Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die beiden Bio-Verbände Bioland und Gäa arbeiten seit dem 1. Januar 2016 als Partnerverbände zusammen. In einem intensiven Prozess wurden seit 2014 die Wettbewerbsbedingungen angeglichen. Ab 2016 haben beide Verbände die gleichen Richtlinien, Zertifizierungsverfahren und ein einheitliches Beitragssystem. Bioland- und Gäa-Landwirte erzeugen nun landwirtschaftliche Erzeugnisse zu gleichen Konditionen. Gleiche Qualitätsstandards und Verfahren ermöglichen eine engere Zusammenarbeit zwischen den Betrieben und Erzeugergemeinschaften beider Verbände bei der Versorgung der Marktpartner.

Bioland und Gäa

„Gleiche Werte verbinden", freut sich Jan Plagge, Präsident von Bioland. "Wir haben früh im Prozess festgestellt, dass die Verbände und ihre Mitglieder gut zusammenpassen und dasselbe Ziel verfolgen: Wir wollen die Zukunft des Biolandbaus durch aktive Verbandsarbeit und schlagkräftige Beratungs- und Vermarktungsstrukturen gestalten und Synergieeffekte nutzen."

„Die enge Zusammenarbeit als Partnerverbände ist in der Ökobranche etwas Einmaliges“, kommentiert Kornelie Blumenschein, Vorsitzende des Gäa e.V. „Als kleinerer Verband sehen wir in dieser Zusammenarbeit eine wichtige Weichenstellung für die Zukunft unserer Mitglieder und Partner. Bioland ist uns in dem Prozess partnerschaftlich und mit großer Offenheit begegnet. Wir freuen uns besonders auf viele gute Begegnungen und den intensiven Fachaustausch."

Die neue Partnerschaft sendet ein wichtiges Signal an die Biobranche: Die heimischen Betriebe können gemeinsam viel besser auf einem hohen Qualitätsniveau die zunehmende Nachfrage im Markt befriedigen. Durch gemeinsame Beratungsstrukturen werden die Verbände die Angebote in der Fachberatung ausbauen können und auch die zunehmenden Anfragen von umstellungsinteressierten Landwirten besser bewältigen.

In der Partnerschaft bleiben beide Verbände weiterhin eigenständige Vereine mit ihren jeweiligen Markenzeichen.

Über den Zeitraum von zwei Jahren haben verschiedene Arbeitsgruppen beider Verbände die Richtlinien und das Zertifizierungssystem angeglichen. Die Entwicklung dieser Zusammenarbeit war von Anfang an transparent und wurde von den Mitgliedern beiderseits stark unterstützt.

„Auch in den kommenden Jahren wollen wir diese Zusammenarbeit im Interesse unserer Mitglieder und Partner inhaltlich und strukturell weiter vertiefen; die geschaffene Basis dafür ist nun sehr gut“, schauen Jan Plagge und Kornelie Blumenschein gemeinsam in die Zukunft. Beide Partner wollen weitere Fortschritte und Synergieeffekte erzielen.

Zur Feier der neuen Partnerschaft richten Bioland und Gäa eine gemeinsame Standparty auf der Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel BIOFACH in Nürnberg aus. Die Party findet am Donnerstag, den 11. Februar, ab 18 Uhr am Bioland-Gemeinschaftsstand 451 in Halle 7 statt.

Zum Bioland e.V.:

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. 6.200 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Hinzu kommen mehr als 1.000 Partner aus Herstellung und Handel wie Bäckereien, Molkereien, Metzgereien und Gastronomie. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

Seit 45 Jahren entwickeln die Bioland-Mitglieder mit ihrem Verband eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche Alternative zur intensiven, von Industrie und Fremdkapital abhängigen Landwirtschaft. Ziel der täglichen Arbeit der Bäuerinnen und Bauern ist die nachhaltige Erzeugung hochwertiger und gesunder Lebensmittel. Wirtschaften im Einklang mit der Natur, Förderung der Artenvielfalt sowie aktiver Klima- und Umweltschutz sichern unsere Lebensgrundlagen und erhalten eine vielfältige Kulturlandschaft. Denn Biolandbau heißt: An die Zukunft denken.

Zum Gäa e.V.:

Dem Verband sind bundesweit ca. 350 Bauern und Bäuerinnen mit rund 35.000 Hektar Fläche sowie zahlreiche Unternehmen aus Verarbeitung und Handel angeschlossen. Im Gäa e.V. vertreten sind kleinere Gartenbaubetriebe genauso wie klassische Familienbetriebe oder Genossenschaften. Spezialisierte Betriebe, beispielsweise für Kräuter- oder Beerenanbau, Gemüsebau, Saatgutvermehrung und Teichwirtschaft prägen die Vielfalt des Gäa-Verbandes.

Der ungewöhnliche Name Gäa stammt aus der altgriechischen Mythologie und leitet sich von der „Gaia“ – „Urmutter Erde“ ab. Diesen wählten die Gründerinnen und Gründer des Verbandes in den späten 1980ern.

Nach dem Motto „von Bauern für Bauern“ legt der Verband viel Wert auf den Erfahrungsaustausch unter Praktikern. Auf Exkursionen, bei Fachveranstaltungen und der jährlichen Gäa-Wintertagung werden aktuelle Themen aus Forschung und Praxis angeboten.

 

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