Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bayern und Tschechien wollen künftig noch enger bei der Weiterentwicklung der Nationalparke Bayerischer Wald und Šumava kooperieren. Das vereinbarten die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf und ihr tschechischer Amtskollegen Richard Brabec gestern (30.04.15) bei einem Besuch im Nationalpark Bayerischer Wald.

Scharf: "Unsere Nationalparke sind ein großes gemeinsames Identifikationsband. Gemeinsam sichern wir die Zukunft der Nationalparke und damit eine internationale Premium-Marke. Die Natur kennt keine Grenzen. Der europäische Urwald wird jetzt auch grenzenlos digital erlebbar."

Aktuell wird dazu unter anderem eine grenzüberschreitende App als neues Informationsangebot für die Besucher der beiden Nationalparke entwickelt. Die tschechisch-bayerische App wird mit Karten bestückt sein und mit Erläuterungen in der jeweiligen Landessprache über Wanderwege, Naturschätze und Orte informieren. Zudem soll das "Transboundary Certificate" in diesem Jahr erneuert werden. Das Zertifikat wurde 2009 zum ersten Mal von der Europarc Federation für die sehr gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit der beiden Nationalparke verliehen. Außerdem werden die beiden Minister bei dem bayerisch-tschechischen Kooperationsprojekt "Ballett und Wildnis" die Schirmherrschaft für Aufführungen des Bayerischen Staatsballetts in Tschechien die Schirmherrschaft übernehmen.

Der Nationalpark Bayerischer Wald stellte in der Saison 2013/2014 einen neuen Besucherrekord auf: Rund 1,3 Millionen Gäste besuchten innerhalb eines Jahres den Nationalpark. Das ergab eine sozioökonomische Studie der Universität für Bodenkultur in Wien. Sie belegt die große Bedeutung des Nationalparks für Naturschutz, regionale Wirtschaftsentwicklung und sanften Tourismus. Die Forscher fanden heraus, dass für rund 60 Prozent der Besucher des Bayerischen Walds der Status als Nationalpark eine große Rolle für den Besuch des Gebietes spielt. Die Anzahl von Besuchereinrichtungen und Wanderwegen im Nationalpark wurde von über 90 Prozent als ideal bewertet. Auf die Frage, was den Besuchern besonders gut im Nationalpark gefällt, wurden am häufigsten die unberührte Natur, Ruhe, Beschilderung sowie Wanderwege genannt. Weit über 90 Prozent der Befragten gaben an, dass der Status Nationalpark uneingeschränkte Erholungsmöglichkeiten bietet.

"Bayern lebt von seinen liebenswerten Landschaften. Wir wollen deshalb den sanften Tourismus stärken. So können die Menschen in den Regionen direkt von den Naturschönheiten vor ihrer Haustüre profitieren", so Scharf.

 

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