Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit ihren großen, sternförmigen Blütentrichtern in Weiß und Rottönen bringen Amaryllen Eleganz und Farbe ins winterliche Zuhause. Die Zwiebelblume mit dem lateinischen Namen Hippeastrum stammt ursprünglich aus Südamerika. Die schönsten Sorten sind jedoch dort zu finden, wo man sich schon seit Jahrhunderten mit der Kultivierung von Zwiebelblumen beschäftigt - in den Niederlanden.

Dancing Queen

Alfresco

Brazza (Fotos: fluwel)

„In unseren Gärtnereien halten wir die Amarylliszwiebeln ab Anfang Herbst unter Bedingungen, die ihnen vorgaukeln, es wäre bereits Winter: kühl, mit wenig Wasser- und Nährstoffzufuhr. Wenn sie ab November bei unseren Kunden eintreffen und sie die Zwiebeln in ihr warmes Wohnzimmer stellen, meine die Amaryllen, es sei Frühling, und treiben in wenigen Wochen ihre großen Blüten“, erklärt Carlos van der Veek, holländischer Blumenzwiebelspezialist.

Apart, exquisit und begehrt

Die Vielfalt der Amaryllissorten ist größer als viele erwarten. Einige beeindrucken nicht nur durch die Größe ihrer Blüten und ihre strahlenden Farben, sondern auch durch ihre extravagante Blütenform oder Muster. Darunter finden sich auch einige spannende Neuzüchtungen. Die Amaryllis 'Gervase' wurde erst letztes Jahr auf den Markt gebracht. „Bei unseren amerikanischen Kunden belegte sie direkt den ersten Platz als Bestseller“, erzählt van der Veek. „Zu Recht – wie ich finde. Denn mit ihrem aparten Muster aus satten Rot- und Pinktönen zieht sie alle Blicke auf sich.“

Eine Amaryllis, die hingegen schon seit 50 Jahren bekannt ist, gehört immer noch zu den begehrtesten Sorten: 'Picotee' ist zeitlos schön – mit ihren perfekten, schneeweißen Blüten und dem feinen korallroten Rand. Wie gemalt sehen sie aus und sind bis heute einzigartig. „Ich mag ihre moderne, coole Ausstrahlung. Picotee ist in einem Wort: exquisit“, schwärmt der Blumenzwiebelspezialist.

Nymphenhaft und tanzbegabt

Die Amaryllis 'Sweet Nymph' verdankt ihren Namen ihrem schuppenartigen Muster, dass sich korallrot über die pinkfarbenen Blütenblätter zieht. Außerdem zeichnet sie sich durch ihre gefüllten Blüten aus, die üppig und sehr beeindruckend sind. Was die Form der Blüten betrifft, gibt es jedoch noch ausgefallenere Exemplare. Die Sorte 'Dancing Queen' bildet Blütenblätter, die offenbar so tanzbegabt und schwungvoll sind, dass sie alles können – nur nicht gerade wachsen.

Passend zu ihrem Temperament trägt sie eine feuerrote Maserung auf weißem Grund. Van der Veek: „Diese Amaryllis ist einfach unwiderstehlich. Wenn wir sie unseren Kunden zeigen, dann wird sie uns fast aus den Händen gerissen.“ Die Amaryllis 'Rosado' treibt das Formenspiel im wahrsten Sinne auf die Spitze. Ihre schmalen, roten Blütenblätter enden spitz. „Wer auf der Suche nach etwas Besonderem ist, für den ist die Amaryllis Rosado genau die Richtige!“

Topf oder Vase

Amarylliszwiebeln zu pflanzen, ist übrigens ganz einfach: einen Tontopf, der nicht viel größer sein sollte als die Zwiebel, mit Erde befüllen. Dann die Zwiebel so setzen, dass mindestens ein Drittel aus der Erde ragt. Dabei die Wurzeln nicht beschädigen. Alternativ kann man Amaryllis auch in einer speziellen Glasvase zum Blühen bringen. Dabei befinden sich nur die Wurzeln im Wasser, während die Zwiebel vom Glasrand festgehalten wird. „In den ersten Tagen könnte sich das Wasser etwas verfärben. Wird es jedoch gewechselt und die Wurzeln vorsichtig abgespült, bleibt das Wasser danach klar“, rät van der Veek.

 

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