Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 02.07.2014 wurde in Würzburg der erste Entwurf der überarbeiteten PEFC-Standards der Öffentlichkeit präsentiert / Das dialogorientierte Format findet bei den Teilnehmern großen Anklang.

Der „Würzburg+15-Kongress“ von PEFC Deutschland, auf dem erstmals die Entwürfe überarbeiteter und neuer Zertifizierungskriterien der Öffentlichkeit präsentiert wurden, war von einer hohen Beteiligung der Interessengruppen geprägt. Über 80 Vertreter unterschiedlichster Verbände und Institutionen, die sich für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung einsetzen, nahmen die Gelegenheit wahr, Stellung zu den von den PEFC-Arbeitsgruppen in den letzten sechs Monaten herausgearbeiteten Änderungen des PEFC-Waldstandards zu nehmen.

In Würzburg fand 1999 die Grundsteinlegung für PEFC Deutschland statt - auf den „Würzburg+X“- Kongressen kommen traditionsgemäß alle fünf Jahre alle am Wald interessierten Gruppen in Würzburg zusammen, um über die Zukunft der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu debattieren. Die Teilnehmer lobten diese Mal einhellig die guten Beteiligungsmöglichkeiten, die auf diesem Kongress geboten wurden: „Eine solch intensive und dialogorientierte Einbindung der Interessenvertreter würde ich mir bei anderen Institutionen ebenfalls wünschen“, so etwa Dr. Denny Ohnesorge, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher e.V. (AGR).

Das größte Interesse konnte dabei der Veranstaltungsteil „Ergebnisse der PEFC-Arbeitsgruppe Standards“ verbuchen, in der die Teilnehmer direkt mit Vertretern der zuständigen Arbeitsgruppe über jeden einzelnen Änderungsvorschlag diskutieren konnten. Bei den Punkten 2.5 - 2.8 (Holzerntemaßnahmen und Rückegassen), 4.10 (Biotopholz) sowie 6.4 (Forstunternehmerzertifikate) konnte dabei eine besonders intensive Diskussion beobachtet werden.

Im Veranstaltungsteil „Ergebnisse der PEFC-Arbeitsgruppe Verfahren“ standen vor allem die Einführung eines internen Monitoring-Programms sowie die geplante Professionalisierung der regionalen PEFC-Arbeitsgruppen im Vordergrund. Von den Teilnehmern wurde dabei die geplante Reduktion des Aufwands für die regionalen Arbeitsgruppen durch einen längeren Turnus bei der Erstellung der Waldberichte positiv aufgenommen. Jedoch existieren weiterhin offene Fragen zur Ausgestaltung der internen Monitoringprozesse. Eine mögliche Lösung hier wäre etwa die Einführung von „Regionalmanagern“, die die regionalen Arbeitsgruppen bei dieser Aufgabe unterstützen.

Auf dem diesjährigen „Würzburg+15“-Kongress wurden neben den Änderungen der bereits etablierten Standards auch neue Ansätze vorgestellt, mit denen Forstbetriebe eine bestehende PEFC-Zertifizierung auf freiwilliger Basis ergänzen können. Dabei handelt es sich um einen Anforderungskatalog für die Einbeziehung von Weihnachtsbaumkulturen auf Waldflächen sowie ein zusätzliches PEFC-Zertifikat für Erholungswälder, mit welchem Waldbesitzer ihr Engagement für Erholungssuchende verdeutlichen können. Ferner soll unter dem Arbeitstitel „Holz aus der Region“ ein zusätzliches Label entwickelt werden, welches Verbrauchern nicht nur die Herkunft der Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern aufzeigt, sondern auch den regionalen Ursprung dokumentiert. Alle drei vorgeschlagenen Neuerungen wurden von den Teilnehmern positiv aufgenommen. Für die genaue Ausgestaltung insbesondere der zertifizierten Weihnachtsbaumkulturen und des Herkunftslabels sind noch weitere Diskussionen notwendig.

Die Entscheidung über die Einführung der drei neuen Elemente wird der Deutsche Forst- Zertifizierungsrat (DFZR) nach einer erneuten Überarbeitung durch die zuständigen Arbeitsgruppen, welche die Ergebnisse des „Würzburg+15-Kongresses“ sowie der noch anstehenden Konsultation berücksichtigen müssen, am Ende des Jahres 2014 treffen. Dies gilt ebenso für die von den Arbeitsgruppen erarbeiteten Änderungen des PEFC-Standards und das Verfahren der regionalen Zertifizierung.

„Das positive Feedback der Teilnehmer zu den Beteiligungsmöglichkeiten in Würzburg zeigt, dass das Mitmachen lohnt und Früchte trägt. Wir laden daher für die folgende Phase der öffentlichen Konsultation nochmals all jene ein, die in Würzburg noch nicht dabei sein konnten. Dass dieses Engagement sich lohnt, wird gerade auch im Hinblick auf die Verbesserungen deutlich, die in den letzten 15 Jahren durch die PEFC-Zertifizierung im In- und Ausland erzielt wurden“, so Ulrich Schraml, Vorsitzender von PEFC Deutschland.

 

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