Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

„Der Einsatz von effektiven Mikroorganismen (EM) im Gemüsegarten bringt tatsächlich höhere Erträge. Allerdings ist der Unterschied so gering, das er statistisch kaum ins Gewicht fällt.“ Das erklärte die Gartenbauingenieurin Birgit Rascher am Tag des Bodens, den die Bayerische Gartenakademie jährlich mit einem Seminartag in der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim begeht.

Rascher hat schon vor einigen Jahren im Ökologischen Gemüsebauversuchsbetrieb der LWG mit Effektiven Mikroorganismen experimentiert. EM bestehen vor allem aus Milchsäurebakterien. Sie vertreiben andere Bakterien und üble Gerüche. „Das Überschwemmen des Bodens mit ihnen könnte tatsächlich die Umsetzungsprozesse im Boden ankurbeln“, sagte Rascher. Vor allem aber rege der Einsatz der im Internet bestellbaren Effektiven Mikroorganismen die Freizeigärtner dazu an, nachhaltiger zu gärtnern.

Dass der letztere Aspekt in Zukunft immer wichtiger werde, betonte der Leiter der Gartenakademie Dr. Andreas Becker in seiner Begrüßung. Denn der Boden unseres blauen Planeten müsse auch für die kommenden Genrationen erhalten werden, müsse auch in Zukunft Nahrung liefern können.

Ein Weg dazu ist die Gründung, zeigte Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie auf. Spinat, Roggen, Senf eignen sich ebenso dazu wie Stickstoff sammelnde Leguminosen wie Ackerbohnenoder blühende Phazelien, Borretsch, Ringel- und Sonnenblumen, Cosmeen, Zinnien und Kornraden. Sie alle werden nach den ersten Frösten im November oder Dezember in den Boden eingearbeitet. Wer damit wartet, bis auch der Boden leicht angefroren ist, kann damit gleichzeitig mögliche Gelege von Schnecken wirkungsvoll reduzieren, empfiehlt Scheu-Helgert. Im folgenden Frühjahr wird der organisch gebundene Stickstoff nach dem Wiedererwärmen der Böden rasch umgesetzt und liefert eine Fülle von Nährstoffen.

Eine weitere Möglichkeit zur Bodenverbesserung ist der Einsatz von Kompost. Robert Lhotka von Natur im Garten aus Niederösterreich schilderte den rund 50 Freizeitgärtnern, dass dieser neben Nährstoffen der Pflanze auch Selbstheilungskräfte liefere, sogenanntes Antiphytopathogenes Potential. Damit könnten die Pflanzen bodenbürtige Krankheiten bekämpften. Wichtige sei eine luftige Mischung aus Grüngut und feingehäckseltem, holzigem Material. Mit Mikroorganismen aus Altkompost und Mist könne man den Kompost impfen.

Fertiger Kompost solle allerdings mit Augenmaß eingesetzt werden, erklärte Dr. Fred Fürstenfeld vom Bodengesundheitsdienst Ochsenfurt. Gärten seien meist einseitig mit Phosphat überdüngt und auch Gartenkompost enthalte hohe Mengen an Phosphat. Nur eine im Labor analysierte Bodenprobe gebe Aufschluss auf den Düngerbedarf eines Bodens. Adressen des nächsten Labors stehen auf der Website der LWG:

 

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