Die Renaturierung der Iller ist ein wichtiger Schritt für die Natur und die Menschen in der Region. Das betonten der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber und der Baden-Württembergische Umweltminister Franz Untersteller gestern (30-05-14) in Vöhringen an der Iller.
Huber und Untersteller: "Bayern und Baden-Württemberg haben eine gemeinsame Verantwortung für Mensch und Natur entlang der Iller. Durch die Renaturierung gewinnen Natur und Mensch gleichermaßen. Die Verbreiterung schafft neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen und mehr Sicherheit für die Menschen vor möglichen Gefahren des Flusses. Die Renaturierung der Iller ist ein Musterbeispiel für grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Bürgerbeteiligung."
Die naturnahe Gestaltung der Iller umfasst insgesamt 24 Kilometer. Im aktuellen Bauabschnitt bei Vöhringen wurde der Fluss auf einer Länge von einem Kilometer von gut 40 auf über 60 Meter aufgeweitet. Die so entstandenen Kiesbänke machen den Fluss auf neue Weise erlebbar. Darüber hinaus werden die angrenzenden Auwälder wiederbelebt und damit Retentionsflächen in großem Umfang erhalten. Durch über 15.000 Tonnen eingebauter Steine werden ein Eingraben des Flusses und das Absinken des Grundwasserspiegels verhindert. Eine Niedrigwasserrinne sorgt auch im Sommer für ausreichende Wassertiefen für Fische. Die Bauarbeiten haben rund ein Jahr gedauert.
Die 3,5 Millionen Euro Baukosten teilen sich Bayern und Baden-Württemberg. Der baden-württembergische Anteil wird aus ELER-Mitteln gefördert. Die Bevölkerung vor Ort wurde bereits frühzeitig in die Planungen eingebunden, um ihre Interessen einzubringen.
"Das Illerforum hat sich als Diskussionsplattform bewährt und ist Vorbild für andere Projekte. In 20 Sitzungen wurden Ideen erarbeitet und gemeinsame Lösungen mit allen Beteiligten entwickelt", so Huber und Untersteller.
Die Arbeiten an der Iller sind in mehrere Bauabschnitte unterteilt und laufen seit 1996. Derzeit sind die Planungen für einen weiteren Abschnitt bis zum Ayer Wehr im Gange. Bayern und Baden-Württemberg haben in den letzten Jahren gemeinsam bereits rund 30 Millionen in die Renaturierung der Iller investiert.