Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die European Landscape Contractors Association (ELCA) hat sich gegen eine einheitliche europäische Verbotsliste von invasiven Arten ausgesprochen. Bei der Anhörung im Europäischen Parlament am Dienstag in Brüssel (17.12.) über eine neue Rechtsvorschrift zu invasiven Arten setzten sich die eingeladenen ELCA-Vertreter für eine zonale Bekämpfungsstrategie - analog zum EU-Pflanzenschutzrecht ein.

Goldrute. Eine fremdländische Pflanzen, die nach dem Jahr 1500 in Deutschland bzw. Europa eingewandert ist.

"Grundsätzlich begrüßen wir den EU-Verordnungsvorschlag zu "Invasiven Arten", weil die Schäden durch diese Eindringlinge nicht zu unterschätzende ökologische und ökonomische Auswirkungen haben", so ELCA-Vizepräsident Neil Huck. "Wir haben aber große Zweifel daran, dass es gelingen kann, mit einer für ganz Europa geltenden Liste der 50 gefährlichsten Arten erfolgreich gegen bedeutsame invasive gebietsfremde Arten vorzugehen. Die Verbreitung und Konkurrenzkraft invasiver Arten in Europa ist anhängig von den Standortbedingungen in den verschiedenen Klimazonen und daher sehr unterschiedlich", begründet Neil Huck die Ablehnung der einheitlichen Verbotsliste.

Auch der vorsitzende Berichterstatter zur Verordnung über die Prävention und Kontrolle der Einbringung und Verbreitung invasiver gebietsfremder Arten des Europäischen Parlaments, Pavel Poc, bestätigt das lokale Vorkommen verschiedener invasiver Pflanzenarten in Europa. Aus diesem Grund regt die ELCA eine praktikablere und flexiblere Lösung an. In Analogie zum EU-Pflanzenrecht befürworten die europäischen Landschaftsgärtner eine zonale Bekämpfungsstrategie, die drei europäische Länderzonen umfasst. "Innerhalb dieser Ländergemeinschaften sollten die nationalen Behörden arbeitsteilig kooperieren, um die Prävention und Eindämmung gebietsfremder Arten schnell und effizient koordinieren zu können", erklärt Neil Huck den ELCA-Ansatz.

GalaBau-Branche bietet Mithilfe an

Das generelle Ziel muss sein, die Einbringung neuer invasiver Arten frühzeitig zu verhindern und, wenn dies nicht gelingt, konsequente Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Damit kommt der frühzeitigen und dauerhaften Beobachtung gebiets-fremder invasiver Arten eine entscheidende Rolle zu.

"Über ein geeignetes Monitoring kann die Ausbreitung invasiver Arten schnell und wirksam erkannt werden. Besonders wichtig ist der Informationsaustausch unter den beteiligten nationalen und europäischen Akteuren. Belegt das Monitoring eindeutig negative Auswirkungen für Mensch und Natur, müssten entsprechende Bekämpfungsmaß-nahmen erfolgen", so Neil Huck.

Generell sollte die Bekämpfung nur der letzte Schritt zur Eindämmung einer invasiven Art sein. Vielmehr sieht die ELCA in der Prävention das beste Mittel im Kampf gegen die Eindringlinge. Gesetzliche Einfuhrbeschränkungen, Vermarktungsverbote und Genehmigungsvorbehalte gegen das Aussetzen von invasiven Arten sind gute Beispiele für politisch vorgegebene präventive Maßnahmen. Die Galabau-Branche bietet sowohl bei der Untersuchung/dem Monitoring als auch bei der Prävention invasiver Pflanzenarten ihre Mithilfe an.

European Landscape Contractors Association (ELCA)

Die European Landscape Contractors Association (ELCA) ist die europäische Vereinigung des für den Garten- und Landschaftsbaus. 1963 gegründet, nimmt der Verband die Interessen der Branche auf europäischer Ebene von über 80.000 Betrieben wahr. Die ELCA setzt sich unter anderem für einen engen Informations-und Erfahrungsaustausch sowie eine intensive Nachwuchsbildung innerhalb der Branche, für europäische Gartenschauen sowie eine landschaftsgärtnerische Stadtentwicklung ein.

Die ELCA wird derzeit von 21 nationalen Verbänden des für den Garten- und Landschaftsbaus getragen und zählt darüber fünf Partnerverbände zu ihren Mitgliedern.

 

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