Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ute Vogt, Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, nutzte die parlamentarische Sommerpause und besuchte am 20. Juli 2015 zusammen mit Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer und Thomas Vohrer, Geschäftsführer des Württembergischen Gärtnereiverbandes e.V. (WGV), zwei Gartenbaubetriebe im Stuttgarter Raum.

Ute Vogt (von rechts), Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, informierte sich bei Ulrich Natterer, Betriebsinhaber von Natterer Bioland Jungpflanzen, Hartmut Weimann, Vizepräsident des Zentralverbandes Gartenbau e.V. (ZVG), ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer und Thomas Vohrer, Geschäftsführer des Württembergischen Gärtnereiverbandes e.V., über gartenbaurelevante Themen. (Foto: Claudia Eichert)

Die Jungpflanzenbetriebe Selecta Klemm und Gärtnerei Natterer – Bioland Jungpflanzen nutzten den Besuch, um ihre Unternehmen zu präsentieren und die Abgeordnete auf die Herausforderungen der Gartenbaubranche aufmerksam zu machen.Ein Schwerpunktthema in beiden Betrieben waren die Auswirkungen des Arbeitszeitgeset-zes. Sowohl Ulrich Natterer (Betriebsinhaber von Natterer Bioland Jungpflanzen) als auch Nils und Per Klemm (Geschäftsführende Gesellschafter der Selecta Unternehmensgruppe) wiesen auf die Schwierigkeiten hin, die vorgeschriebene Wochenarbeitszeit in den Saison-spitzen einzuhalten. Um diese nicht vermeidbaren Spitzen in der Produktion abfedern zu können, benötigen die Betriebe mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten.

Die Stuttgarter Bundestagsabgeordnete nahm außerdem die Erkenntnis mit nach Berlin, dass eine rigorose Abkehr vom chemischen Pflanzenschutz einen Betrieb vor große Heraus-forderungen stellen kann. So machte Per Klemm von Selecta Klemm deutlich, dass zwar auf den Einsatz von Neonicotinoiden auf Grund einer Branchenvereinbarung bereits heute und damit vor dem 01.01.2016 vollständig verzichtet werde, dies aber einen negativen Einfluss auf die Möglichkeiten des integrierten Pflanzenschutzes habe. Diese Wirkstoffgruppe lasse sich gut mit dem Einsatz von Nützlingen vereinbaren. Ein Verzicht führe dazu, dass gegebe-nenfalls chemische Mittel eingesetzt werden müssten, welche sich weniger gut für den inte-grierten Pflanzenschutz eigneten.

Auch wurde mit Vogt die Verwendung von Torf beleuchtet. Ulrich Natterer erläuterte der Ab-geordneten, dass ein Ersatz von Torf zwar wünschenswert und prinzipiell auch möglich sei, aber aufgrund der überragenden physikalischen Eigenschaften von Torf bislang jedes Er-satzprodukt in der industriellen Substratherstellung nicht hinreichend standardisiert ist.„Der Besuch der Abgeordneten Ute Vogt hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, den Gar-tenbaubetrieben gegenüber der Politik ein Gesicht zu geben“, zeigten sich Weimann und Fleischer zufrieden.

Auf eine Initiative des ZVG hin hatten zahlreiche Bundestagsabgeordnete ihr Interesse am Besuch eines Gartenbaubetriebes in ihrem Wahlkreis bekundet. So werden in dieser parla-mentarischen Sommerpause deutschlandweit über 60 Abgeordnete aus den drei Bundes-tagsausschüssen Landwirtschaft, Umwelt und Wirtschaft Gartenbaubetriebe besichtigen.

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