Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Umwelt-und Agrarausschuss des Schleswig-Holsteinischen Landtagsbesuchte gestern auf Einladung der Gartenbauverbände (Gartenbauverband Nord(GVN) e.V.und Landesverband Schleswig-Holstein im Bund deutscher Baumschulen(BdB) e.V.)die igs 2013 in Hamburg. Im Mittelpunkt stand ein Gang durch die schleswig-holsteinischen Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg und Gespräche mit den Verbänden.

Präsident Andreas Lohff (GVN) und Vorsitzender Axel Huckfeldt (BdB SH) begrüßten Hauke Göttsch (CDU) als Vorsitzender des Ausschusses, sowie Klaus Jensen (CDU), Heiner Rickers (CDU), Kirsten Eickhoff-Weber (SPD), Dr. Gitta Trauernicht (SPD), Oliver Kumbartzky (FDP)und Angelika Beer (PIRATEN). Bei endlich strahlendem Wetter führte igs-Chef Heiner Baumgarten in die Idee und Konzeption der igs Hamburg 2013 ein.

Bis zum 13. Oktober ist die internationale gartenschau hamburg (igs 2013) begehrtes Ausflugsziel vieler Gäste aus Deutschland und dem Ausland. Das touristische Großereignis auf Europas größter bewohnter Flussinsel Hamburg-Wilhelmsburg nimmt seine Besucher mit auf eine kurzweilige Weltreise durch sieben Erlebniswelten voller internationaler und regionaler Bezüge, Klima-und Vegetationszonen dieser Erde. 80 fantasievoll von renommierten nationalen und internationalen Landschaftsplanern und Gartenarchitekten gestaltete Gärten erzählen von Fernweh und Reisefieber, fremden Sprachen und Gebräuchen, exotischen Pflanzen und Gewürzen. Sie spiegeln in ihrer bunten Vielfalt auch die Interkulturalität und Internationalität Hamburgs und des ausstellenden Viertels wider.

Der barrierefreie Wilhelmsburger Inselpark wird für die ganze Familie einen Sommer lang zur Freilichtbühne für Konzerte, Kulturveranstaltungen und Mitmachaktionen, zum Sportparadies für kleine und große Bewegungshungrige, zur Wohlfühloase für Kurzurlauber und gestresste Großstädter. Wenn nach der Gartenschau die Zäune abgebaut werden, ist das Gelände kostenfrei zu nutzen. Der Wilhelmsburger Inselpark verbindet bestehende Wohnquartiere, ergänzt um zukunftsweisende Neubauten der Internationalen Bauausstellung Hamburg (IBA).

Ein moderner Park ist heutzutage ein Wohlfühlort, den man nicht nur aufsucht, um Vogelgezwitscher und den Anblick leuchtender Rosen zu genießen. Er ist auch ein sozialer Ort interkultureller Begegnung und Kommunikation, wo sich Kleingärtner über den Gartenzaun grüßen, Jugendliche aller Ethnien gemeinsam skaten oder Eltern mit ihren Kindern einem Familienkonzert lauschen.

Ein Park des 21. Jahrhunderts fördert aber auch Gesundheit und Fitness. Hier können junge und alte Menschen joggen, walken und radeln, große und kleine Kinder können sich auf Spielplätzen austoben. Und ein Park ist auch ein ökologischer Ort: Schilf, Hecken und alte Baumbestände sind Rückzugs-und Lebensräume für Tiere aller Art und sorgen für ein angenehmes Stadtklima.

Die Gartenbauverbände betonten die nachhaltigen Wohlfahrtswirkungen durch moderne Gartenschauen.
Lohff: "Gartenschauen sind heute keine Blümchenschauen mehr, sondern moderne Instrumente der Stadt-und Freiraumentwicklung. Sie setzen integrierte Stadt-und Regionalprozesse in Gang und können so wichtige Beiträge zur Zukunftsfähigkeit von Städten und Regionen beisteuern.

"Huckfeldt: "Gartenschauen bündeln lang geplante öffentliche und private Investitionsmaßnahmen. Bestes Beispiel: die jüngste BUGA Koblenz hat 500 Mio. Euro Investitionen in Koblenz und Umgebung ausgelöst. Wichtig ist die Entwicklung eines tragfähigen Dauernutzungskonzeptes für die spätere Gelände-Nachnutzung: So sind Gartenschauparks nach der sommerlangen Ausstellung gut besuchte Erholungsflächen mit hoher medialer Aufmerksamkeit, die eine Wohnumfeldverbesserung ebenso nach sich ziehen, wie eine größere Anziehungskraft der Stadt -meist auch für den Tourismus."

Weiter ging es mit der Mono-Rail-Bahn zum Marktplatz in den südlichen Teil der Ausstellung. Dort angekommen erläuterte Swen Wacker, Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg, das Projekt der "Lebendige Kulturlandschaften" auf der igs 2013. Dabei stellen sich die fünf größten Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg mit ihren typisch norddeutschen Besonderheiten vor. Die Präsentation wurde in Zusammenarbeit mit der igs 2013 und vielen Partnern aus dem Hamburger Umland erarbeitet. So wurde ein dauerhaftes Netzwerk geknüpft, das zur nachhaltigen Stärkung der Region beiträgt. Die veranschlagte Gesamtsumme des Projektes beläuft sich auf fast 700.000 Euro, davon werden knapp 600.000 Euro von der Metropolregion Hamburg getragen. Das Projekt dient in vorbildlicher Weise der Vernetzung von Behörden und Gebietskörperschaften. Zudem werden öffentliche und private Akteure miteinander vernetzt. Das Netzwerk fördert den Erfahrungsaustausch zwischen den Akteuren innerhalb der Kulturlandschaften und damit die nachhaltige Entwicklung der Kulturlandschaften der Metropolregion Hamburg.

Swen Wacker dazu: "Unser Ziel ist es aber vor allem, dass die fünf Kulturlandschaften vom örtlichen, nationalen und internationalen Publikum verstärkt wahrgenommen werden. Dies ist ein weiterer Baustein unserer Kampagnen zur Förderung des Tourismus in der Metropolregion Hamburg. Die Kulturlandschaften zeigen ausgezeichnet, dass die Zusammenarbeit von ländlichem und städtischem Raum für beide Seiten ein großer Gewinn ist."

Anschließend gab es einen Gang durch die beiden schleswig-holsteinischen Kulturlandschaften: die Schleswig-Holsteiner Knicklandschaft mit ihren typischen Knicks und das Pinneberger Baumschulland mit seinen Alleebäumen, Ziergehölzen und Rosen.

Das Pinneberger Baumschulland auf der igs 2013:

Auf der circa 2.100 m² umfassenden Ausstellungsfläche des Pinneberger Baumschullandes stellt die Bepflanzung die erste Säule des Projektkonzepts dar. In einer Art Miniatur-Baumschullandschaft sind die typischen Anbauschwerpunkte schleswig-holsteinischer Baumschulen zu erkennen. Hier wird gezeigt, wie Baumschule funktioniert, was Gehölze wert sind und woran man Qualität erkennen kann. Themen wie Ausbildung, Vermehrung, und Pflanzenschutz sind dabei ebenso wichtig wie die Bedeutung von Grün für das Stadtklima oder die besonderen Belastungen, denen Straßenbäume gewachsen sein müssen. Dadurch soll auch verständlich werden, welchen Wert Gehölze für unsere Gesellschaft haben.

 

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