Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Heute findet im Bundesamt für Naturschutz (BfN) das zweitägige Dialogforum „Bundesprogramm Biologische Vielfalt - Auen- und Gewässerprojekte“ statt. Rund 100 Teilnehmer/Innen aus Naturschutz und Wasserwirtschaft diskutieren die Erfahrungen, die in verschiedenen Projekten des Bundesprogramms Biologische Vielfalt rund um das Thema „Wasser“ gesammelt worden sind. Dabei geht es um Vorhaben wie „Lebendige Luppe - attraktive Auenlandschaft als Leipziger Lebensader“, das unter Leitung der Stadt Leipzig umgesetzt wird, oder „Lebensader Oberrhein - Naturvielfalt von nass bis trocken“, des NABU Rheinland-Pfalz und NABU Baden-Württemberg. Zurzeit werden acht Vorhaben mit konkretem Bezug zum Auen- und Gewässerschutz gefördert, um die Strategie der Bundesregierung zum Erhalt der Biologischen Vielfalt im Gewässerbereich zu unterstützten.

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BfN

„Den Auen- und Gewässerprojekten des Bundesprogramms ist nicht nur gemeinsam, dass sie in beispielhafter Weise die Entwicklung auentypischer Wasserverhältnisse und den Auwald mit seinen besonderen Biotopstrukturen und seiner spezifischen Artenvielfalt fördern. Fast alle Vorhaben verknüpfen auch in vorbildlicher Weise aktiven Naturschutz mit Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Lokale Initiativen werden in Planung und Umsetzung vieler Maßnahmen einbezogen sowie bestehende Aktivitäten aufgegriffen und unterstützt. Eine breite Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, zu denen auch Unternehmen gehören, verbessert die Akzeptanz und Umsetzbarkeit und schafft langfristig Kompetenz- und Kooperationsstrukturen vor Ort", so Prof. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz.

Denn Deutschlands Flussauen sind mehr als attraktive Landschaften und nationale Hotspots der biologischen Vielfalt. Sie leisten für unsere Gesellschaft wichtige Beiträge zum Hochwasserschutz und zur Sicherung einer hohen Wasserqualität. Hochwasserspitzen werden reduziert und Stickstoff- und Phosphor-Belastungen aus Überdüngung zurückgehalten. Auenschutz ist eine komplexe Aufgabe, die das Zusammenwirken der verschiedenen gesellschaftlichen Interessen vor Ort erfordert. Gewässer- und Auen-bezogen Projekte sind demnach in allen vier Förderschwer-punkten des Bundesprogramms vertreten, bei den Ökosystemleistungen und Verantwortungsarten genauso wie unter den Hotspots.

Ziel des Dialogforums „Bundesprogramm Biologische Vielfalt – Auen- und Gewässerprojekte" ist es daher, die Erfahrungen und Kompetenzen der Teilnehmenden aus den verschiedenen Projekten, Regionen und Bundesländern zu bündeln, um gute Praxisansätze zu erfassen und zu verbreiten. Zudem möchte die Veranstaltung Synergien und zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten zwischen den Projekten und teilnehmenden Akteuren vermitteln. Schwerpunkte des Austausches bilden die Verankerung von Aktivitäten vor Ort durch gute Kooperationsansätze und geeignete Kommunikationsmaßnahmen sowie ein Fachforum zum Thema Gewässer und Auen. Diskutiert werden auch Methoden der Evaluation, die dazu beitragen, Entwicklungsfortschritte besser zu erfassen und sichtbarer zu machen.

Das Dialogforum erfolgt im Rahmen des Umsetzungsprozesses für die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS), der im Dezember 2007 begonnen wurde. Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt (BPBV) unterstützt seit Anfang 2011 die Umsetzung der NBS durch Förderung beispielhafter Vorhaben mit bundesweiter Bedeutung mit 15 Millionen Euro jährlich. Bis 2020 sollen Fließgewässer und ihre Auen in ihrer Funktion als Lebensraum soweit erhalten werden, dass eine für Deutschland naturraumtypische Vielfalt gewährleistet ist, so lautet ein wichtiges Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, zu dessen Erreichung die im Rahmen des Bundesprogramms geförderten Projekte einen Beitrag leisten. Darüber hinaus ist der Auenschutz ein wichtiges Thema in weiteren Förderaktivitäten des Bundesamtes für Naturschutz, wie etwa bei Naturschutzgroßprojekten, den Entwicklungs- und Erprobungsvorhaben, im Bereich Forschung & Entwicklung sowie bei der Verbändeförderung.

 

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