Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bäume und Sträucher prägen unser Stadtbild, verschönern das Wohnumfeld, schaffen Erholungs- und Ruheräume und stellen so einen beachtlichen Faktor für unsere Lebensqualität dar. Zudem haben sie viele wichtige ökologische Funktionen und eine entscheidende Bedeutung für das Stadtklima: Sie speichern Kohlendioxid und produzieren Sauerstoff, filtern Feinstaub aus der Luft, dämmen Straßenlärm, spenden Schatten, sorgen für Luftfeuchtigkeit und bieten Vögeln, Insekten und anderen Tieren Nahrung und Lebensraum.

Damit Bäume auch in der Stadt vital und gesund bleiben, brauchen sie vor allem eine gute Nährstoffversorgung.

Selbst Bäume, die ihren Platz in Gärten oder Parks haben, müssen kämpfen. Da die Flächen zumeist vom Herbstlaub gereinigt werden, fehlen ihnen wichtige Nährstoffe. (Fotos: Hauert)

Allerdings haben es die Gehölze in der City nicht immer leicht. Für sie herrschen in bebauten Gebieten extrem schwierige Lebensbedingungen: Zumeist ist hier nur unzureichender Raum für das Wurzelwerk vorhanden, der Boden oft sehr verdichtet oder gar versiegelt, was einen Mangel an Wasser, Luft und Nährstoffen zur Folge hat. Aufgrund der Stau- und Strahlungswärme von Asphaltflächen und Hauswänden liegt die Durchschnittstemperatur in der Innenstadt – auch nachts – immer um einige Grade höher als im Umland. Zur kühlenden morgendlichen Taubildung kommt es hier nicht. Dafür setzen unzählige Hunde an den Stämmen ihre Duftmarken und schädigen mit ihrem ätzenden Urin das Wurzelwerk. Und auch das Streusalz im Winter macht den Bäumen zu schaffen. Die Abgase von Kraftfahrzeugen und mechanische Schäden durch ungeschickte Autofahrer tun ihr übriges. Selbst Bäume, die ihren Platz in Gärten oder Parks haben, müssen kämpfen. Da die Flächen zumeist auch vom Herbstlaub gereinigt werden, fehlen ihnen wichtige Nährstoffe.

Die meisten dieser Belastungen lassen sich im urbanen Raum nicht einfach ausschalten. Damit Bäume hier aber trotzdem vital und gesund bleiben, brauchen sie vor allem eine Verbesserung der Nährstoffversorgung. Denn ein guter Ernährungszustand ist die wichtigste Voraussetzung für die Standfestigkeit und Verkehrssicherheit der Gehölze.

Tiefenvorratsfütterung

Speziell für Bäume, die an schwierigen Standorten wachsen, hat das Schweizer Traditionsunternehmen Hauert den organisch-mineralischen NPK-Dünger Baumfutter® im Programm. Neben Stickstoff, Phosphat, Kalium enthält er auch Magnesium sowie die lebenswichtigen Spurenelemente Kupfer, Eisen, Bor und Mangan. Die besondere Rezeptur wurde vom Baumchirurg Michael Maurer (1905-1980) entwickelt, der als Begründer der modernen Baumpflege in Deutschland gilt. „Idealerweise werden die Gehölze durch eine sogenannte Tiefenvorratsfütterung mit den Nährstoffen versorgt“, erläutert Pitt Frühhaber, Gartenbauingenieur und Fachberater bei Hauert. „Bei diesem speziellen Verfahren wird die Düngergabe in den oberen Wurzelbereich eingebracht, dafür werden Fütterungslöcher mit einem Durchmesser von etwa fünf Zentimetern in den Boden gebohrt oder gestochen. Die Tiefe ist abhängig von dem Wurzelwachstum des jeweiligen Baumes – im Regelfall sind es etwa 40 bis 50 Zentimeter.“ Die Vorratsfütterung sollte im Bereich der erweiterten Wurzelfläche durchgeführt werden. Wenn die Standortbedingungen es zulassen, beginnt man etwa bei drei Meter Entfernung von den äußeren Ästen der Baumkrone und arbeitet sich in Kreisbahnen in Richtung Stamm vor. Zwischen den einzelnen Löchern empfiehlt sich ein Abstand von rund 80 Zentimetern. Kann man aufgrund des Standortes nicht in einem so großen Radius arbeiten, können die Abstände der Löcher auch reduziert werden. Bei Bäumen im Straßenraum gilt es, die größtmögliche Fläche zu versorgen.

Sechs bis neun Jahre Depotwirkung

Pro Loch werden etwa 400 bis 600 Gramm Baumfutter benötigt. Im Falle offener Flächen werden die Löcher bis ca. zehn Zentimeter unter den Rand mit Baumfutter angefüllt und belassen, auf befestigten Flächen schließt man sie mit grobkörnigem Kies oder Splitt. Bei fachgerecht ausgeführter Tiefenvorratsdüngung hält die Depotwirkung des Baumfutters etwa sechs bis neun Jahre an. Die Nährstoffe werden in dieser Zeit ganz gleichmäßig an die Bäume abgegeben. Eine sinnvolle Ergänzung dazu ist die gleichzeitige Bodenbelüftung. Dadurch kann eine deutliche Aktivierung des Bodenlebens im Wurzelbereich erreicht werden. „Natürlich kann man das Baumfutter auch ganz klassisch ins Pflanzsubstrat einmischen“, erklärt Frühhaber. „In diesem Fall versorgt es die Pflanzen für mehrere Monate mit Nährstoffen.“ Neben der deutlichen Verbesserung des Ernährungs- und Gesundheitszustands bewirkt man durch die baumspezifische Düngung auch eine gute Verankerung bzw. Verwurzelung im Erdreich. Das gilt vor allem auch für Jungbäume in der Anwuchsphase. Zudem fördert Baumfutter die Wundheilung und regt die Bildung von Abwehrstoffen an, so dass der Einsatz auch vor und nach baumchirurgischen Eingriffen ratsam ist.

Auswirkungen des Streusalzes lindern

Für alle Bäume auf ungünstigen Standorten – vor allem in asphaltierten und gepflasterten Flächen – empfiehlt Hauert außerdem das flüssige, revitalisierende Dünge- und Kräftigungsmittel Arbostrat®. Es wurde spezielle zur Start- und zur ergänzenden Düngung entwickelt, stimuliert das Feinwurzelwachstum und verbessert so Wasser- und Nähstoffaufnahme der Pflanzen. Das auf organischer Basis hergestellte Tonikum wird zur Anwendung im Verhältnis 1:20 mit Wasser gemischt. Zwei- bis dreimal sollten die Pflanzen dann im Abstand von sechs Wochen damit gegossen werden. „Von April bis September kann man die Nährlösung ausgebringen“, so Frühhaber. „Besonders im Frühjahr aber sind viele Gehölze dankbar für die Versorgung mit Arbostrat, denn das Tonikum lindert die Schäden, die das Streusalz im Winter am Wurzelwerk hinterlassen hat.“

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