Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Erfolgreiches Vorjahr für bdla-Büros und Betriebe im FGL Hessen-Thüringen - Mahnende Worte zum Planungsverlauf der BUGA 2021 in Erfurt. Skepsis ist nicht angebracht, wenn die grüne Branche in Thüringen zurückschaut. Dort war 2012 ein überaus erfolgreiches Jahr für Landschaftsarchitekten sowie den Betrieben im Garten- und Landschaftsbau. Zur Tradition gehört es, sich Ende Januar zum traditionellen Neujahrsempfang zu treffen.

Wie in den Jahren zuvor wurde er vom Landesverband im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla), der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Thüringen (DGGL) sowie vom Fachverband GaLaBau Hessen-Thüringen e.V. (FGL) ausgerichtet. Rund 110 Gäste kamen in diesem Jahr in den Kanonenhof des Deutschen Gartenbaumuseums und erlebten einen geselligen und kurzweiligen Abend - stimmungsvoll musikalisch untermalt von dem Duo Krainhöfner-Otto aus Jena.

Stellvertretend für die drei Veranstalter begrüßte in diesem Jahr die DGGL-Landesvorsitzende Martina Trebert die Gäste aus Wirtschaft, Verwaltung, Vereinen, Institutionen sowie den anwesenden Mitgliedern der grünen Verbände. Auch sie bilanzierte das vergangene Jahr als durchaus erfolgreich für die Betriebe und Büros. Vielfältig war das Jahresprogramm der DGGL und auch einige Kooperationen verliefen sehr zufriedenstellend. Zum Beispiel hat sich einmal mehr die Aktion "Open Gardens" als feste Institution mit engagierten Gartenbesitzern in allen Regionen Thüringens gezeigt. Trebert erinnerte an das 125jährige Jubiläum der DGGL im vergangenen Jahr ebenso wie an das 100. Jubiläum des bdla in diesem Jahr.

Mit der Landesgartenschau in Schmalkalden 2015 und Apolda 2017 steuert die Branche auf zwei Höhepunkte hin, die sich langsam aber stetig positiv entwickeln und für große Aufmerksamkeit sorgen werden. Gleichzeitig mahnte Trebert an, die Landesgartenschauen nicht aus den Augen zu verlieren, wenn 2021 erneut eine Bundesgartenschau in Thüringen stattfindet. "Die Tradition der Gartenschauen muss fortgesetzt werden", appellierte Trebert.

Unzufriedenheit machte sich hingegen bei allen drei Verbänden bei den aktuellen Planungsabläufen für die BUGA 2021 in Erfurt breit. "Bedauerlicherweise diskutiert man derzeit in Erfurt mehr politisch statt inhaltlich. Die größte Gefahr ist es immer, alles hinauszuschieben, weil es auf dem Papier noch so lange dauert. Aber eine vernünftige Planung braucht Zeit. Ein Park soll nicht zwei Tage vor der Eröffnung fertig sein, sondern im Idealfall ein, zwei Jahre früher", sagte Thüringens bdla-Vorsitzender Werner Alkewitz. Mit dem 4. Studentenwettbewerb Mitteldeutschland soll in Erfurt nun ein wenig Bewegung in die Diskussion um die BUGA kommen.

Auf einen anderen wichtigen Aspekt der kommenden Jahre machte der FGL Hessen-Thüringen aufmerksam. "Für den Berufsstand insgesamt wird wohl die Beschaffung von guten Arbeitskräften zunehmend ein Problem werden. Junge Leute fehlen um die Altersabgänge auszugleichen. Der Kampf um die Auszubildenden wird härter und kostspieliger", teilte FGL-Geschäftsführer Guntram Löffler im Vorfeld der Veranstaltung mit.

Dennoch schauten bdla und FGL Hessen-Thüringen zuversichtlich auf dieses Jahr, vor allem weil die Auftragslage dank der vielen Aufträge aus der Privatwirtschaft sicher erneut deutliche Spuren hinterlassen wird.

Das Grußwort der Landesregierung sprach in diesem Jahr Christian Carius, Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, der sich freute, erneut in den Kanonenhof eingeladen worden zu sein. Er dankte in seiner Ansprache den beteiligten grünen Branchen für ihren Einsatz und ihr Engagement, attraktive Landschaften entstehen zu lassen. "Sie geben einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung unserer Alltags- und Hochkultur", so Carius.

"Attraktive Landschaftsanlagen steigern das Wohlbefinden einer Gesellschaft." Kritik an dem Planungsverlauf der BUGA nahm er zur Kenntnis, entgegnete aber, dass das Land im Vergleich zu anderen Prozessen und Abläufen hierfür gut aufgestellt sei. "Von Landesseite sind wir auf einem guten Wege. Der Ball liegt nun bei der Stadt Erfurt. Sie muss wissen, was sie bewegen will."

Carius wies erneut darauf hin, die Chancen zu nutzen, die sich durch den demografischen Wandel für die Städte und Dörfer im Freistaat ergeben. Gleichzeitig zeigte sich der Minister optimistisch, was die Fördermöglichkeiten anbelangt. "Für die kommenden zwei Jahre wurden die wichtigen Landesprogramme gestärkt. Zudem beteiligt sich Thüringen auch als Finanzierungspartner bei allen wichtigen Bundesprogrammen", so Carius.

Wie schon in den vergangenen Jahren wurde der 16. Neujahrsempfang in Thüringen von Rinn Beton- und Natursteine, der Baumschule Lorberg sowie der Leipziger Leuchten GmbH finanziell unterstützt.

 

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