Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Garten- und Landschaftsbaubetriebes Jörg Seidenspinner in Stuttgart überbrachten Thomas Heumann, Vorstandsvorsitzender des Verbandes für den Garten- und Landschaftsbau Baden-Württemberg e.V. (VGL) und Reiner Bierig, Geschäftsführer des VGL, die Glückwünsche des Verbandes an Jörg und Hans-Jörg Seidenspinner und überreichten das Edelstahl-Signum, das Qualitätszeichen der im Verband organisierten Fachbetriebe.
v.l.n.r.: Reiner Bierig (Geschäftsführer VGL BW), Sonja und Hans-Jörg Seidenspinner (GaLaBau-Unternehmer in Stuttgart), Thomas Heumann (Vorstandsvorsitzender VGL BW), Jörg und Renate Seidenspinner
Rückblick - eine Zeitreise
Urgroßvater Fritz Seidenspinner gründete 1905 im Stuttgarter Westen eine Landschaftsgärtnerei, die Großvater Emil im Jahr 1930 übernahm und in welchem Vater Jörg Seidenspinner nach seiner Ausbildung zum Landschaftsgärtner und seinen "Wanderjahren" in Schweizer GaLaBau-Betrieben für einige Jahre mitarbeitete. Im Jahr 1964 baute Jörg Seidenspinner, mittlerweile Dipl. Gartenbauinspektor, seinen eigenen Betrieb auf, der später mit dem des Großvaters verschmolz.
Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung kamen die ersten Raupenfahrzeuge ins Spiel und Radlader gab es ab Mitte der 60iger Jahre, die jedoch nur mit einem Großauftrag in der Tasche erschwinglich waren. „Unseren ersten Radlader kaufte ich vor der Bundesgartenschau in Stuttgart (1977), für die wir einige Aufträge ausführten, das muss wohl 1975 gewesen sein", überlegt Jörg Seidenspinner. Mit dem Bau der ersten großen Siedlungen im Raum Stuttgart, wie beispielsweise für die Neue Heimat in Stuttgart im Jahr 1970, begannen die Verhandlungen mit den Auftraggebern spürbar härter zu werden. Jörg Seidenspinner tat sich damals mit fünf Kollegen zur ARGE "Grünanlagen GmbH" für die Pflege und Anlage öffentlicher Projekte in Stuttgart zusammen. Ob solch ein Zusammenschluss in der heutigen Zeit durch die immer komplizierter werdende Rechtslage noch praktizierbar wäre, bezweifelt er jedoch.
1996 übertrug der heute 80-jährige schließlich die Firmengeschäfte an seinen Sohn Hans-Jörg Seidenspinner. „Ich habe schon mit 14 Jahren in der Firma geholfen“, erzählt Hans-Jörg Seidenspinner, der zunächst Bürokaufmann in einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb lernte, anschließend Betriebswirtschaftslehre studiert hat und dieses Wissen gekonnt einzusetzen weiß. Noch während der Studienzeit führte er die erste Software-Lösung im Betrieb ein und stellte so die komplette Organisation um. Heute sind über 120 Mitarbeiter bei der Jörg Seidenspinner GmbH beschäftigt. „Geplant war das nicht“, so Hans-Jörg Seidenspinner. „Die Sache wurde zum Selbstläufer und wir versuchten nur, die eingegangenen Aufträge zu bewältigen.“
Lebensmission Ehrenamt
Auch in Sachen Verbandsarbeit ging Jörg Seidenspinner als Vorbild voran. Er ist einer der Männer, die von Anfang an dabei waren, als es um die vorausschauende und zukunftsweisende Weichenstellung für die Branche ging. Als Gründungsvorstand des Verbandes für den Garten- und Landschaftsbau Baden-Württemberg e.V., dem er bis heute tief verbunden ist, hat ihm das Ehrenamt in unterschiedlichsten Funktionen über Jahrzehnte am Herzen gelegen.
1964 fand in Mainz die Gründungsversammlung des Fachverbandes deutscher Landschaftsgärtner (seit 1968 Bundesverband für den Garten- und Landschaftsbau e.V.) statt, bei der sämtliche Landesverbände vertreten waren. Dem heutigen Vorstand des VGL hat Jörg Seidenspinner große Fußstapfen hinterlassen, die mittlerweile von einer Dreierspitze ausgefüllt werden, in welcher Thomas Heumann Vorstandsvorsitzender ist. „Kein anderer hat den Verband mit so vielen maßgeblichen Entscheidungen an vorderster Front geprägt wie Jörg Seidenspinner. Wir haben große Achtung vor diesem mit ganzem Herzen gelebten Engagement im Ehrenamt“, so Thomas Heumann.