräsen, Kehrmaschinen, Anbau- und Aufbaustreuer, Flüssig-Streuautomaten, Streumittel und Hilfsstoffe in unterschiedlichen Größen werden in großer Vielzahl zu sehen sein. Von den über 400 erwarteten Ausstellern werden mehr als 100 Firmen ihre neuesten Entwicklungen zur Bekämpfung von Schnee und Eis auf Fahrbahnen und Gehwegen zeigen.

 

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