Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Gartenschauen sind ein Motor für naturnahen Tourismus. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute bei der offiziellen Eröffnungsveranstaltung zur Gartenschau: Natur in Alzenau 2015.

Der Energiepark ist bereit für die Besucher (Foto: Gartenschau Alzenau)

"Gartenschauen sind ein Hauptgewinn für die Menschen vor Ort und ein Publikumsmagnet für die Region. Alzenau wird für 87 Tage zur bayerischen Hauptstadt des Naturerlebens. Mehr als 2.000 Veranstaltungen erfüllen das Gartenschaugelände mit Leben." Auch das Bayerische Umweltministerium ist mit einem eigenen Pavillon zum Thema "Boden & Wein" auf der Gartenschau vertreten. Eine Weinbergsmauer zeigt dort die Bedeutung des Lebensraums Weinberg für seltene Pflanzen und Tiere, wie die Weinbergtulpe und die Feldgrille. Anhand von Bodenprofilen können Besucher einen Blick in den Boden werfen.
Scharf: "Bodenschutz ist aktiver Artenschutz. Im Boden gibt es eine Vielfalt an Bodenlebewesen, die in komplexen, zum Teil bisher unbekannten Wirkungszusammenhängen stehen. In einem Kubikzentimeter findet man bis zu 7 Milliarden Lebewesen. Außerdem sind Böden wichtige natürliche Speicher für das klimaschädliche Kohlendioxid." Die Gartenschau ist bis zum 16. August geöffnet. Die Veranstalter rechnen mit rund 300.000 Besuchern.

Während der gut zweieinhalbjährigen Bauzeit ist eine dezentrale Parkanlage mit insgesamt neun Hektar Fläche auf zwei Bereichen entstanden: der Generationenpark in unmittelbarer Stadtnähe und der Energiepark an der Kahl. Ein unübersehbares Highlight im Energiepark ist der 74 Meter lange Aussichtssteg. Von hier entfaltet sich der Blick über die renaturierte Kahl-Aue in die Stadt Alzenau. Insgesamt wurde die Kahl bei Alzenau auf einer Länge von 2.200 Metern naturnah umgestaltet. Dazu wurden über 6 Hektar Flächen erworben, etwa 1.100 Jungpflanzen im Randbereich gesetzt und rund zwei Kilometer Deiche rückverlegt.

Scharf: "Durch den Rückbau der Deiche ist ein Mehr an Sicherheit, Vielfalt und Attraktivität entstanden. Menschen, Tiere und Pflanzen finden einen neuen Lebensraum." Im Generationenpark steht das Miteinander von Jung und Alt im Mittelpunkt. Hier können Menschen jeden Alters die Natur entdecken wie zum Beispiel im "Garten mit allen Sinnen", der speziell auf die Bedürfnisse demenzkranker Menschen ausgerichtet ist und auch nach der Gartenschau zum Besuch einlädt. Miteinander verbunden sind die beiden Parks durch den Stadtpark Hauckwald.

Das Umweltministerium fördert die dauerhaften Investitionen aus Anlass der Gartenschau mit der maximal möglichen Summe von 1,6 Millionen Euro an Landesmitteln und zusätzlich mit rund 600.000 Euro aus dem EFRE-Fonds der EU.

 

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