Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Totalrevision der EU-Ökoverordnung muss vom Tisch. Nur so kann der Biolandbau in Deutschland und Europa seine guten Entwicklungschancen nutzen. Das hat der Bundestag aktuell einstimmig beschlossen. Damit folgt der Bundestag den Beschlüssen von Bundesrat und Agrarministerkonferenz und der gesamten betroffenen Wirtschaft, die eine klare Alternative einfordern: nämlich die bestehende EU-Ökoverordnung praxistauglich weiterzuentwickeln.

Bioland begrüßt die eindeutige Beschlusslage in Deutschland und fordert Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf, für diese Position Mehrheiten in Brüssel zu organisieren. „Diese einmalige breite und einstimmige Rückendeckung aus Bund und Ländern muss Bundesminister Schmidt nun nutzen und offensiv für einen Neustart unter dem designiertem Agrarkommissar Hogan werben“, so Jan Plagge, Präsident von Bioland. Schmidt stellte heute richtigerweise fest, dass der Biolandbau in die Nische zurück gedrängt würde, wenn sich die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag durchsetzen sollte.

Bereits jetzt führt die Diskussion zur neuen EU-Ökoverordnung zu einer unnötigen Verunsicherung bei bestehenden Biobauern, aber auch potentiellen Umstellern. Das zeigt sich beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern ganz eindeutig: Hier hat die Ökofläche im ersten Halbjahr 2014 um 5.000 Hektar abgenommen. Darauf weist Landesagrarminister Till Backhaus hin und führt diesen Rückgang auf genau diese Verunsicherung zurück. Bioland-Präsident Jan Plagge bringt es auf den Punkt: „Bereits die Diskussion einer Totalrevision mit inakzeptablen neuen Hürden schadet der Biobranche in Deutschland. Die Rechtsunsicherheit für Landwirte, Verarbeiter und Händler hemmt Investitionen und Weiterentwicklungen für mehr Bio und schadet vor allem dem Verbraucher, der mehr heimisches Bio wünscht.“

Deshalb fordert der Bioland Präsident: „Wir erwarten von der Bundesregierung, ihr großes Gewicht in Europa für eine praktikablen Rechtsrahmen auf Grundlage der bestehenden Ökoverordnung einzusetzen. Nur dann wird Bio in Deutschland und Europa weiter wachsen“.

Ausdrücklich begrüßt Bioland die angekündigte Unterstützung und die Entwicklung eines nationalen Zukunftsplans für mehr heimische Bioproduktion, die Bundesminister Schmidt n seiner Rede angekündigt hat.

 

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