Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Landwirtschaft war in den vergangenen Jahrzehnten durch permanenten Fortschritt geprägt. Nährstoffeffizientere Pflanzen, neue Bewässerungs- und Düngeverfahren, moderne Ställe und die Präzisionslandwirtschaft sind nur einige Bausteine für eine langfristig erfolgreiche Landwirtschaft. Erweiterungen der technischen Möglichkeiten zur Erfassung von Betriebsdaten sowie die Steuerung von betrieblichen Prozessen über Smartphones sind Themen, die in Zukunft verstärkt im Fokus des landwirtschaftlichen Unternehmers stehen werden.

DLG-Plakat

Die Gesellschaft sieht das verbreitet kritisch. Sie verbindet mit der konsequenten Nutzung des Fortschrittes auch negative Facetten wie ungenügenden Tierschutz, Belastung von Umwelt und Natur, Verlust von Agrarlandschaften mit ihren dörflichen familiären Strukturen. Dieser Diskussion muss sich die Branche stellen. Es geht um eine differenzierte Betrachtung des Fortschrittes, auch dessen Wirkung auf die Nachhaltigkeit des Handelns in einer an biotischen und abiotischen Ressourcen immer enger ausgestatteten Welt. Wie die Landwirtschaft Fortschritt nutzen kann, um die Zukunft nachhaltig und erfolgreich zu gestalten, steht im Mittelpunkt der DLG-Wintertagung 2015.

Höhepunkt der vom 13. bis 15. Januar 2015 im neuen CityCube in Berlin stattfindenden DLG-Wintertagung ist die große Vortragsveranstaltung am 15. Januar. Sie steht unter dem Thema „Fortschritt nutzen – Zukunft gestalten: für eine moderne, nachhaltige Landwirtschaft“. Sie findet im Saal A 4/5 statt und beginnt um 9.00 Uhr. Nach der Begrüßung von DLG-Präsident Carl-Albrecht Bartmer analysiert Prof. Dr. Klaus Kornwachs vom Büro für Kultur und Technik in Argenbühl (Baden-Württemberg) die Entwicklung des Fortschrittsbegriffs im Laufe der Geschichte. Er geht darauf ein, was Fortschritt ist und wodurch er entsteht. Zudem setzt er sich mit der Frage auseinander, ob Fortschritt wirklich Fortschritt ist.

In einem weiteren Beitrag beantwortet Dr. Andreas Möller aus Berlin, Autor des Buches „Das Grüne Gewissen – wenn die Natur zur Ersatzreligion wird“, die Frage, ob wir in fortschrittsfeindlichen Zeiten leben. Er beschreibt die neue Allianz aus Wachstumskritik und Naturkonsum und zeigt auf, dass neue Fortschrittsutopien notwendig sind. Über Ansatzpunkte für einen alternativen Fortschritt referiert Johannes Gutmann von der SONNENTOR Kräuterhandelsgesellschaft mbH in Zwettl (Österreich). Er beschreibt, woran der alternative Fortschritt zu messen ist. Darüber hinaus geht er auf ethisches und ökosoziales Unternehmertum in der Praxis sowie auf mögliche Konflikte bei der Orientierung am Gemeinwohl und am Unternehmenswohl ein.

In zwei weiteren Beiträgen geht es um Fortschritte in der Pflanzenproduktion und in der Tierhaltung. Dr. Léon Broers, Vorstand der KWS Saat AG in Einbeck (Niedersachsen) beschreibt die Herausforderungen, vor der die weltweite Pflanzenproduktion steht. Zudem zeigt er auf, mit welchen Innovationen diese Herausforderungen bewältigt werden können. Auch geht er darauf ein, wie die Notwendigkeit von Innovationen und Fortschritt besser vermittelt werden können. Der Vorsitzende der EuroTier-Neuheitenkommission Prof. Dr. Eberhard Hartung von der Universität Kiel beschreibt die Herausforderung für die Tierhaltung, global und in Deutschland. Er analysiert die Entwicklungen in der Tierhaltung und geht auf die Treiber des Fortschrittes bei Technik und Haltungssystemen sowie auf Aspekte ein, die notwendig sind für die gesellschaftliche Akzeptanz von Fortschritt in der Tierhaltung.

Eine Podiumsdiskussion mit den Referenten sowie mit dem Vorsitzenden der Jungen DLG, Landwirt Stefan Teepker aus Handrup (Niedersachsen), rundet das Veranstaltungsprogramm ab. Die Moderation und Diskussionsleitung übernimmt Dr. Lothar Hövelmann, Geschäftsführer des DLG-Fachzentrums Landwirtschaft.

Die Teilnahme an dieser wie auch an den weiteren Veranstaltungen der DLG-Wintertagung 2015 ist kostenlos. Eine vorherige Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erwünscht. Interessenten finden das gesamte Programm im Internet (siehe Link). Hier ist auch eine Online-Anmeldung möglich.

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