Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mehr Schaugärten in Bayern, mehr Wissen über Mischkulturen, Wildkräuter im Garten und alte Gemüsesorten: Das waren nur einige der vielen Wünsche der Workshop-Teilnehmer beim Symposium Biogemüse der Bayerischen Gartenakademie. Mit Fachvorträgen und Diskussionen hatte Deutschlands älteste und größte Bildungsinstitution für Freizeitgärtner ihr 20jähriges Bestehen in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim gefeiert.

Symposium Biogemüse (Foto: LWG)

Dabei erwies sich der Bio-Gemüseanbau im Hausgarten als Trendthema, das offensichtlich viele Multiplikatoren aus Verbänden und Vereinen des Freizeitgartenbaus spannend fanden: Von den 150 Anmeldungen konnten aus Platzgründen leider nur 100 berücksichtig werden, bedauerte der Leiter der Gartenakademie, Dr. Andreas Becker, in seiner Eröffnungsrede. Allerding, so freute er sich im Gegenzug, sei das rege Interesse auch ein Zeichen für die Nachhaltigkeit, mit der man in Veitshöchheim wirke. Wichtige Themen der vergangenen 20 Jahre, wie das Vermeiden von chemischen Pflanzenschutzmitteln, der gezielte Einsatz von Dünger, der Anbau resistenter Obstsorten und vieles mehr, seien längst an der Basis beim Freizeitgärtner angekommen. Was kein Grund zum Zurücklehnen sei: Noch immer sei ein großer Wissens- und Forschungsbedarf vorhanden, betonte Becker.

Informationsbedarf besteht zu vielen Themen, das zeigten auch die Ergebnisse der Workshops. So wollten die Teilnehmer unter anderem mehr wissen zu Fruchtfolge und Fruchtwechsel, Kompostierung und die Auswirkungen des Klimawandels auf den Gemüseanbau. Gesunde Wildkräuter wie Löwenzahn und Brennnessel und ihre Wohlfahrtwirkungen auf den menschlichen Körper sollten stärker in den Focus rücken. Wie man seniorengerechte Gärten anlegt, wie man Regenwasser besser nutzen kann, und welche Auswirkungen das Garteln auf die seelische Gesundheit eines Menschen haben kann, darüber wollten die Teilnehmer in Zukunft ebenfalls mehr erfahren.

Dr. Andreas Becker versprach abschließend, mit Hilfe der modernen Medien möglichst viele der gewünschten Themen transparent dazustellen. Bereits heute produziert die Bayerische Gartenakademie - zusätzlich zu ihrem reichen Angebot an Infoschriften - Gartentipps, die es nicht nur zum Lesen im Internet, sondern auch zum Hören als Podcast gibt. Am Gartentelefon beantworten die Mitarbeiter aktuelle Fragen der Freizeitgärtner. Videos mit Schritt-für-Schrittanleitungen sollen in Zukunft verstärkt komplexe Themen veranschaulichen. Allerdings betonte Becker auch, dass man trotz der engen Zusammenarbeit mit Wissenschaft und angewandter Forschung noch in vielen Bereichen großen Forschungsbedarf sehe.

 

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