Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die alljährliche Umfrage unter den Mitgliedern des BGI (Verband des Deutschen Blumen- Groß- und Importhandels e.V.) zum Verlauf des Valentinsgeschäfts hat in diesem Jahr noch größere regionale Unterschiede deutlich gemacht als in den Vorjahren. Bereits im Vorfeld des Valentinstags war vielfach eine gedämpfte Erwartungshaltung zu vernehmen, da der Termin in diesem Jahr nicht nur an einem Samstag, sondern auch noch am Wochenende der heißen Karnevalsphase lag.

Rote Rosen sind nach wie vor der Inbegriff der Blume am Valentinstag. Deshalb sind sie zu diesem Anlass auch besonders teuer, was viele Käufer zum Ausweichen auf bunte Frühlingssträuße veranlasst. (Foto: BGI)

In den Hochburgen des Karnevals und Faschings haben sich diese Befürchtungen größtenteils auch bestätigt. Großhändler im Rheinland verzeichneten im Vergleich zum Vorjahr teilweise Umsatzsatzrückgänge von bis zu 25 Prozent. In den südlichen Faschingszentren hatten viele Einzelhändler flexibel reagiert und ihre Geschäfte bereits am Samstagmorgen um sieben Uhr geöffnet. Dadurch entstand ein wichtiger Mitnahmeeffekt, weil viele Männer mit den Frühstücksbrötchen vom Bäcker auch gleich die Valentinsblumen vom Floristen mitgebracht haben. Der befürchtete Negativeffekt des Karnevalsamstags konnte somit in eine durchaus positive Nebenwirkung umgedreht werden.

Ebenso hielten es auch viele Einzelhändler im hohen Norden des Landes. Dort war die närrische Zeit zwar kein Konkurrent zum Valentin, aber auch an Nord- und Ostsee ist der Samstag eigentlich kein guter Tag für den Valentinsverkauf. Dennoch konnten einige norddeutsche Großhändler sogar Umsatzzuwächse von rund 10 Prozent im Vergleich zum ohnehin schon sehr guten Vorjahresergebnis erzielen.

In den ebenfalls karnevalsfreien Regionen in Ostdeutschland verlief der Valentinstag mit Umsätzen auf Vorjahresniveau ebenfalls durchweg zufriedenstellend. Nach wie vor ist der Tag der Verliebten in den fünf neuen Bundesländern noch nicht so angenommen worden wie im Rest der Republik, dafür freuen sich die Blumengroßhändler zwischen Ostsee und Thüringer Wald aber auf den Frauentag am 8. März, der dort traditionell ein wichtiger Anlass zum Blumenkauf ist.

Besondere neue Trends konnten die Großhändler in diesem Jahr nicht erkennen. Nach wie vor ist vielfach die einzelne rote Rose oder auch ein ganzer Rosenstrauß der begehrteste blumige Liebesbeweis. Sehr häufig wird aber auch ein farbenfroher gemischter Strauß, zumeist saisonal mit Tulpen, gewählt. Dies mag auch mit dem fast frühlingshaften Wetter am Valentinstag zu tun gehabt haben. Nach Ansicht einiger Großhändler kann der bunte Frühlingsstrauß aber auch ein Zeichen dafür sein, dass viele Konsumenten nicht mehr bereit sind, die Preisgestaltung für die roten Rosen zu akzeptieren. Der Großhandel plädiert daher für eine moderatere Gestaltung der Einkaufs- und Konsumentenpreise. Damit könnte nicht nur am Valentinstag, sondern ganzjährig beim Konsumenten mehr Interesse an Blumen geweckt werden. Für einige Großhändler, die sich bei Produzenten und Einzelhändlern für eine Preismäßigung eingesetzt haben, ist dieses Konzept bereits erfolgreich aufgegangen. Für den Muttertag in gut acht Wochen könnte das schon mal eine Überlegung wert sein.

 

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