Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die grünen Branchenverbände BdB, BGL und bdla luden am Dienstag, 16. Februar 2016, zum Parlamentarischen Abend in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft in Berlin. 19 Bundestagsabgeordnete folgten der Einladung. Nach einem Parlamentarischen Frühstück im November 2015 war dies die zweite Veranstaltung zum Thema Stadtgrün.

Dr. Klaus-Peter Schulze MdB eröffnete den Parlamentarischen Abend, zu dem mehr als 50 Gäste erschienen waren. (Foto: Uwe Panske für den BdB)

Hitzewelle und Trockenheit im Sommer ‒ Baumblüte im Dezember. Das waren die zwei Wetterextreme des vergangenen Jahres. Der Klimawandel setzt Bäumen in den Städten mehr und mehr zu. Daher ist man intensiv auf der Suche, Baumarten und Baumsorten zu finden, die den Extremstandort Stadt auch in Zukunft bewältigen.

Ausgehend von der teils dramatischen Situation in unseren Städten war es daher Ziel der gemeinsamen Veranstaltung, neueste Erkenntnisse darüber vorzustellen, welche Bäume im Stadtraum des Klimawandels „funktionieren“ und welche begleitende Infrastruktur sie benötigen. Die Veranstaltung leistete auch einen Beitrag für das geplante Weißbuch zum Stadtgrün der Bundesregierung. Die Bundestagsabgeordneten brachten darüber hinaus Ansichten aus der UN-Klimakonferenz mit, die Ende 2015 in Paris stattgefunden hatte.

BGL-Vizepräsident Eiko Leitsch erklärte: „Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels muss ‚Grün in der Stadt‘ stärker als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz erkannt und verankert werden. In dem nun eingeleiteten Weißbuchprozess gilt es, konkrete Handlungsstrategien zum Grün in der Stadt zu entwickeln. Übergreifendes Ziel muss sein, den Kommunen konkrete Maßnahmen zur Planung, Entwicklung und Pflege grüner Freianlagen und deren Finanzierung mitzugeben.“

bdla-Vizepräsidentin Irene Burkhardt warb für die sozial und kulturell integrative, multifunktionale und regulierende Kraft des Stadtgrüns. „Urbanes Grün leistet einen wichtigen Beitrag, z.B. die Wirkung von Starkregen abzuschwächen und den zunehmenden Hitzestress in Innenstädten zu reduzieren. Es gilt, das hohe Potential von Vegetation zur Feinstaubreduzierung und zur Verbesserung des Mikroklimas zu nutzen.“

BdB-Präsident Helmut Selders fasste zusammen: „Die Experten haben aufgezeigt, dass Grundlage für jede positive Wirkung des Stadtgrüns auf die Bevölkerung eine funktionierende Vegetation ist. Bereits heute gibt es vielfach Handlungsbedarf in Anlage von Grünanlagen, Sortenauswahl der Gehölze und deren Pflege. Der Klimawandel wird dieses Problem verschärfen. Deshalb brauchen wir eine nationale Strategie von Bund, Ländern und Gemeinden, um diese Herausforderung wirksam zu bewältigen.“

Aus Sicht der drei grünen Branchenverbände war der Parlamentarische Abend ein weiterer Schritt in der engen Verzahnung der politischen Zusammenarbeit zum Thema Stadtgrün. Für die Zukunft sind weitere Parlamentarische Veranstaltungen sowie ein regelmäßiger und intensiver Austausch auf Ebene der Präsidien und der Geschäftsführung geplant.

 

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