Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ein Ausblick des Präsidenten des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), Jürgen Mertz, auf das laufende Jahr und die Zukunft des Pflanzenschutzes in Deutschland, waren die Schwerpunkthemen der gestrigen Sitzung des erweiterten Präsidiums des ZVG. Unter Beteiligung von Prof. Dr. Bernd Böhmer, Leiter des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Franziska Waldow vom Julius Kühn-Institut und dem Bundestagsabgeordneten Harald Ebner traf sich das Gremium zum Start der Internationalen Grünen Woche (IGW) im Haus der Ernährung und Landwirtschaft in Berlin.

Jürgen Mertz, Präsident des ZVG, stellte dem Präsidium die Eckpunkte der Verbandsarbeit in diesem Jahr vor (Foto: ZVG).

In einer Grundsatzrede benannte ZVG-Präsident Mertz die zentralen Themen des Verbandes für 2015. „Den tatsächlichen Wert unserer Produkte und Dienstleistungen gegenüber dem Verbraucher zu kommunizieren hat für mich oberste Priorität“, so Mertz. Die Botschaften der vom ZVG in Auftrag gegebenen Marktforschungsstudie zeigen, wie groß die Unterschiede in der Wahrnehmung des Verbrauchers zu der der Branche seien. „Dass Werbung für Blumen und Pflanzen kaum registriert wird und beim Kauf von Blumen und Pflanzen in erster Linie der Preis entscheidet, muss für uns ein Alarmsignal sein“.

Die Diskussion innerhalb des Verbandes sei aber so weit fortgeschritten, dass man in diesem Jahr mit der Entwicklung von konkreten Konzepten und Maßnahmen rechnen könne. „Der Verbraucher hat uns einen roten Faden gelegt, den wir aufnehmen müssen", ermutigte Mertz die Zuhörer. Der ZVG werde diesbezüglich mit Kontinuität, Beharrlichkeit und Argumentationsstärke vorangehen.

Ein optimistisches Resümee zog Mertz aus der aktuellen Nachwuchswerbekampagne. Dass die Gartenbaubranche auf stabile Ausbildungszahlen verweisen kann, sei ein gutes Ergebnis. Darauf müsse man nun aufbauen. Das Bemühen um gute Köpfe müsse nun mit einer Fortsetzung der Kampagne weitergehen.

Als weitere Themen, die den Verband und die Branche in diesem Jahr beschäftigen werden, nannte Mertz die Ausgestaltung des kürzlich in Kraft getretenen flächendeckenden Mindestlohns, die gegenwärtig schwierige Marktsituation für den deutschen Apfel und die zugesagte bundespolitische Förderung der Energieeffizienz im Gartenbau. Zudem sei die Situation bei der Harmonisierung von Pflanzenschutzmittelzulassungen nach wie vor unbefriedigend.

Das Thema „Grün in der Stadt“ ist auch nach dem Ende von Entente Florale auf der Agenda des Verbandes. „Der ZVG wird sich der Sache annehmen und das Thema wie bisher besetzen“, kündigte Mertz an.

Für den zweiten Teil der Sitzung hatte der ZVG Gastreferenten geladen, die aus ihrer jeweiligen Perspektive die Zukunft des Pflanzenschutzes darstellten und sich den Fragen und Anmerkungen des erweiterten Präsidiums stellten. Prof. Dr. Böhmer von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen stellte die Bedeutung eines funktionierenden harmonisierten Zulassungsverfahrens für Pflanzenschutzmittel heraus. Hier bestünde erheblicher Nachholbedarf.

Die Herausforderungen von Lückenindikationen wurden von Frau Dr. Waldow vom Julius Kühn-Institut erläutert. Einen kontroversen Blick auf die Nutzung von Pflanzenschutzmitteln gab der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner, Bündnis 90/Die Grünen. Er mahnte, auch die Gefahren der Nutzung von Pestiziden nicht außer Acht zu lassen.

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