Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten hat einen hohen Wert - besonders im Herbst und Winter. Da Lagermöglichkeiten der Gartenschätze so wie früher in modernen Wohnräumen kaum möglich sind, haben die Experten der Gartenakademie die wichtigsten Wintergemüse zusammengestellt, die Sie auch im Winter direkt aus dem Garten ernten können.

Frisches Gemüse aus dem eigenen Garten (Foto: LWG)

Blattgemüse: Spinat, Feldsalat, Lauch und Kohl

Feldsalat, Rapunzel oder auch Schafmäulchen genannt, ist der „Wintersalat“. Die meistverkaufte Feldsalatsorte ´Holländischer breitblättriger´ ist eine reine Herbstsorte und sollte noch vor dem Winter geerntet werden. Die Sorten ´Vit´ und ´Dunkelgrüner vollherziger´ hingegen eignen sich für den Winteranbau besser. Endivien, der typische Herbstsalat verträgt Temperaturen von bis zu -5 °C. Der Anbau im Gewächshaus verlängert die Saison.

Wer sich noch an Großmutters Garten erinnern kann, sieht sicher die mit Reif überzuckerten Lauchstangen im Winter vor sich. Lauch verträgt zwar ein wenig Frost, doch meist ist er schnell matschig und weich. Ursache sind wechselhaftes Wetter mit Wärmeeinbrüchen und kalten Witterungsphasen. Spezieller Winterporree ist unempfindlicher. Doch auch diese Sorten, wie ´Blaugrüner Winter´, ´Winterriesen´ und ´Genita´ sollten für die Winterernte ab November mit Wurzeln ausgegraben und an einer Nordwand des Hauses in Erde eingeschlagen, mit Laub und Reisig abgedeckt werden.

Rosenkohl, ein typisches Herbst-und Wintergemüse braucht den Frost, damit die Röschen zarter und schmackhafter werden. Allerdings schaden ihm mehrmalige Temperaturen von -10 °C und starke Temperaturschwankungen. Obwohl Kohl zu den Starkzehrern gehört, kann eine Überdüngung zu Schäden und zu fehlender Winterhärte führen. Ab September sollte das Herz herausgenommen werden, damit die letzten Kräfte der Pflanze in die Röschen gehen. Grünkohl ist ebenfalls ein typisches Wintergemüse, das im Freiland bleibt. Er wird von unten nach oben geerntet. Allerdings ist Grünkohl in den letzten Jahren sehr stark mit der Weißen Fliege bzw. Kohlmottenschildlaus befallen, der die winterliche Kälte anscheinend nichts anhaben kann.

Wurzelgemüse: Schwarzwurzel, Pastinaken, Topinambur

Schwarzwurzeln: In tiefgründig lockerem Boden wachsen die langen Wurzeln der Schwarzwurzeln. Normalerweise werden die Wurzeln im Herbst ausgegraben und in einem Keller eingelagert. In milden Regionen reicht es aber, wenn Sie mit Strohballen oder einer dicken Laubschicht können Sie den Boden offen halten, so dass Sie auch im Winter das gesunde Wurzelgemüse entnehmen können. Möchten Sie aber erst im nächsten Jahr ernten, sollten Sie die sich bildenden Blüten frühzeitig herausbrechen.

Pastinaken sehen aus wie Petersilienwurzeln, geben ein sehr schmackhaftes Gemüse und können auch geraspelt in einem Salat verwendet werden. Die Wurzeln sind so robust, dass sie bis März/April aus dem Boden heraus geerntet werden können.

Die Knollen der Topinambur vertragen Fröste bis -30 °C solange sie im Boden bleiben. Den ganzen Winter über können Sie ernten. Das wissen auch Wühlmäuse, für die Topinamburknollen unwiderstehlich sind. Doch die Knollen vermehren und verbreiten sich so gut, dass sich die Pflanzen im Frühjahr recht gut erholen. Selbst Schalenstücke der Knollen wachsen zu neuen Pflanzen heran.

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