Der Jahresumsatz der Garten- und Landschaftsbau Branche in Deutschland ist auch im Jahr 2015 wieder gestiegen. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Jahresstatistik des Bundesverbandes Garten- und Landschaftbau e.V. (BGL) hervor. So erwirtschaften die Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus einen Jahresumsatz von rund 7,14 Milliarden Euro (2014: 6,84 Mrd.) und erzielten ein Umsatzplus von 4,48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
BGL-Präsident August Forster zeigte sich angesichts der Veröffentlichung der Jahresstatistik zufrieden: „Die GaLaBau-Branche hat bereits zum siebten Mal in Folge einen Umsatzrekord erzielt und jetzt auch die 7-Milliarden-Schallmauer durchbrochen. Die erneute Rekordmarke bestätigt die Entwicklung der letzten Jahre, die einen Anstieg der Nachfrage nach Dienstleistungen rund ums Bauen mit Grün ausweist.“
Beschäftigtenzahl im GaLaBau steigt auf über 112.000
Das aktuelle Rekordergebnis erzielten die 16.779 Fachbetriebe mit ihren insgesamt 112.267 Beschäftigten. Damit stieg 2015 die Zahl der Fachbetriebe gegenüber dem Vorjahr (16.669 Betriebe) um 0,66 Prozent. Auch bei der Beschäftigtenzahl im Garten- und Landschaftsbau ist ein Anstieg zu verzeichnen. So stieg im letzten Jahr die Zahl der Beschäftigten um drei Prozent auf 112.267. Die Insolvenzquote der gesamten Branche lag bei einem Wert von 0,53 Prozent. Bei den 3.597 Mitgliedsbetrieben des BGL lag die Insolvenzquote im vergangenen Jahr mit 0,50 Prozent leicht über dem Vorjahreswert von 0,37 Prozent.
Marktanteil im Privatgarten-Bereich liegt weiterhin bei knapp 60 Prozent
Wie in den vergangenen Jahren ist das Privatkundensegment der Umsatztreiber der GaLaBau-Branche. Die GaLaBau-Betriebe konnten 2015 das Wachstum in diesem Segment leicht steigern, auf insgesamt 59,28 Prozent. „Zurückzuführen ist das aktuelle Ergebnis vor allem auf den verstärkten Wunsch der Menschen nach einem grünen Umfeld in ihrer direkten Umgebung“, so Forster. Der Anteil des Privatgartenbereichs am Gesamtumsatz der Branche beläuft sich somit auf 4,23 Mrd. Euro im Gegensatz zu 4,05 Mrd. Euro aus dem Vorjahr. „Der Privatgartenbereich ist das wirtschaftliche Standbein der Branche und das zeichnet sich auch in Zukunft ab“, so Forster, der dies u.a. auch auf die seit Jahren erfolgreich umgesetzte Image- und PR-Kampagne für den Privatgartenmarkt zurückführt. „Inspiriert durch unsere erfolgreiche Image- und PR-Kampagne im Privatgartensegment werden die Kundenwünsche bei der Neuanlage vielfältiger und individueller. So werden in der Gartengestaltung vermehrt hochwertige Materialien und Technik im Garten nachgefragt. Aber auch beim Thema Pflanzenvielfalt und Pflanzengestaltung beobachten wir eine Abkehr vom Standartsortiment hin zu mehr Individualität und Qualität“, betont Forster.
Umsatz im Bereich des öffentlichen Grüns steigt an
Auch wenn über 60 Prozent des Umsatzes im Privatgartenbereich erzielt werden, ist das Segment des öffentlichen Grüns für die Branche ein aktueller Zukunftsmarkt. Aus diesem Grund hat der Bundesverband Garten- und Landschaftbau vor zwei Jahren eine Kommunikationskampagne zum städtischen Grün gestartet. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass sich hier ein leichter positiver Trend abzeichnet. Lag der Umsatzanteil in 2014 noch bei 17,4 Prozent, konnte 2015 ein Anstieg auf 18,09 Prozent verzeichnet werden. Damit stieg der Umsatz leicht auf 1,29 Mrd. Euro (2014: 1,19 Mrd.). Die restliche Umsatzverteilung sieht wie folgt aus: Auf den Wohnungsbau fallen 9,22 Prozent (2014: 9,26 Prozent), der Anteil der Industrie macht 5,67 Prozent aus (2014: 5,5 Prozent), der der Generalunternehmer liegt bei 4,88 Prozent (2014: 4,9 Prozent). Sonstige belaufen sich auf 2,88 Prozent im Gegensatz zu 3,7 Prozent in 2014.
„Angesichts der großen Herausforderungen, denen sich die Städte in der Zukunft ausgesetzt sehen, wird auch eine nachhaltige Stadtentwicklung mit lebendiger Vegetation immer wichtiger. Eine klimawandelgerechte Stadt braucht städtebauliche Maßnahmen mit lebendigem Grün“, so Forster. Für die Zukunft rechnet Forster in diesem Segment mit einer erhöhten Nachfrage für landschaftsgärtnerisch geprägte Dienstleistungen und Know-how. „Das 2015 veröffentlichte Grünbuch Stadtgrün und der aktuelle Weißbuchprozess zu diesem Thema lässt schon jetzt ein Umdenken bei Kommunen und politischen Entscheidern hin zu einer nachhaltig grünen Stadtentwicklung erkennen“, erklärt Forster.
Ausbildung: Zahl der Neuabschlüsse steigt 2015 an
Wie in den Jahren zuvor stellt der GaLaBau fast 70 Prozent aller Auszubildenden im Gartenbau. Im Jahr 2015 lag die Zahl der Auszubildenden im Garten- und Landschaftsbau mit 6.575 ungefähr auf dem Vorjahresniveau (2014: 6.623). Bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen konnte 2015 ein Anstieg verzeichnet werden. Insgesamt haben 2.718 Auszubildende im Jahr 2015 (2014: 2.644) in den AuGaLa-Betrieben eine Ausbildung begonnen. Damit fallen nahezu 4/5 von den 3.447 Neuabschlüssen in der gesamten GaLaBau-Branche, die das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für 2015 ermittelt hat, auf die gewerblichen bzw. ausbildungsumlagepflichtigen Betriebe. „Die Zahlen unterstreichen eindrucksvoll, dass wir mit der erfolgreichen Nachwuchswerbekampagne des Ausbildungsförderwerks (AuGaLa) und unserer klugen und zukunftsorientierten Tarifpolitik die jungen Menschen erreichen und sie sich für eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau entscheiden. Wir sind deshalb überzeugt, dass sich dieser positive Trend bei den Ausbildungszahlen auch in den nächsten Jahren fortsetzen wird“, erklärt August Forster.