Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2012 schwächer entwickelt als im Vorjahr. Sie konnte zwar noch um 3,2 % wachsen, aber auch in den Schwellenländern gingen die Wachstumsraten zurück. Die Industrieländer bewegten sich weiterhin zwischen Konsolidierung und Konjunkturstabilisierung. Im Euro-Raum erzielten nur wenige Länder ein Wirtschaftswachstum. Der Welthandel nahm um 2,1 % zu.

Liebherr Baumaschinen (Foto: Liebherr-International Deutschland GmbH)

Umsatz nach Produktgruppen

Für die Firmengruppe Liebherr ist das Geschäftsjahr 2012 gut verlaufen. Die nachlassende Dynamik der Weltwirtschaft in den letzten Monaten des Jahres hat sich zwar im Auftragseingang bemerkbar gemacht, der Umsatz wurde dadurch jedoch nicht mehr signifikant beeinflusst. Insgesamt hat die Firmengruppe Liebherr ihren Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 760 Mio. € oder über 9 % auf 9,1 Mrd. € gesteigert.

In den Produktbereichen Baumaschinen und Mining-Geräte erwirtschaftete Liebherr ein Umsatzplus von beinahe 490 Mio. € oder 9 %. Damit wurden in diesen Bereichen Verkaufserlöse in Höhe von rund 5.870 Mio. € erzielt. Der Anteil dieser Bereiche betrug wie im Vorjahr rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes der Firmengruppe.

Der Umsatz der Sparte Mining ist mit einem Anstieg um knapp 280 Mio. € oder 28 % überdurchschnittlich stark gewachsen und hat damit die Wachstumsrate des Vorjahres noch etwas übertroffen. Insgesamt wurden Verkaufserlöse in Höhe von 1.290 Mio. € erzielt.

Die Sparte Fahrzeugkrane erreichte ebenfalls ein überdurchschnittliches Wachstum, nachdem der Umsatz im Vorjahr zurückgegangen war. Hier stieg der Umsatz um über 200 Mio. € oder 12 % auf insgesamt mehr als 1.940 Mio. €.

In den Sparten Erdbewegung sowie Turmdrehkrane und Betontechnik lagen die Verkaufserlöse in etwa auf Vorjahresniveau. Mit Erdbewegungsgeräten erzielte Liebherr einen Umsatz von rund 2.060 Mio. €. Die Sparte Turmdrehkrane und Betontechnik erreichte einen Umsatz von rund 580 Mio. €.

Außerhalb der Bereiche Baumaschinen und Mining erzielte Liebherr einen Umsatz von insgesamt 3.220 Mio. €, was einer Steigerung um circa 280 Mio. € oder 9 % entspricht. Alle dazugehörigen Sparten konnten Zuwächse verzeichnen; dabei handelt es sich um die Bereiche Maritime Krane, Aerospace und Verkehrstechnik, Werkzeugmaschinen und Automationssysteme sowie Hausgeräte.

Die Sparte Maritime Krane erzielte bei einem Wachstum von über 20 Mio. € oder 3 % einen Umsatz von rund 830 Mio. €.

Einen überdurchschnittlichen Umsatzanstieg konnte die Sparte Aerospace und Verkehrstechnik verzeichnen: Der Umsatz ist hier im Vergleich zu 2011 um nahezu 120 Mio. € oder 13 % gestiegen und lag bei etwa 1.030 Mio. €.

Besonders erfreulich hat sich der Bereich Werkzeugmaschinen und Automationssysteme entwickelt: Hier wurden annähernd 260 Mio. € umgesetzt, was einem Wachstum von über 70 Mio. € oder 39 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Der Umsatz der Sparte Hausgeräte lag bei 890 Mio. € und ist damit bezogen auf das Vorjahr um 45 Mio. € oder 5 % angestiegen.

Bei den Sonstigen Erzeugnissen und Leistungen der Firmengruppe wurde ebenfalls ein Zuwachs erzielt: Der Umsatz in diesem Bereich erreichte mehr als 210 Mio. € und ist damit um knapp 20 Mio. € oder 9 % gestiegen.

Umsatz nach Regionen

In allen Absatzregionen hatte die Firmengruppe Liebherr im Geschäftsjahr 2012 Steigerungen zu verzeichnen. Besonders hohe Wachstumsraten wurden in Osteuropa und Afrika erzielt. Die zehn größten Einzelmärkte der Firmengruppe waren in diesem Zeitraum Deutschland, Russland, die USA, Australien, Frankreich, Großbritannien, Brasilien, Kanada, die Niederlande und Österreich.

In Westeuropa ist der Umsatz auch im Jahr 2012 leicht gestiegen. Dort erzielte die Firmengruppe Verkaufserlöse in Höhe von rund 3.970 Mio. €, was einem Plus von mehr als 150 Mio. € oder 4 % entspricht. In Osteuropa verzeichnete Liebherr eine Umsatzsteigerung um annähernd 150 Mio. € oder 16 % auf insgesamt über 1.050 Mio. €.

Der Umsatz im Nahen und Mittleren Osten belief sich im zurückliegenden Geschäftsjahr auf nahezu 310 Mio. €. Damit ist er im Vergleich zu 2011 um fast 20 Mio. € oder 6 % gestiegen.

In Amerika entwickelte sich der Umsatz mit einem Zuwachs von rund 140 Mio. € oder 11 % auf circa 1.500 Mio. € ebenfalls positiv.

Einen erfreulichen Anstieg verzeichnete die Firmengruppe auf dem afrikanischen Kontinent. Der Umsatz betrug dort rund 590 Mio. €, was einem Plus von über 120 Mio. € oder 26 % entspricht. In der Region Fernost / Australien knüpfte Liebherr an die positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2011 an. Mit einem Plus von 12 % lag die Zuwachsrate 2012 etwa auf Vorjahresniveau. In dieser Region wurden Verkaufserlöse in Höhe von über 1.670 Mio. € erzielt. Das sind circa 180 Mio. € mehr als im Geschäftsjahr 2011.

Ertrag

Der Konzernabschluss der Liebherr-International AG in Bulle (Schweiz) weist einen Konzerngewinn von rund 540 Mio. € aus, was einer Steigerung um annähernd 60 Mio. € oder knapp 12 % entspricht.

Investitionen

Im Geschäftsjahr 2012 betrugen die Gesamtinvestitionen der Firmengruppe etwa 840 Mio. €. Dies entspricht einem Anstieg um mehr als 170 Mio. € oder mehr als 25 %. Diese Investitionen flossen sowohl in die Modernisierung und Erweiterung des weltweiten Produktionsnetzwerks als auch in die weitere Stärkung der Vertriebs- und Service-Organisation ein.

Der Bereich Baumaschinen und Mining hat rund 560 Mio. € investiert, was einer Zunahme um annäherungsweise 120 Mio. € oder 26 % entspricht. Davon entfielen mehr als die Hälfte auf die Sparte Erdbewegung.

Liebherr plant bei Kirchdorf an der Iller (Deutschland) den Bau eines Logistikzentrums, das zunächst von der Sparte Erdbewegung genutzt werden soll. Zu diesem Zweck wurde die Liebherr-Logistics GmbH gegründet. Am gleichen Standort wird eine Halle für die Endmontage von Hydraulikzylindern entstehen, um die bei der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH bestehenden Kapazitäten in der Hydraulikzylinderfertigung erhöhen zu können. Darüber hinaus soll die interne IT-Dienstleistungsgesellschaft der Firmengruppe Liebherr an dem neuen Standort angesiedelt werden.

Am Standort Bischofshofen (Österreich), der Produktionsstätte für Radlader, wurde mit dem Neubau des Sozial- und Verwaltungsgebäudes begonnen. Das Liebherr-Werk in Dalian (China) wird derzeit um eine 12.000 m² große Produktionshalle mit angrenzendem Verwaltungsgebäude erweitert. Die 2002 eröffnete Produktionsstätte für Hydraulikbagger, Radlader und Materialumschlagmaschinen sowie Getriebe verfügt über eine Gesamtfläche von 90.000 m². Durch diese Investition soll die Produktionskapazität für den chinesischen Markt sowie für verschiedene weitere Schwellenländer erhöht werden.

Die Sparte Mining hat insgesamt knapp 100 Mio. € investiert. Der Ausbau der Produktionsstätten für Mining-Trucks in Newport News (USA) und für Mining-Bagger in Colmar (Frankreich) wurde im Berichtsjahr weiter vorangetrieben. Darüber hinaus wird derzeit beispielsweise der Standort Adelaide (Australien) erweitert, um die Mining-Kunden in der Region noch umfassender zu unterstützen. Hierzu werden die vorhandenen Einrichtungen um ein 12.000 m² großes Lager und Logistikzentrum sowie ein 16.000 m² großes Zentrum zur Wiederaufbereitung von Komponenten ergänzt.

In der Sparte Fahrzeugkrane wurden 90 Mio. € investiert. Am Standort Ehingen (Deutschland), wo Liebherr alle Mobilkrane sowie Raupenkrane über 300 Tonnen Einsatzgewicht entwickelt und fertigt, wurde der Bau einer neuen Montagehalle vorangetrieben.

Die Sparte Turmdrehkrane und Betontechnik hat im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt deutlich mehr als 80 Mio. € investiert. In Biberach an der Riß (Deutschland), wo Turmdrehkrane entwickelt und gefertigt werden, gehören der Bau eines neues Ausbildungszentrums sowie eines neuen automatischen Hochregallagers mit vorgelagertem Wareneingang zu den aktuellen Investitionsprojekten. Am Standort Pune (Indien) wurde eine neue Produktionsstätte in Betrieb genommen. Im vergangenen Jahr wurden dort in einer 8.000 m² großen Produktionshalle die ersten Fahrmischer, Mischanlagen und Turmdrehkrane für den indischen Markt gefertigt.

Im Herbst 2012 hat Liebherr den Betonpumpenhersteller Waitzinger aus Neu-Ulm (Deutschland) übernommen. Dieses Unternehmen firmiert seit Januar 2013 unter dem Namen Liebherr-Betonpumpen GmbH. Mit der Übernahme hat die Sparte das Produktprogramm im Bereich der Betontechnik vervollständigt und ist zum Komplettanbieter avanciert. Das Produktprogramm der Betontechnik von Liebherr umfasst unter anderem mobile und stationäre Mischanlagen sowie Fahrmischer und Förderbänder für Fahrmischer.

In der Nähe von Sydney (Australien) wurde im Berichtsjahr ein neues Vertriebs- und Servicezentrum fertiggestellt, das Anfang 2013 eröffnet wurde. Von dort werden nun der Vertrieb und Service für Erdbewegungs- und Spezialtiefbaumaschinen sowie Fahrzeugkrane in Australien und Neuseeland koordiniert. Der Gebäudekomplex umfasst eine Reparatur- und Servicehalle inklusive Ersatzteillager auf einer Fläche von rund 5.900 m² sowie angeschlossene Büroflächen von etwa 3.000 m².

Außerhalb des Bereiches Baumaschinen und Mining beliefen sich die Investitionen auf insgesamt 280 Mio. €. Sie lagen damit um gut 60 Mio. € oder 27 % über dem Vorjahreswert.

Die Sparte Maritime Krane hat annähernd 100 Mio. € investiert.

Die Investitionen bei der Liebherr-Werk Nenzing GmbH, Nenzing (Österreich), betrafen Ersatzanschaffungen in den Bereichen Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie den Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes. Die Liebherr Container Cranes Ltd., Killarney (Irland), begann im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Errichtung einer neuen Stahlbauhalle. Die Liebherr-MCCtec Rostock GmbH, Rostock (Deutschland), hat in den Neubau einer weiteren Stahlbauhalle für Schiffs- und Offshorekrane investiert. In Miami (USA) wurde eine neue, 40.000 m² große Vertriebs- und Serviceniederlassung errichtet, die im Sommer 2013 eingeweiht werden soll. Die neue Niederlassung ermöglicht es Liebherr, die Kunden in Nord- und Südamerika noch umfassender zu betreuen.

Im Bereich der Hausgeräte wurden insgesamt über 50 Mio. € investiert. In Ochsenhausen (Deutschland) betrafen die Investitionen unter anderem technische Anlagen und Maschinen sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung. Bei der Liebherr-Hausgeräte Marica EOOD, Radinovo (Bulgarien), wurden umfangreiche Mittel in die weitere Optimierung der Fertigungseinrichtungen investiert. Darüber hinaus hat die Gesellschaft ein 45.000 m² großes Grundstück für den Bau eines Logistikzentrums erworben. Bei der Liebherr-Hausgeräte Lienz GmbH, Lienz (Österreich), entfiel ein Großteil der Investitionen auf Maschinen und Anlagen.

Die Investitionen der Sparte Werkzeugmaschinen und Automationssysteme beliefen sich auf knapp 10 Mio. €. Technische Anlagen und Maschinen machten den größten Teil der Investitionen am Standort Kempten (Deutschland) aus.

Die Sparte Aerospace und Verkehrstechnik hat Investitionen in Höhe von weit über 60 Mio. € realisiert. In Lindenberg (Deutschland) wurde mit dem Ausbau der Produktionsstätte für Fahrwerke, Flugsteuerungs- und Betätigungssysteme begonnen, um die Produktionskapazität langfristig deutlich zu erhöhen. Der Ausbau und die Neustrukturierung werden voraussichtlich bis 2018 ausgeführt. Das heute 127.000 m² große Werk soll sich nach seiner Fertigstellung auf über 160.000 m² erstrecken.

In Toulouse (Frankreich), wo die Sparte Klimatisierungssysteme für Luftfahrzeuge entwickelt und fertigt, wurde mit dem Bau eines neuen Logistikzentrums begonnen. Das zweistöckige Gebäude, das über eine Nutzfläche von 6.300 m² verfügen wird, soll alle Aktivitäten des Bereiches Logistik beherbergen.

Im Bereich der Sonstigen Erzeugnisse und Leistungen, zu denen auch die Sparte Komponenten gehört, wurden annähernd 60 Mio. € investiert. Auf einem 150.000 m² großen Grundstück in der Nähe von Biberach an der Riß (Deutschland) begannen im Berichtsjahr die Bauarbeiten für eine weitere Produktionsstätte für Komponenten. Dort sollen unter anderem Schaltanlagen und Elektromotoren hergestellt werden. Am Standort Colmar (Frankreich) wurde ein neues Werk auf einer Fläche von 50.000 m² errichtet. Hier wird die Sparte Komponenten ein Forschungs- und Entwicklungszentrum sowie eine Produktionsstätte für Mining-Komponenten betreiben.

Den Investitionen der Firmengruppe standen Abschreibungen in Höhe von rund 430 Mio. € gegenüber.

Mitarbeiter

Dem weiteren Wachstum der Firmengruppe entsprechend hat sich auch die Zahl der Beschäftigten im Berichtsjahr wieder deutlich erhöht. Zum Jahresende waren weltweit rund 37.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Liebherr beschäftigt, was einem Zuwachs von etwa 2.470 entspricht.

In Deutschland beschäftigte die Firmengruppe zum Jahresende rund 15.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa 980 mehr als zum entsprechenden Vorjahreszeitpunkt. Auf circa 4.790 erhöhte sich im Jahr 2012 die Zahl der Beschäftigten in den österreichischen Liebherr-Gesellschaften, etwa 60 mehr als im Vorjahr. In Frankreich wurden fast 320 neue Arbeitsplätze geschaffen: Zum 31.12.2012 waren dort etwa 3.270 Personen beschäftigt. In der Schweiz stieg die Beschäftigtenzahl um circa 80 auf 1.280. In den übrigen europäischen Ländern nahm die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 370 zu und erreichte somit rund 5.070.

In den Regionen außerhalb Europas erhöhte sich die Belegschaft um etwa 650 auf circa 7.880 Personen. Die Liebherr-Gesellschaften auf dem amerikanischen Kontinent beschäftigten zum 31.12.2012 mit etwa 3.480 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund 260 mehr als zum Ende des Jahres 2011. In Asien und Australien, wo im Berichtsjahr rund 300 neue Stellen entstanden, stieg die Beschäftigtenzahl auf mehr als 3.550 an. In Afrika nahm die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um etwa 90 zu. Insgesamt waren dort fast 850 Personen beschäftigt.

Ausblick auf 2013

Für das Jahr 2013 erwartet die Firmengruppe Liebherr gegenwärtig einen Gesamtumsatz auf dem Niveau des Jahres 2012. Dabei werden sich vor allem die Bereiche Baumaschinen und Mining eher moderat entwickeln.

Die Investitionen werden sich im Geschäftsjahr 2013 in etwa auf dem Vorjahresniveau bewegen. Durch den weiteren Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes sowie Kapazitätserweiterungen an den Produktionsstandorten sind im Jahr 2013 weitere Neueinstellungen geplant.

Liebherr auf der Bauma

Vom 15. bis 21. April 2013 ist die Firmengruppe Liebherr auf der Bauma in München vertreten. Sie ist die weltweit größte internationale Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. Auf insgesamt vier Messeständen präsentiert Liebherr 117 Exponate aus den Bereichen Baumaschinen, Mining Equipment und Komponenten, darunter mehr als zehn Weltpremieren.

 

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Hans-Liebherr-Strasse 45
88400 Biberach an der Riss
Deutschland

Tel.: +49 (0)7351 41-0
Fax: +49 (0)7351 41-2650

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Web: http://www.liebherr.com

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