Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Hansestadt Havelberg: Während am 10. Juli 2014 die BUGA-Grabzeichen durch eine Fachjury gefunden und den Mustergräbern zugeordnet wurden, kam gestern ein neuer Schritt zur Gestaltung der BUGA-Mustergrabflächen auf dem knapp 3.000 Quadratmeter großen Ausstellungsbereich „Grabgestaltung & Denkmal“ dazu: Die Grabzeichen wurden an 52 Friedhofsgärtnereibetriebe aus der gesamten Bundesrepublik verlost. Mit der Vergabe der Grabzeichen steht für die Friedhofsgärtner nun auch die zu gestaltende Grabfläche fest.

Glücksfee bei der Verlosung war das BUGA-Maskottchen WILMA WELS. „Das Los entscheidet, wer welche Grabstelle mit welchen Grabzeichen bepflanzen darf. Seit einigen Jahren wird die Verlosung öffentlich vorgenommen. Dadurch haben wir eine große Transparenz und Fairness erreicht“, sagte Josef Knostmann, Vorsitzender des Arbeitskreises „Ausstellung und Gestaltung“ im Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF). Der BdF ist Teil des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG). BdF und BUGA-Zweckverband arbeiten für die Vorbereitung und Durchführung der BUGA des Jahres 2015 eng zusammen.

Nach der Verlosung, die im Paradiessaal des Doms zu Havelberg stattfand, wurde der zukünftige Ausstellungsbereich neben dem Dom besucht und die vorbereiteten Grabflächen besichtigt. Derzeit sind die Grabstellen mit einer Zwischenbepflanzung versehen. Die eigentliche Gestaltung beginnt kurz vor Beginn der BUGA. Während des Winters 2014/2015 haben die Friedhofsgärtnereien Zeit die Gestaltungen planerisch vorzubereiten.

Insgesamt siebzig Einzel- und Doppelgräber sowie Urnen- und Fließgräber werden zur BUGA hergerichtet. Die Grabflächen werden zur BUGA dreimal neu bepflanzt - im Frühjahr, im Sommer und im Herbst 2015. Die aufwendigen Bepflanzungen werden jeweils durch eine Jury bewertet und die besten Arbeiten mit Gold-, Silber- und Bronzemedaillen prämiert.
Kirsten Binder, Geschäftsführerin des BdF, machte darauf aufmerksam, dass „neben der eigentlichen Ästhetik der Bepflanzung auch die Dauerhaftigkeit der Arrangements bei dieser BUGA 2015 eine wesentliche Rolle spielen wird“.

Rainer Berger, Ausstellungsbevollmächtigter der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) und zugleich Leiter der „Gärtnerischen Ausstellungen“ innerhalb des BUGA-2015-Teams, kümmert sich intensiv um den Ausstellungsbeitrag „Grabgestaltung & Denkmal“: „Dieser Ausstellungsbereich ist klassisch auf Bundesgartenschauen. Er wird sehr gern besucht. Tausende Menschen lassen sich beraten. Deshalb ist uns dieser Bereich wichtig.“

Erhard Skupch, Geschäftsführer des BUGA-Zweckverbandes, freut sich über das Engagement der Friedhofsgärtner: „Wir sind derzeit dabei die BUGA bundesweit zu bewerben. Die Resonanz in der Reisebranche ist sehr gut. Havelberg wird ein häufig besuchter Standort sein und die aufwendigen Bepflanzungen der Friedhofsgärtner tragen letztlich auch dazu bei, dass die BUGA ein Erfolg wird.“

Ausstellungsbereich „Grabgestaltung & Denkmal“
Der sepulkrale BUGA-Ausstellungsbereich „Grabgestaltung & Denkmal“ ist auf dem alten Domfriedhof im Dombezirk der Hansestadt Havelberg angesiedelt. Knapp 3.000 Quadratmeter ist die Fläche groß. Sie wurde von Georg v. Gayl geplant (siehe Link). Der in Berlin ansässige Landschaftsarchitekt hat sich bei der Wiederauferstehung und Erneuerung des alten Domfriedhofes am letzten verfügbaren historischen Plan des Areals orientiert - dieser stammt aus dem Jahr 1890. Der Friedhof selbst wurde bereits im Jahr der französischen Revolution 1789 angelegt. In den letzten Jahrzehnten war der Park zugewachsen, so dass seine alte Funktionalität nicht mehr erkennbar war.

Zur BUGA wird das neugestaltete Kleinod einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zusammen mit der Denkmalpflege des Landes Sachsen-Anhalt konnte an die alten Wegestrukturen von 1890 angeknüpft werden - zugleich wurden moderne Parkdimensionen erschlossen. Der Bereich „Grabgestaltung & Denkmal“ beinhaltet 70 Mustergrabstellen. Diese werden ausschließlich für die BUGA 2015 angelegt. Ein Rundweg, beginnend an der neuen Flethe-Brücke, ermöglicht es dem BUGA-Besucher die 20 Einzelgräber, 22 Doppelgräber und 18 Urnengräber des vorderen Platzes zu erschließen. Beachtlich ist die symbolträchtige Kreuzform des Platzes sowie die große Solitäresche - hier wird auf eine keltisch-christliche Mythologie verwiesen. Gezeigt werden zudem fließende Grabformen. Die organischen Formen beinhalten weitere 10 Doppelgräber und sind im hinteren Bereich des Ausstellungsareals angesiedelt. Rasen, immergrüne Bodendeckerpflanzen, Blütenstauden sowie Gräser dienen als Begleitgrün innerhalb des gesamten Areals.

Ein Informationspavillon der Friedhofsgärtner und Steinmetze wird ab April 2015 den BUGA-Gästen für Fachauskünfte rund um das Thema Grabgestaltung zur Verfügung stehen.

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