Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Vertragsnaturschutzprogramm ist der Kern der Naturschutzförderung in Bayern. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf zum Ende der Antragsfrist für das Jahr 2015.

"Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist die Premiummarke in der Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. In diesem Jahr werden mehr als 18.000 Landwirte bayernweit 82.000 Hektar nach strengen naturschutzfachlichen Vorgaben bewirtschaften. Das ist ein neuer Rekordwert für den Freistaat mit dem wir bundesweit in der Spitzengruppe liegen."

Das Umweltministerium hat die EU- und Landesmittel für den Vertragsnaturschutz im Vergleich zum Jahr 2014 deutlich erhöht. Scharf: "Mit insgesamt 37 Millionen Euro erhöhen wir die Mittel für den Erhalt der Artenvielfalt und unserer heimischen Landschaft um rund ein Drittel. So lassen sich artenreiche Wiesen mit Orchideen, Enzian und vielen Schmetterlingen sichern und das Schutzgebietssystem Natura 2000 zusammen mit den Landwirten umsetzen.

Das Vertragsnaturschutzprogramm steht damit für Verantwortungsbewusstsein der Landwirte für die Natur und gelebte Umsetzung der Bayerischen Biodiversitätsstrategie." Im Jahr 2014 hatten sich knapp 17.000 Landwirte mit 67.000 Hektar Fläche am Vertragsnaturschutz beteiligt.

Das Vertragsnaturschutzprogramm umfasst Maßnahmen auf Äckern, Wiesen, Weiden und für Teiche. Von den Almen und Alpen bis zu den Kalkscherben-Äckern im Grabfeld, von den Teichen in der Oberpfalz und im Aischgrund bis zu den Moorwiesen im Schwäbischen Donaumoos berücksichtigen die teilnehmenden Landwirte bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen die besonderen Ansprüche seltener Pflanzen und Tiere wie Moorbläuling, Brachvogel und Küchenschelle. Beispielsweise werden die Mittenwalder Buckelwiesen mit der Sense gemäht und auf Düngung wird vollständig verzichtet. Im Altmühltal erhalten Hüteschäfer die Wacholderheiden und damit den Lebensraum für Silberdistel, Knabenkraut und Enzian. Der Mehraufwand wird finanziell ausgeglichen.

Darüber hinaus bietet das Umweltministerium ein Vertragsnaturschutzprogramm Wald an. Die Antragstellung für Biotopbäume, nutzungsfreie, uralte Laubwälder und weitere Naturschutzmaßnahmen im Wald ist noch bis 31. März 2015 möglich.

 

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