Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Junggartenbesitzer sind froh über jedes Pflanzengeschenk von Verwandten, Freunden und Nachbarn. Doch oft entpuppen sich die kleinen Pflänzchen als grüne Ungetüme mit hemmungslosem Ausbreitungsdrang. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie wissen, welche Pflanzen Sie besser mit bedacht verschenken oder annehmen sollten.

Berg-Flockenblume (Centaurea montana)

Pflanzengeschenke aus dem eigenen Garten sind lieb gemeint, doch oft ist dem Schenker und dem Beschenkten nicht bewusst, welche Probleme daraus buchstäblich "erwachsen" können. Ableger und abgestochene Pflanzenteile werden meist von wuchernden Pflanzen entnommen. Diese Eigenschaft bedeutet, dass sie sich auch in der neuen Heimat mehr Raum erobern als erwünscht. Folgende Pflanzen sollten Sie im Garten mit Bedacht einsetzen:

Ranunkelstrauch (Kerria japonica)

Die Kerrie ist ein sommergrüner Strauch, der von Frühjahr bis in den Sommer hinein mit schönen gelben Blüten besetzt ist. Doch er kann auch ein lästiger Gartenbewohner werden. Wenn es ihm gefällt, bleibt er nicht an seinem Platz, breitet sich mit Ausläufern aus und sieht dann recht zottelig aus. Im schweren Boden ist es eine Plackerei störende Ruten mit Wurzeln auszugraben und zu entfernen. Kürzt man die Triebe nur ein oder versucht einen Formschnitt, treiben sie an den Schnittstellen unregelmäßig aus, was wiederum unordentlich aussieht. Geben Sie ihm keinen Platz, der besonders ins Auge fällt und schneiden Sie nach der Blüte alte, eingetrocknete Triebe heraus.

Berg-Flockenblume (Centaurea montana)

Wie schöne große Kornblumen sehen sie aus, die Bergflockenblumen. Allerdings bilden sie nach der Blüte tausende flugfähiger Samen, die in Windeseile den ganzen Garten erobern. Selbst Pflasterritzen werden nicht verschont. Bei dieser Übermacht können die Bergflockenblumen wie jedes andere Samenunkraut mehr oder minder lästig werden.

Goldfelberich (Lysimachia punctata, L. ciliata´Firecracker´)

Wenn der Goldfelberich im Juni blüht, ist er durchaus schön anzusehen und wird gerne von Bienen besucht. Aber mit seiner Nachbarschaft ist er gnadenlos. Er überwuchert nicht nur Unkraut, sondern auch seine Staudennachbarn. Wer denkt, mit Ausgraben kann der Goldfelberich eingedämmt werden, der täuscht sich. Jedes verbliebene kleine Wurzelstück treibt wieder aus. Goldfelberich ist und bleibt ein treuer Begleiter - ob Sie wollen oder nicht!

Filziges Hornkraut (Cerastium tomentosum)

Das filzige Hornkraut ist eine weißblühende Steingartenpflanze mit silbrigem Laub. Positiv betrachtet ist es ein Unkrautverdränger, den Sie nicht mal zu gießen brauchen. Allerdings sollte man bedenken, dass das feine, aber kräftige Wurzelwerk des Hornkrautes anderen Steingartenpflanzen den Lebensraum abspenstig macht. Dort wo ein vielfältiger Steingarten geplant ist, sollten Sie dem Hornkraut keinen Platz einräumen.

Der Tipp der Bayerischen Gartenakademie: Es gibt im Garten immer wieder Ecken, die vernachlässigt werden und deshalb verunkrauten. Diese Pflanzenwucherer können durchaus als positive Alternative zum Wildkrautwuchs betrachtet werden.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie(at)lwg.bayern.de

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