Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Schönheit, Gesundheit und Genuss aus dem eigenen Garten? Mit ein bisschen Liebe und Wissen kein Problem. Das erfuhren die rund 3000 Besucher des Studierenden-Projektes: back to the roots -Tradition trifft Moderne, am Wochenende in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.

So zeigte ein Stand, wie sehr die Hausfrau von einst auch Heilkundige war - und Kosmetikerin: Ein wohlduftendes Peeling aus gemahlenen Mandeln, Hafermehl, pulverisierten Orangenschalen, Blütenblättern von Rosen sowie diverse Öle weckte zum Beispiel bei mancher Besucherin den Wunsch, auch mal eine Gesichtscreme selbst herzustellen. Wie, das erklärte die Studierende Laura Schupp den Besuchern gerne.

Altersgerechte Hochbeete im modernen Bauerngarten, plätscherndes Nass aus ungewöhnlichen Regentonnen im Schrebergarten und eine moderne Wasserlandschaft: die Studierenden der Staatlichen Meister- und Technikerschule für Weinbau und Gartenbau hatten sich wieder viel einfallen lassen für ihre jährliche Frühjahrausstellung im Schulgebäude, der Kellerei und den Gewächshäusern der LWG. Dicht umringt war in den Gewächshäusern die Bühne: Den Vorträgen der Studierenden zu den verschiedenen Gartenkulturen und Recycling hörten die Besucher aufmerksam zu. Auch an ihren Ständen hatten die Studierenden viel zu erzählen. Mairüben und Rettich hielten sie zum Kosten bereit, informierten über wertvolle Kräuter- und Gemüsesorten, die sich im Beet aber auch auf dem Balkon ziehen lassen, zeigten, wie heute Pflanzen vermehrt werden. Sie gaben Tipps, welche Rosen auch für den Pflanztrog geeignet sind. Und an den verschiedenen Wasserspielen sah man immer wieder Menschen stehen, die sie sehr nachdenklich betrachteten und sich dann mit Fragen an die jungen Gärtner wandten.

Auf viel Interesse stießen auch die beiden grünen Wände in der Ausstellung. So zeigten die Landschaftsgärtner eine individuell zu bepflanzende Anlage, wie sie in naher Zukunft so manchen Balkon schmücken könnte: Das neue System aus Kunststoff bietet viele Vorteile: Es erlaubt den vielfältigen Anbau von Blumen und Kräutern auf kleinstem Raum. Die Töpfe sind mühelos auszuwechseln, zu bepflanzen und automatisch zu bewässern. Ein grüne Wand sorgt für kühlere Luft auf dem Balkon an heißen Sommertagen und wirkt schalldämmend. Ein halber Quadratmeter mit zwölf Töpfen des unbegrenzt erweiterbaren Systems kostet etwa hundert Euro.

Grüne Wände fürs Wohnzimmer präsentierten die Zierpflanzengärtner. Die problemlos wuchernde und deshalb beliebte Efeutute zeigten sie gebändigt als attraktive, transportable, lebendige Skulptur. Diese verbessert nicht nur die Luft im Raum, sondern filtert auch Staub und moderne Baugifte. Wie gut diese in manchen Augen vielleicht altmodische Pflanze zu modernen Möbeln passt: in dieser Ausstellung war es zu sehen.

Für so manches AH-Erlebnis sorgten die angehenden Weinbautechniker in der Kellerei. Welche Aromen - wie zum Beispiel Holz, Citrus, Schwarze Johannisbeere oder Maracuja - sich in welchen Weinen versteckten, erfuhren sie zum Beispiel an der Aromatheke.

"Back to the roots -Tradition trifft Moderne" ist - so wie andere Frühjahrsausstellungen vor ihr auch - ein Schulprojekt. Hier lernen die angehenden Führungskräfte im Garten- und im Landschaftsbau ebenso wie die künftigen Meister und Techniker des Weinbaus, wie sie einmal selbst eigene Events gestalten können. Zur internen Eröffnung kamen führende Persönlichkeiten des Gartenbaus und des Weinbaus wie der Präsident des Bayerischen Gärtnereiverbandes Roland Albert, Präsident Ulrich Schäfer vom Verband für den Garten- und Landschaftsbau in Bayern, Präsident Arthur Steinmann von Fränkischen Weinbauverband, Raimund Stumpf, Vorsitzender des Verbandes der Ehemaligen Veitshöchheimer, sowie Alfons Weiglein vom Bund deutscher Baumschulen Landesverband Bayern. Dr. Hermann Kolesch, Vizepräsident der LWG, die Fränkische Weinkönigin, Marion Wunderlich, die deutsche Baumkönigin 2014, Miriam Symalla, gaben der Eröffnungsfeier einen würdigen Rahmen. .

 

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