Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 12. und 13. Juni 2015 waren im Parkgelände vor dem Tierpark Hagenbeck in Hamburg die Landschaftsgärtner los. Beim Landschaftsgärtner-Cup Nord, dem jährlich ausgetragenen Berufswettkampf der grünen Zunft, traten die talentiertesten Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau der Länder Hamburg und Metropolregion, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern gegeneinander an. Das gemeinsame Ziel: die jeweiligen Landesmeister zu küren und eine möglichst gute Platzierung in der länderübergreifenden Gesamtwertung zu erzielen. In diesem Jahr standen die Chancen für alle Nachwuchskräfte gleichermaßen gut. Denn jedes Land hatte sieben Zweierteams ins Rennen geschickt, die sich an zwei Wettbewerbstagen zeigten, was eine Harke ist.

So sehen Sieger aus: Dominik Kruse (links) und Philipp Hakenes sind die Gesamtsieger des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2013 und die neuen Hamburger Landesmeister.

Die neuen Landesmeister v. li. n. re.: Matti Hilsch und Karl Stabenow (Mecklenburg-Vorpommern), Philipp Hakenes und Dominik Kruse (Hamburg) und Leon Roetting mit Nils Hinzmann (Schleswig-Holstein).

Beim Landschaftsgärtner-Cup Nord 2015 traten die 42 besten Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau der Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein gegeneinander an und kürten in der Parkanlage vor dem Tierpark Hagenbeck ihre Landesmeister. (Fotos: Kottich)

Am Nachmittag des 13. Juni stand fest: Dominik Kruse und Philipp Hakenes vom landschaftsgärtnerischen Fachbetrieb Beran Gärten GmbH & Co. KG mit Sitz in Neu Wulmstorf bei Hamburg konnten sich gegen ihre 40 Mitstreiter durchsetzen und den Landschaftsgärtner-Cup Nord als Gesamtsieger nach Punkten für sich entscheiden. Damit sind die beiden Nachwuchstalente auch die neuen Hamburger Landesmeister.

„Wir sind optimistisch in den Wettkampf gegangen, aber dass es wirklich so gut für uns laufen würde, habe ich nicht erwartet. Das Niveau unter allen Teilnehmern war sehr hoch, so dass es auf jedes Detail ankam“, sagte Dominik Kruse nach der Entscheidung.

Facettenreicher Wettbewerb

Dass sie alle Facetten ihres künftigen Berufes beherrschen, mussten die 42 Auszubildenden aus den drei norddeutschen Bundesländern beim Cup auf vielfältige Art und Weise unter Beweis stellen. Herzstück und größte Herausforderung war auch in diesem Jahr die Bauaufgabe, bei der jedes Team innerhalb von sechs Stunden nach einem festgelegten Plan einen 16 Quadratmeter großen Garten errichten musste. Die Gartensituation vereinte wesentliche praktischen Fähigkeiten, die in der Ausbildung zum Landschaftsgärtner vermittelt werden: den Bau eines Terrassenpodestes aus UPM, das Errichten einer Trockenmauer, das Herstellen von Wegen und Plätzen aus Klinkern und Glensanda-Grand und das Anlegen von Beeten mit Stauden- und Gehölzpflanzungen.

„Die Bauaufgabe ist in jedem Jahr das Highlight des Landschaftsgärtner-Cups Nord und auch für Außenstehende sehr spannend. Da der Cup im Gelände vor dem Tierpark Hagenbeck stattgefunden hat, hatten unsere Azubis in den Besuchern des Zoos viele Zuschauer, die mitgefiebert haben“, sagte Sylvia Eggers, Referentin für Nachwuchswerbung beim Fachverband für den Garten- und Landschaftsbau Hamburg (FGL HH).

Mitfiebern konnten die Tierpark-Besucher auch bei den fünf Themenstationen, die alle Zweierteams am zweiten Tag des Wettkampfes durchlaufen mussten. Auch sie spiegelten den Facettenreichtum der landschaftgärtnerischen Fachkenntnis wider: Natursteine bearbeiten, Vermessungen durchführen, Pflanzen bestimmen, die Geschicklichkeit im Umgang mit technischen Geräten demonstrieren und Fragen zur Arbeitssicherheit beantworten.

Aufgrund ihrer überzeugenden Performance in allen Disziplinen nahmen Dominik Kruse und Philipp Hakenes am Samstagnachmittag wohl verdient die Siegermedaillen des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2015 entgegen.

Das Fazit von Philipp Hakenes: „Es war eine tolle Erfahrung, bei der uns die tägliche Zusammenarbeit im Betrieb geholfen hat. Wir kennen unsere Stärken und Schwächen und haben wichtige Elemente der Bauaufgabe, wie zum Beispiel die Terrasse aus Klinkern, vorher einmal geübt.“ Als besonders anspruchsvoll bezeichneten die frisch gebackenen Cup-Sieger und Landesmeister den Bau des Podestes aus UPM, einem Material, mit dem beide bisher noch nicht gearbeitet hatten.

Der Bad Segeberger Betrieb Tilman Kaden Garten- und Landschaftsbau und die Hans-Hermann Meins Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Ahrensburg (beide Schleswig-Holstein) hatten ihre Auszubildenden Nils Hinzmann und Leon Roetting als ein Team beim Berufswettkampf ins Rennen geschickt. Sie eroberten den zweiten Platz in der Gesamtwertung aller drei teilnehmenden Bundesländer und wurden somit zu den neuen schleswig-holsteinischen Landesmeistern gekürt. Leon Roetting verteidigte damit seinen Titel als Landesmeister Schleswig-Holstein, den er im Jahr 2014 gemeinsam mit seinem Teamkollegen Thimo Denker errungen hatte. Die neuen Landesmeister aus Mecklenburg-Vorpommern kommen aus Rostock: Matti Hilsch und Karl Stabenow vom Betrieb alpina AG für den Garten- und Landschaftsbau aus Rostock gingen als bestes Team ihres Bundeslandes aus dem Landschaftsgärtner-Cup Nord hervor und belegten außerdem Platz 8 in der länderübergreifenden Wertung.

Im September werden alle drei Landesmeister zur Bundesgartenschau Havelregion in Brandenburg reisen, um bei den Deutschen Meisterschaften ihr Können mit den Landessiegern der übrigen Bundesländer zu messen. Hier geht es um den Titel „Deutscher Nachwuchsmeister im Garten- und Landschaftsbau“.

 

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