Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die DLG-Betriebsmittelprüfung für Düngekalke umfasst die Kontrolle einer Vielzahl von Parametern - viele davon werden bereits per Gesetz gefordert. Der feine, aber für Hersteller und Landwirte entscheidende Unterschied liegt im Qualitätsaudit durch die DLG-Prüfingenieure. Dagmar Pfau vom DLG-Testzentrum erläutert, warum hohe Qualität gar nicht so einfach ist.

DLG-geprüfte Düngekalke

Kalk ist ein beachtenswertes Stück Natur. Die herrlichen Korallenriffe der Südsee wie auch die schönsten Muschel- und Schneckenschalen bestehen aus Kalk, und wer hat sie nicht als Kind oder Jugendlicher zu Hause im Schrank gehabt? Als erwachsene, verantwortungsbewusste Landwirte, die nachhaltig mit dem Boden als ihre wichtigste Ressource umgehen wollen, ist Kalk aber aus viel praktischeren Gründen beachtenswert. Denn Kalk ist neben Humus und Ton einer der Haupt-Bodenbestandteile. Problematisch und deshalb besonders beachtenswert sind dabei die jährlichen Kalkverluste, die – abhängig von vielen Parametern – riesig sein können.

Auf schweren Ackerböden sprechen Experten bei hohen Niederschlagsmengen von bis zu 700 kg/ha Kalkverlust pro Jahr. Und dies alleine durch den natürlichen Säureeintrag und die Auswaschungen, die der Regen verursacht. Die Abfuhr von Erntegut führt ebenfalls zu Kalkverlust, genauso wie das Ausbringen organischer oder sauer wirkender Düngemittel wie Gülle, Mist und Harnstoff oder die CO2-Bildung durch Bodenlebewesen. Diese immensen Verluste müssen durch regelmäßige Kalkdüngung ausgeglichen werden.

Auf die Kalkqualität kommt es an

Kalk ist nicht gleich Kalk – nie zeigte sich das deutlicher als in der heutigen Zeit intensiver Bodenbeprobungen, die die Effekte jeder Düngergabe messbar machen. Ergänzend sind viele Anforderungen gesetzlich festgelegt, die ein Düngekalk bezüglich der Produktqualität einhalten muss. Im Fall der 39 vom Testzentrum Technik und Betriebsmittel der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) geprüften Düngekalke, von denen 34 sogar die Premiumstufe des DLG-Qualitätssiegels erreichen, gehen die Anforderungen weit über die gesetzlichen hinaus.

Keine Auszeichnung ohne Audit

Ergänzend zum gesetzlichen Rahmen fordert die DLG-Prüfungskommission aus Wissenschaftlern, Beratern, Landwirten, Hersteller- und Verbandsvertretern mindestens eine Fremdüberwachung von Produktqualität und Herstellungsprozess (Qualitätsaudit) sowie ein Schwermetallmonitoring. In der Premiumstufe gehen zusätzlich sogar die Anforderungen an die Produktqualität deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Und sollte es in einem der Prüfungsfelder allen Anstrengungen zum Trotz zu Abweichungen kommen, gilt es für die Hersteller schnellstens zu reagieren, sonst droht der Verlust des DLG-Qualitätssiegels.
Die besten Düngekalke der DLG-Tests 2014 sind tagesaktuell in einer Liste zusammengefasst (siehe Link).

Weitere Hintergrundinformationen können im DLG-Merkblatt 353 „Hinweise zur Kalkdüngung“ nachgelesen werden (siehe 2. Link).

Das DLG-Qualitätssiegel für Düngekalke umfasst

  • Erfüllung der gesetzlichen (Grundstufe) oder erhöhten Anforderungen an die Produktqualität
  • Werksinterne Qualitätsüberwachung
  • Fremdüberwachung (Audit)
  • Schwermetallmonitoring

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