Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Welchen Sinn macht es, als gärtnerische Produzentenvereinigung neue Produkte und Marketingaktivitäten zu planen, die womöglich an den Anforderungen des Pflanzenhandels vorbei gehen? „Wir brauchen mehr Kommunikation zwischen Produzenten und Händlern“, war die Antwort des Plantregio e.V., in dem derzeit 17 Pflanzenproduzenten aus der Region Niederrhein/Limburg zusammengeschlossen sind.

„Wir müssen uns besser kennen lernen, das gegenseitige Verständnis fördern und wo möglich neue Ideen und Produkte gemeinsam entwickeln.“ Um dies umzusetzen lud Plantregio im Juni eine Reihe Großhändler zu einem Expertengespräch ein. „Mit sehr fruchtbaren Ergebnissen“, wie Geschäftsführer Thomas Koster erfreut berichtet. „Die Vertreter beider Seiten haben sehr intensiv miteinander gesprochen und ganz konkrete Handlungsmöglichkeiten herausgearbeitet, mit denen wir nun gemeinsam weiterarbeiten wollen.“

Gerne gekommen waren Klemens Janssen von Landgard, Hans-Gerd Cox von Gebrüder Cox, Norbert Engler von EPS, Michael Bongers und Gerald Derksen von GASA Germany sowie Ann Elbers-Angenendt von Eurofleurs. „Es ist gerade in der derzeit nicht einfachen Marktlage wichtig, dass man miteinander spricht“, begründete beispielsweise Hans-Gerd Cox sein Interesse an dieser Gesprächsrunde. „Wir haben alle die gleichen Pflanzen in der Hand, wollen ihre Wertigkeit erhalten und diese auch dem Konsumenten vermitteln. Das ist viel Arbeit, und die sollte man zusammen angehen.“

Zunächst analysierte Kerstin Fielstedde von der Agentur profiel Werbemanagment in einem Vortrag die aktuellen Konsum-Trends und Zielgruppen im Gartenmarkt. „Was will der Endkunde, wo müssen wir hin, das ist die Kernfrage, die wir zunächst beantworten müssen, um darauf basierend Handlungsfelder entwickeln zu können“, erklärte sie. Aus verschiedenen wissenschaftlichen Studien über gesellschaftliche Entwicklungen und Gartentrends filterte Fielstedde wichtige Themenfelder für die anwesenden Produzenten und Händler heraus. Dazu gehörte das wiedererweckte Interesse am Nutzgarten, der wachsende Wunsch von Stadtbewohnern nach etwas Grün auf dem kleinen Balkon sowie der Wunsch nach möglichst pflegeextensiven Gartenideen und digitalen Hilfsmitteln.

Anschließend war es dann an den Anwesenden selbst, Ideen zu Entwickeln. „Wir haben gemeinsam in einem Brainstorming die aktuellen Herausforderungen für den Handel beziehungsweise die Produzenten zusammengetragen sowie auch die Chancen, die beide Seiten in den aktuellen Trends sehen“, erläuterte Thomas Koster das weitere Vorgehen. „Dabei kamen beispielsweise Themen wie Kleinstmengen-Logistik, Überproduktion sowie Unterstützung bei Werbemaßnahmen zur Sprache. Am Ende haben wir Handlungsansätze herausgefiltert, die wir als Plantregio nun angehen möchten.“

Vor allem aber seien sich alle Anwesenden einig gewesen, dass sie den nun eingeschlagenen Weg der intensiven Kommunikation weitergehen wollen. „Ich glaube, wir haben heute ein größeres Verständnis für die jeweils andere Seite entwickeln können und gesehen, wie wichtig das Gespräch ist“, lobte etwa Michael Bongers von GASA Germany die Veranstaltung. Dies bestätigte auch Klemens Janssen von Landgard: „Wir wissen alle, wie schwer es ist, marktgerecht zu arbeiten. Daher ist ein solcher Austausch extrem wichtig.“ Eine Fortsetzung des Expertengespräches werde es daher über kurz oder lang auf jeden Fall geben, schloss Thomas Koster.

ÜBER PLANTREGIO E.V.

Der Plantregio ist ein internationaler Zusammenschluss von derzeit 17 deutschen und niederländischen Gartenbaubetrieben aus der Region Niederrhein/Limburg. Die Mitgliedsbetriebe produzieren unterschiedlichste Kulturen und bieten ihren Kunden damit die enorme Vielfalt des größten gärtnerischen Anbaugebietes Deutschlands sowie der niederländischen Grenzregion unter einem Dach. Im Zusammenschluss steht insbesondere die gemeinsame Weiterentwicklung der Bereiche Nachhaltigkeit, Marketing, Produktentwicklung und Distribution im Mittelpunkt. Der Plantregio e.V. wurde im November 2011 mit Sitz in Kleve gegründet.

 

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