Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der internationale Tag des Waldes, der jährlich am 21. März stattfindet, ist mit dem Aufruf für eine nachhaltige Waldnutzung verbunden - wie diese aussehen könnte, erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen des Projekts: Funktionelle Bedeutung von Biodiversität in europäischen Wäldern (FunDivEUROPE).

Der Freiburger Biologe Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen koordiniert das mit sieben Millionen Euro von der Europäischen Kommission geförderte Vorhaben, an dem 24 Partnerinstitute aus 15 Ländern beteiligt sind.

Wälder spielen eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf, sorgen für saubere Luft, speichern Kohlenstoff und verlangsamen so den Klimawandel. Sie sind Heimat für viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. Den Menschen dienen Wälder als Quelle der Erholung und Inspiration. Um diese Funktionen und Leistungen langfristig zu erfüllen, muss ein Wald stabil sein. In einer sich wandelnden Umwelt muss er beispielsweise widerstandsfähig gegen Trockenheit, Schädlingsbefall und Stürme sein.

Können artenreichere Wälder diese Funktionen besser und nachhaltiger erfüllen als artenarme? Um dieser Frage nachzugehen, haben die an FunDivEUROPE beteiligten Wissenschaftler ein Netzwerk von mehr als 200 Untersuchungsflächen etabliert. Von Finnland bis Spanien erforschen sie den Zusammenhang zwischen der Vielfalt der Baumarten und Ökosystemleistungen wie Wasserqualität, Nährstoffverfügbarkeit im Boden und Kohlenstoffspeicherung.

Seit einigen Jahren häufen sich die Hinweise, dass die Artenvielfalt einen positiven Einfluss auf die Produktivität eines Ökosystems hat. Inwieweit sie auch für andere Funktionen eine Rolle spielt, ist bisher wenig bekannt. Bei den Untersuchungsflächen haben die Wissenschaftler sichergestellt, dass der Einfluss von Artenvielfalt von anderen standörtlichen Bedingungen getrennt werden kann. Nur so können sie sicher sein, dass die gefundenen Effekte auf die Baumartenvielfalt zurückzuführen sind und nicht etwa auf einen anderen Bodentyp oder anderes Ausgangsgestein. Somit sind diese Flächen die ideale Plattform, um die Frage beantworten zu können, ob eine Erhöhung der Baumartenzahl dazu beiträgt, eine nachhaltige und vielfältige Nutzung der Wälder zu gewährleisten.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat den "Tag des Waldes" in den 1970er Jahren eingeführt, um vor der drohenden Waldzerstörung zu warnen. 2013 ruft erstmals auch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zu diesem Tag auf, an dem zahlreiche Forschungseinrichtungen und Umweltorganisationen über die existenzielle Bedeutung des Waldes informieren.

 

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