Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wer seine Liebe zur Arbeit in der Natur zum Beruf machen möchte, hat auch in Schleswig-Holstein die Wahl zwischen sieben gärtnerischen Fachrichtungen: Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Zierpflanzenbau, Staudengärtnerei, Gemüsebau, Obstbau und Friedhofsgärtnerei. Jedes Jahr schlagen im nördlichsten Bundesland durchschnittlich mehr als 200 junge Menschen ihren beruflichen Weg im Gartenbau ein.

65 Auszubildende des schleswig-holsteinischen Gartenbaus nahmen zum Start in ihre grüne Karriere am Azubi-Begrüßungstag im Gartenbauzentrum Ellerhoop teil. Foto: Kottich

Ausbilder und Ausbildungsberater Holger Schacht (rechts) präsentiert einer Gruppe aus frisch gebackenen Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau die Außenanlagen der Überbetrieblichen Ausbildung. Foto: Kottich

Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr lud die Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung zur Förderung der gärtnerischen Berufsausbildung in Schleswig-Holstein in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer am 29. August zum zweiten Mal zu einem Azubi-Begrüßungstag in das Gartenbauzentrum (GBZ) in Ellerhoop.

Schöne Aussichten für grüne Nachwuchskräfte

Von den insgesamt 192 Auszubildenden, die im August dieses Jahres in Schleswig-Holstein mit ihrer gärtnerischen Berufsausbildung begonnen haben, kamen 65 in Begleitung ihrer Familien ins GBZ, wo die grünen Fäden des Landes zusammenlaufen. „Es freut uns sehr, dass wir auch in diesem Jahr insgesamt rund 200 Personen beim Begrüßungstag hier in Ellerhoop begrüßen können und heißen die neuen Auszubildenden im Gartenbau ganz herzlich willkommen! Die Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung möchte Ihnen als Berufsanfängern mit dieser Veranstaltung einen Überblick darüber geben, was sie während der Ausbildung in den nächsten zwei oder drei Jahren erwartet“, sagte Klaas Denker, Vorsitzender der Thea Tietgen und Bruno Tietgen Stiftung.

Christiane Nissen von der Abteilung Gartenbau der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein beglückwünschte die angehenden Gärtnerinnen und Gärtner zu ihrer Berufswahl: „Als frisch gebackene Auszubildende sind Sie in guter Gesellschaft von gut 600 Jugendlichen, die zurzeit in Schleswig-Holstein in 320 Betrieben des Gartenbaus ausgebildet werden. Sie werden feststellen, dass sie einen vielseitigen, anspruchsvollen, verantwortungsvollen und auch kreativer Beruf gewählt haben. Der heutige Tag ist Ihr Start ins Berufsleben, Ihr Start in eine grüne Karriere!“ In Schleswig-Holstein, so Nissen weiter, gäbe es aktuell insgesamt 2.000 Gartenbaubetriebe mit 12.000 Arbeitskräften und einem geschätzten Jahresumsatz von 820 Millionen Euro. Um diese Wirtschaftskraft halten zu können, bräuchten alle Fachbereiche gut ausgebildete Nachwuchskräfte. Wer sich in der Ausbildung engagiere, habe somit sehr gute Perspektiven für den weiteren beruflichen Werdegang.

Langeweile ? Fehlanzeige!

Was genau ihre Ausbildung an den drei Lernorten Betrieb, Berufsschule und Überbetriebliche Ausbildung für sie bereithält, erfuhren die anwesenden Nachwuchskräfte des Gartenbaus im weiteren Verlauf des Azubi-Begrüßungstages. Aus allen sechs gärtnerischen Berufsschulstandorten des Landes waren Repräsentanten angereist, um ihre Berufsschule vorzustellen und Informationen zum Unterrichtsablauf der einzelnen Fachrichtungen zu geben. Im Anschluss an die Vorstellung der Berufsschulen begaben sich die Auszubildenden in die Hände ihrer künftigen Ausbilder in der Überbetrieblichen Ausbildung (ÜA), die als Ergänzung zur Berufsschule und zur betrieblichen Ausbildung im Rahmen von Lehrgängen im GBZ durchgeführt wird. In kleinen Gruppen führten die Ausbilder ihre künftigen Schützlinge über das Gelände des GBZ.

Eine Gruppe aus Auszubildenden des Bereiches Garten- und Landschaftsbau formierte sich um Holger Schacht, Ausbilder und Ausbildungsberater in ihrer Fachrichtung. Schacht präsentierte den Klassenraum für den theoretischen Unterricht der ÜA und die Außenanlagen, in denen die praktischen Schulungsmodule stattfinden. „Ich arbeite schon seit 2,5 Jahren ohne Fachausbildung in meinem Betrieb und habe mich nun dazu entschlossen, eine richtige Ausbildung zu machen. Ich habe viel ausprobiert und möchte definitiv als Landschaftsgärtner arbeiten. Denn ich kenne keinen vielseitigeren Beruf. Langeweile kommt hier garantiert nicht auf“, sagte Jens Zybulla, der im August seine Ausbildung beim Betrieb BeWiBe Garten- und Landschaftsbau in Hohenwestedt begonnen hat. Mit ihm angereist waren seine Auszubildenden-Kollegen Rune Knudsen und Tim André Beerbaum. Beide hatten nach dem Schulabschluss ein Praktikum bei BeWiBe absolviert und auf diesem Wege zu ihrem Wunschberuf gefunden: „Uns gefällt das kreative und gestalterische Arbeiten an der frischen Luft sehr gut, und wir freuen uns auf unsre Ausbildung“, sagt Tim André Beermann. Den Azubi-Begrüßungstag im GBZ halten alle drei für eine gute Idee: „Wer hierher kommt, lernt vorab schon einmal alle Ansprechpartner kennen und bekommt wertvolle Tipps, worauf es in der Ausbildung ankommt“, sagte Jens Zybulla. Im kommenden Jahr möchten die Organisatoren die junge Tradition des Begrüßungstages fortführen: „Die tolle Resonanz zeigt uns, wie wichtig es ist, die jungen Leute zu Beginn ihrer Ausbildung abzuholen, zu informieren und zu motivieren. Das möchten wir auch weiterhin tun“, so das Fazit von Klaas Denker.

 

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