Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Anträge des Landesverband Schleswig-Holstein im Bund dt. Baumschulen (BdB) e.V., der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und des Versuchs- und Beratungsringes Baumschulen (VuB) e.V. zur Thermischen Bodenbehandlung und zu Klimawandelbäumen haben die Jury des Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) des Landes Schleswig-Holstein überzeugt und werden von 2016 bis 2018 mit insgesamt 303.000 EURO gefördert. Bis zum Projektstart zum 1.1.2016 werden die Detailplanungen abgeschlossen.

Dr. Frank Schoppa, Geschäftsführer des BdB-Landesverbandes und dessen 100%iger Tochter Service GRÜN GmbH, freut sich über den Zuschlag zweier EU-geförderter Innovationsprojekte.

Baumschulworkshop des BdB-Landesverbandes Schleswig Holstein im September 2014 im Gartenbauzentrum: Praktiker identifizierten im Vorfeld der EIP-Juryentscheidung die besten Innovations-Ideen für den Baumschulsektor in Schleswig-Holstein. (Fotos: BdB/SG GmbH, M. Wienert)

Die Thermische Bodenbehandlung ist die derzeit einzige Möglichkeit, die nicht mehr zugelassene chemische Behandlung zu ersetzen. Das innovative Verfahren soll im Rahmen der zu bildenden Operationellen Gruppe (OG) optimiert und praxisreif gemacht werden. „Wir sind derzeit das einzige Anbaugebiet, das mit Hilfe der Förderung diese innovative Technologie vorantreiben und für die Baumschulen anwendbar machen kann“, stellte Axel Huckfeldt, Vorsitzender des BdB Schleswig-Holstein fest.

„Dies gilt ebenso für die Prüfung klimawandeltoleranter Stadtbäume an Echtstandorten in den Städten Kiel, Lübeck, Husum und Heide“, erklärt Jan-Peter Beese, Abteilungsleiter Gartenbau bei der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein und er ergänzt, „dass die Förderung der Landesregierung den Schritt, raus aus dem Versuchsbetrieb, rein in die Städte mit den harten Bedingungen für die Bäume ermöglicht“.

Enttäuscht zeigte sich Dr. Hans Hermann Buchwald, Landespräsident des Gartenbauverbandes Nord (GVN) e.V., dass es nicht gelungen ist, die Jury von der Innovationskraft des Projekts zum Aufbau einer Wertschöpfungskette für Zierpflanzen zu überzeugen. Insbesondere dieses Projekt wäre für den Zierpflanzenbau in Schleswig-Holstein wichtig gewesen, um auch zukünftig im Wettbewerb mit anderen Erzeugungsregionen bestehen zu können. Eine große Chance sei vertan worden. „Ich erwarte eine plausible Begründung, warum die Jury ihre Zustimmung verweigert hat. Wir können allerdings die Hände nun nicht in den Schoß legen, denn die Probleme der Wertschöpfungskette lösen sich nicht von selbst. Wir bleiben dran und werden nach anderen Lösungen suchen“, so Buchwald. GVN-Präsident Andreas Lohff betont: „Wir wollen die Zeit bis zum zweiten EIP call aktiv nutzen, um dann für den Zierpflanzenbau 2018 erfolgreicher sein zu können.“

„Wir freuen uns, dass die Service GRÜN Fördergesellschaft für Baumschulen und Gartenbau in Norddeutschland mbH, eine 100%ige Tochter des BdB-Landesverbandes Schleswig-Holstein, mit der Administration der Operationellen Gruppen (OG) betraut wurde“, zeigte sich Geschäftsführer Dr. Frank Schoppa sichtlich zufrieden. „Wir sehen hiermit auch das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer in Ellerhoop-Thiensen als zusätzlich gestärkt an, an dem alle beteiligten Organisationen Ihren Sitz haben.“

In der Umsetzung der Operationellen Gruppen wird die Service GRÜN Fördergesellschaft mbH und der BdB-Landesverband Schleswig-Holstein durch Helmuth M. Huss von der Unternehmensberatung CO CONCEPT aus Luxemburg unterstützt, die langjährige Erfahrungen in der Begleitung von europäischen Förderprojekten in der Landwirtschaft hat. Diese Erfahrungen sollen jetzt dem Gartenbau in Schleswig-Holstein zugute kommen.

 

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