Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der wesentliche Vorteil für den Wärmeabnehmer besteht darin, für das Contracting keine finanziellen Mittel, etwa für Investitionen, aufwenden zu müssen. Zudem werden die zukünftigen Energiekosten durch die Verträge für die Unternehmer zu einer festen und damit planbaren Größe.

Die Biomethan-Raffinerie Könnern (Foto: Nordmethan)

Die Betriebe müssen sich weder um die Anlage noch um den Bezug des Brennstoffes kümmern. Auch die Instandhaltung, Wartung und der Ersatz entfallen. Dieses Rundum-Sorglos-Pakets genießt seit einem knappen Jahr Stephan Niemöller. Seit Anfang 2012 ist der Tomaten- und Gurkenproduzent aus dem niedersächsischen Visbek Contracting-Partner von Nordmethan und nutzt zum Beheizen seiner Gewächshäuser ein Blockheizkraftwerk (BHKW). Damit bezieht er seine Wärmeenergie zu fest kalkulierbaren Kosten - ohne selber in die BHKW-Anlage investiert zu haben.

Sein Einsatz: Die Stellfläche für das BHKW auf seinem Betriebsgrundstück. Kontrollen und Analysen überlässt er den Technikern des Betreibers Nordmethan, die alle wichtigen Parameter permanent online überwachen und bei einer Störung binnen Minuten Abhilfe schaffen.

Auch für den BHKW-Brennstoff sorgt die Nordmethan GmbH. Dafür entnimmt sie in Visbek Biomethan, welches das Unternehmen in Deutschland über mehrere Biomethan-Raffinerien produziert und in das Erdgasnetz eingespeist hat. So profitiert Niemöller von einem BHKW-Wirkungsgrad, der bei 84 Prozent liegt, und die Nordmethan kann durch die Bioerdgas-Abnahme und die damit verbundene Wärmenutzung nach dem KWK-Prinzip (Kraft-Wärme-Kopplung) das erzeugte Biomethan dezentral ausspeisen. Elektrizität und Wärme werden da erzeugt, wo der Industriebetrieb sie auch benötigt.

Das BHKW in Visbek ist mit einer Leistung von 400 Kilowatt elektrisch und 450 Kilowatt thermisch optimal dimensioniert. Damit sich der Betrieb für alle Beteiligten lohnt, muss die Anlage über das Jahr zu 85 Prozent betrieben werden können. Bei Niemöller liegt der Auslastungsgrad sogar deutlich darüber, denn die Wärme wird weit über 8.000 Betriebsstunden ganzjährig effizient genutzt.
Den Strom, den das BHKW generiert, speist die Nordmethan ins Netz ein. Mit der Menge können rund 600 Haushalte dauerhaft mit Strom versorgt werden.

Die Wärme-Leistung des BHKW wird im Winter voll ausgeschöpft, aber auch im Sommer benötigen die Pflanzen die Wärme für ihr Wachstum - unter anderem, um morgens die Feuchtigkeit in den Gewächshäusern zu regulieren und die Pflanzen so anzuregen. Entsteht ein Wärmeüberschuss, wird er über einen großen Wärmespeicher aufgefangen, den der Gärtner ursprünglich für die Wärme aus dem Gaskessel nutzte. Jetzt speichert er die BHKW-Wärme sowie die Wärme aus der 2008 installierten Holzheizung. Mit Hilfe der Abwärmenutzung aus dem BHKW reduziert sich die benötigte Holzmenge für ihn auf ein Drittel. Zudem erfordert die BHKW-Wärme keinen zusätzlichen Arbeitsaufwand und unterliegt im Vergleich zum Holz keinen Preisschwankungen. Ebenso wird fossiler Brennstoff durch regenerative Energieträger ersetzt.

Mit dem jetzigen Wärmekontingent kann Niemöller unternehmerisch weiter auf Wachstumskurs gehen. Bereits 2012 erweiterte er seine Anbaufläche um ein 9.000 Quadratmeter Fläche fassendes Energiespargewächshaus. Damit hat er seine Produktionsfläche auf 28.000 Quadratmeter erhöht - eine ordentliche Produktivitätssteigerung für seinen Gärtnereibetrieb.
Durch den festen Wärmepreis hatte Niemöller bei den Erweiterungen eine hohe Planungssicherheit und damit ein reduziertes unternehmerisches Risiko. Ein derartiges Contracting-Konzept für grüne Wärme könnte somit zu seinem Wachstumskatalysator werden.

Weitere Informationen zum Thema Wärmecontracting erhalten Sie unter
Tel. 0391-60 78 38 10 oder info(at)nordmethan.de

 

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