Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Informationen über Pflanzenarten, ihre Standorte und ihren Lebensraum sollen künftig über das Online-Portal VegetWeb 2.0 abrufbar sein. Die bisher teilweise nur lokal vorhandenen Daten zur Vegetation werden dazu in einem deutschlandweiten Portal zusammengeführt und erweitert.

Floraweb.de

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Wir haben in Deutschland eine lange vegetationskundliche Tradition. Doch bislang ist nur ein kleiner Teil dieses Wissensschatzes digital verfügbar. Mit dem Projekt VegetWeb 2.0 wollen wir das ändern und dieses wichtige Wissen öffentlich zugänglich machen. Das neue Portal soll Planern, Wissenschaftlern und Naturschützern bei ihrer Arbeit helfen.

"BfN-Präsidentin Beate Jessel: "Informationen über die Verbreitung und das gemeinsame Vorkommen von Arten im Raum sind ein unverzichtbarer Bestandteil fast aller Konzepte zum Schutz der biologischen Vielfalt. Durch die Förderung werden mit diesem neuen Informationssystem in Zukunft insbesondere bundesweite lebensraumbezogene Auswertungen deutlich besser möglich sein als bisher".

Das Bundesumweltministerium stellt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt rund 400.000 Euro zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz begleitet das Naturschutzprojekt als Bewilligungsbehörde fachlich. Getragen wird das auf drei Jahre angelegte Projekt von der Universität Greifswald. Weitere Projektpartner sind die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und die Universität Halle-Wittenberg.

Vegetationsdaten werden erstmals gemeinsam gebündelt

"VegetWeb 2.0" kann bei künftigen Standortbeurteilungen und Planungen einen hohen Stellenwert erlangen. Denn die bislang an diversen Orten in verschiedenen Formaten und Datenbanken vorliegenden Vegetationsdaten werden erstmals in einem gemeinsamen Informationssystem gebündelt. Auch bisher nur auf Papier vorliegende Vegetationsaufnahmen können integriert werden. Datenaustausch und Erweiterung werden durch ein einheitliches Format deutlich verbessert. Bei Kartierungen im Gelände können Vegetationsdaten zum Beispiel über SmartPhones künftig direkt zusammen mit den konkreten digitalen Ortsangaben einfach eingespeist werden. Komplexe Abfragen über Pflanzen, Artenzusammensetzungen und Lebensräume werden überall möglich sein. Unter Einbeziehung moderner Techniken soll VegetWeb 2.0 so dem Anspruch an ein nationales Informationssystem für Vegetationsdaten gerecht werden und die zeitgemäße Verfügbarkeit und Nutzung vegetationskundlicher Daten besonders für Naturschutzzwecke ermöglichen.

Nutzer werden neben Planern und Wissenschaftlern auch Landes- und Bundesbehörden und lokale Naturschutzeinrichtungen sein, nicht zuletzt auch die ehrenamtlichen Naturschützer und Naturschützerinnen sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.

 

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