Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bayerns Böden sind besonders wertvoll - für den Menschen, die Natur und für das Klima. Bodenschutz steht daher im “Internationalen Jahr der Böden“ das die UN für 2015 ausgerufen hat, ganz oben auf der Agenda. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf zum Weltbodentag am 5. Dezember:

"Bodenschutz ist vor allem auch Klimaschutz. Bayerns Böden sind riesige Kohlenstoffspeicher. Sie halten umgerechnet knapp 3 Milliarden Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid langfristig und sicher zurück - viermal so viel wie der jährliche Ausstoß Deutschlands."

Insbesondere Moore binden Kohlenstoff dauerhaft und speichern weltweit doppelt so viel Kohlenstoff wie im Holz aller Wälder der Erde zusammen. Allein in den bayerischen Mooren sind aktuell rund 185 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Um diesen Effekt weiter auszubauen, wird Bayern bis 2020 landesweit 50 Moore renaturieren. Denn die Renaturierung von Mooren sorgt in Bayern für einen positiven Klimaeffekt von jährlich etwa 25.000 Tonnen CO2-Bindung. Der Freistaat setzt dafür im laufenden Jahr über 2 Millionen Euro ein. Im kommenden Doppelhaushalt ist eine Erhöhung um weitere 1,8 Millionen Euro vorgesehen.

Ein entscheidender Kohlenstoffspeicher im Boden ist Humus. Steigende Temperaturen und unangepasste Bewirtschaftung können Abbauprozesse im Boden beschleunigen. Dadurch könnten die Humusvorräte in den besonders empfindlichen Böden bis zum Jahr 2100 um ein Drittel abnehmen. Die Aufnahmefähigkeit für Kohlenstoff würde sich deutlich reduzieren. Für eine deutschlandweit einmalige Studie wurden dazu knapp 1.500 Bodenproben aus allen Teilen Bayerns untersucht. So konnten erstmals die gesamten Humusvorräte bayerischer Böden abgeschätzt werden. Die zweijährige Studie wurde vom Landesamt für Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Bodenkunde der TU München erstellt und vom Bayerischen Umweltministerium mit 360.000 Euro finanziert.

Scharf: "Bayerns Böden sind ein Jahrtausendwerk. Sie sind seit der letzten Eiszeit in den vergangenen 10.000 bis 12.000 Jahren entstanden. Die Studie zeigt klar: Der Schutz unserer Böden muss in den Vordergrund rücken. Böden sind Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen, schützen unser Grundwasser und dienen der Nahrungsmittelproduktion." Es dauert regelmäßig rund 100 Jahre, bis ein Zentimeter neuer Oberboden gebildet wird.

In Bayern sind unter dem Motto "Boden kennen – Boden nutzen – Boden schätzen – Boden schützen" im kommenden Jahr zahlreiche Aktivitäten geplant, darunter ein Themenpavillon im Rahmen der Gartenschau "Natur in Alzenau" sowie die Eröffnung eines neuen Bodenlehrpfads in Flintsbach/Niederbayern.

Weitere Informationen und den vollständigen Veranstaltungskalender für das Jahr 2015 unter

 

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