Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 14. März 2014 trafen sich die Mitglieder des Verbandes und Vertreter der grünen Branche, von Schulen sowie aus Politik und Wirtschaft zur Jahreshauptversammlung des FGL Schleswig-Holstein in Lübeck. Sie ließen das vergangene Geschäftsjahr Revue passieren und steckten neue Ziele für 2014.

Inhaltlich fokussierten sie sich auf die Themen Nachwuchsförderung, die Neuwahlen im Präsidium sowie die Ehrung besonders verdienter Mitglieder. Zwei spannende Vorträge zum Thema Stauden und zu den wirtschaftlichen Potenzialen der geplanten Fehmarn-Belt-Querung begeisterten die Zuhörer im öffentlichen Teil der Veranstaltung.

Die Mitgliederversammlung des FGL S.-H. war dieses Mal zu Gast beim Fördermitglied HKL Baumaschinen GmbH in Lübeck. Der innovative, industrielle Tagungsraum inmitten von Maschinen bot den passenden Rahmen für die 68. Versammlung des Verbandes, zu der rund 80 Teilnehmer erschienen. Traditionell startete die Versammlung mit einem internen Teil, in dessen Rahmen das Präsidium und die Geschäftsführung entlastet werden konnten. Das neue Geschäftsjahr beginnt der Verband - mittlerweile aus 111 Mitgliedern bestehend und damit stetig wachsend - mit schwarzen Zahlen.

Internen Umfragen zufolge erfreute sich die grüne Branche in Schleswig-Holstein ab Frühjahr 2013 einer guten Konjunktur, die zeigte, dass landschaftsgärtnerische Dienstleistungen anhaltend nachgefragt werden.

Verbandspräsident Arne Ingmar Johannsen rief im Rahmen seiner Ansprache zu mehr Engagement bei der Nachwuchsförderung auf. Er betonte, wie wichtig die Bemühungen um neue Auszubildenden seien: "Unsere Wettbewerbsfähigkeit wird in Zukunft wesentlich davon abhängen, dass wir junge Menschen von einer Ausbildung zum Landschaftsgärtner überzeugen, dass wir vorhandene Mitarbeiter an uns zu binden und sie immer weiter qualifizieren", so der Verbandschef.

Johannsen nutzte die Gelegenheit und appellierte genauso wie der Ausbildungsexperte des Präsidiums, Knut Hansen, an die Betriebschefs, sichtbarer für interessierte Schüler zu werden und beispielsweise auf Berufsmessen sowie in Schulen mehr Nachwuchswerbung in eigener Sache zu betreiben. Positiv bewerteten die Verbandsführung und Ehrengast Egon Schnoor, Vorsitzender des Tarifausschusses beim Bundesverband für den Garten- und Landschaftsbau e.V., den Grundstein, der hierfür im Rahmen der letzten Tarifverhandlungen vom Arbeitgeberverband und der IG Bau gelegt wurde: Um den Ausbildungsberuf des Landschaftsgärtners attraktiver und konkurrenzfähiger zu gestalten, wird ab 2016 die Ausbildungsvergütung im dritten Ausbildungsjahr auf 1.000 Euro monatlich steigen. Der Verdienst ist somit zukunftsweisend an das Niveau anderer Branchen angepasst worden.

"Motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind immer noch unser wichtigstes Kapital. Der Kampf um die Besten macht auch vor dem GaLaBau nicht Halt", rechtfertigte Schnoor darüber hinaus die neuesten Tarifanpassungen für Angestellte, die für die rund 100.000 Beschäftigten der GaLaBau-Branche insgesamt 5,7 Prozent Entgelterhöhungen bis Ende 2016 und jeweils zwei Angleichungsschritte von 0,5 Prozent für die neuen Bundesländer umfassen.

Erstmalig wurde von der Arbeit im Präsidium anstatt eines Vortrags in Form eines Interviews berichtet. Geschäftsführer des Landesverbands, Achim Meierewert, forderte die Verantwortlichen der verschiedenen Sachgebiete im Präsidium zu Stellungnahmen hinsichtlich aktueller Themen auf. Ingo Rumpf, bis zur Mitgliederversammlung amtierender Tarifverantwortlicher des Präsidiums, ging auf die Problematik ein, dass der in Schleswig-Holstein festgesetzte Mindestlohn von 9,18 Euro, den von der Bundesregierung angestrebten Mindestlohn von 8,50 Euro überschreite. Ehrenpräsident Reimer Meier berichtete als Experte für Landesgartenschauen vom Status quo, der 2016 im schleswig-holsteinischen Eutin stattfindenden Landesgartenschau.

Der Berufstand mahnt im Hinblick auf Wachstumsperioden dringend an, den Zeitplan einzuhalten und in Kürze mit Pflanzungen zu starten, damit die für Schleswig-Holstein wichtige Veranstaltung ein Erfolg werden kann.

Frank Christian Hagen stellte als Zuständiger für Stadtentwicklung die Kampagne für "Mehr Lebensqualität durch urbanes Grün" vor. Dies ist ein breites, branchenübergreifendes Bündnis aus Verbänden, Stiftungen und Unternehmen, das gemeinsam eine Charta erstellt hat. Diese Charta benennt Wirkungs- und Handlungsfelder für lebendiges Grün in Städten.

Personalwechsel! Markus Prehn ab jetzt im Präsidium

Vizepräsident und Tarifexperte Ingo Rumpf, Firma Erwin Rumpf Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, schied mit der Mitgliederversammlung 2014 satzungsgemäß aus dem Amt. Sein Nachfolger im Präsidium ist Markus Prehn von der Firma Tulpe Garten- u. Landschaftsbau, in Lübeck, der in Zukunft zusammen mit Reimer Meier die Belange der Landesgartenschauen vertreten wird. Präsident Johannsen zeichnet zukünftig verantwortlich für die Tarifthemen des Präsidiums während Mirko Martensen (Oskar Petersen GmbH, Schwentinental) von den Präsidiumsmitgliedern zum Vizepräsidenten berufen wurde.

Die Verbandsmitglieder wählten außerdem Oliver Rumpf auf den Posten des Beisitzers im Präsidium. Neuer Kassenprüfer wurde nach dem Ausscheiden von Frank Höhn (Höhn Garten- und Landschaftsbau, Neumünster) Peter Ohlsen von der Fa. Ohlsen GmbH, Abt. Garten- und Landschaftsbau.

Der öffentliche Teil: informativ und gut besucht

Zum öffentlichen Teil fanden sich zusätzliche Gäste ein, auch um zwei interessanten Vorträgen beizuwohnen. Jörg Pfennigschmidt von der Firma Naturdesign aus Hamburg berichtete von seinen Erfahrungen mit Stauden, ein seiner Meinung nach unterschätzter Baustoff. Er motivierte die anwesenden Landschaftsgärtner, kreativer zu werden und Stauden vermehrt einzusetzen. Mirko Schönfeldt, Geschäftsführer Baltic FS, informierte auf unterhaltsame Weise über die wirtschaftlichen Potenziale, die der Bau der Fehmarn-Belt-Querung für Unternehmen in Schleswig-Holstein mit sich bringt.

"Wohlstand ist nicht konservierbar. Wir müssen in unserer strukturschwachen Region an nachfolgende Generationen denken und selbst aktiv werden", appellierte Schönfeldt.

Ehrungen

Die Ehrung verdienter Mitglieder war einmal mehr ein besonderer Tagesordnungspunkt zum Abschluss der diesjährigen Versammlung. Für 30 Jahre Vorstandsarbeit wurde Ingo Rumpf ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Ehrenpräsident Reimer Meier, als einer derjenigen, der ihn auf seinem bisherigen Weg am längsten begleitet hat. Rumpf setze sich als ausgewiesener Tarifexperte der grünen Branche sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene für die Belange des gärtnerischen Berufstandes ein.

Gundolf Marré, Leiter der überbetrieblichen Ausbildung, erhielt eine besondere Ehrung für sein 25-jähriges Dienstjubiläum beim schleswig-holsteinischen Fachverband und sein Engagement in der Nachwuchsarbeit aus den Händen von Knut Hansen, Experte des Fachbereichs Ausbildung im Präsidium.

Weiterhin wurden durch Verbandschef Johannsen sieben Betrieben für ihre 25-jährige bzw. 10-jährige Mitgliedschaft und Fördermitgliedschaft mit einer Urkunde gedankt. Folgende Betriebe wurden für ihre langjährige Verbandszugehörigkeit geehrt:

  • 25 Jahre Mitgliedschaft
    Süllau Garten- und Landschaftsbau, Horst / Hahnenkamp
  • 10 Jahre Mitgliedschaft
    Garten- und Landschaftsbau Eiderstedt Abraham & Lautenschläger GbR, St.Peter Ording Tulpe Garten- und Landschaftsbau, Lübeck Hartmut Schmidt oHG, Hüsby / Schleswig Helmut Wessel Garten- und Landschaftsbau e.K., Kisdorf Stefan Siegler Garten- und Landschaftsbau, Elmenhorst
  • 10 Jahre Fördermitgliedschaft
    Garten-Licht, Romantik Pur, Schulz Systemtechnik GmbH, Visbek
 

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