Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit einem vor zehn Jahren angelegten Schwimmteich gewann das Allgäuer Teichbau-Unternehmen Schellheimer kürzlich den diesjährigen Froschkönig Design-Preis. Die internationale Jury zeigte sich begeistert vom naturnahen Gesamtbild zu jeder Jahreszeit, den eingewachsenen Strukturen und dem glasklaren Wasser. Die Anlage habe nichts von ihrem Reiz als Treffpunkt und zugleich Rückzugsort verloren. Sie wirke, als sei sie schon immer da gewesen.

Schwimmteich in einem natürlichen Kreislauf

Naturnahen Gesamtbild zu jeder Jahreszeit (Fotos: Schellheimer)

Bereits letztes Jahr hat Landschaftsbauer Lars Schellheimer den Design-Preis der österreichischen Biotop-Gruppe gewonnen. Damals mit einem chlorfreien Naturpool auf einem Garagendach in Ulm.

Natürlicher Kreislauf in Balance

Wie kommt es, dass ein Schwimmteich nach zehn Jahren immer noch so klar und einladend erscheint? Lars Schellheimer führt dies vor allem auf zwei Faktoren zurück: die fachmännische Anlage und die sorgfältige Pflege. Seine Erklärung: Bei einem Schwimmteich müssen die Grundbedingungen stimmen. Wie ein Biotop befindet sich ein Schwimmteich in einem natürlichen Kreislauf. Seine Pflanzen nehmen Nährstoffe auf, wachsen und sterben wieder ab. Tiere besiedeln den Teich. Regen und Wind tragen zusätzlich natürliche Nährstoffe ein. Sonne und Nährstoffe lassen Algen wachsen. Ist der Schwimmteich-Kreislauf in Balance, so baut sich beides innerhalb weniger Tage wieder ab. Zentrale Pflegearbeiten runden den Kreislauf ab. Dazu zählt der Allgäuer Schwimmteich-Experte das jährliche Absaugen der Sediment-Ablagerungen am Teichgrund sowie das Ausschneiden der Sumpf-und Wasserpflanzen im Herbst.

Filter entzieht Algen die Lebensgrundlage

Die Besitzer nutzen ihren Schwimmteich sehr intensiv und haben einen hohen Anspruch an die Wasserqualität. Mehrmals täglich schwimmen sie, vom Frühjahr bis weit in den Herbst. Um das zeitweise Algenwachstum weiter zu minimieren, bauten sie im Jahr 2012 einen zusätzlichen Phosphat-Filter ein. Phosphat ist die Nahrungsgrundlage für Algen. Seit der Nachrüstung sind Algen nur noch an einer Handvoll Tagen im Jahr zu sichten.

Quer durch den Garten schlängelt sich ein Bachlauf in den Schwimmteich. Unvermeidlich fließen damit auch Nährstoffe ein. Doch die Besitzer akzeptieren lieber die minimalen Qualitätsschwankungen an wenigen Tagen, als auf den Bachlauf und das sanfte Plätschern zu verzichten. Für sie befinden sich Mensch und Natur in ihrem Schwimmteich in Balance.

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlen für Sie: