Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Scilla-Blüte läutet den Frühling im Botanischen Garten in Karlsruhe ein: Die Wiesen vor den historischen Glashäusern sind blau von den kleinen Blütensternen der Scilla Siberica (Sibirischer Blaustern). Sie blühen auf den Rasenflächen in leuchtendem Blau. „Das ist in jedem Jahr der erste Hingucker im Botanischen Garten“, erklärt Thomas Huber, der Leiter des Botanischen Gartens. Der Kulturflüchtling aus der Familie der Spargelgewächse ist ein Verwandter der Hyazinthe und kommt in ganz Europa, in Teilen Asiens und sogar in Afrika vor. Zur Gattung Scilla gehören mehr als 50 verschiedene Arten.

Botanischen Garten in Karlsruhe (Foto: Staatliche Schlösser und Gärten)

Ursprünglich wurden die Frühjahrsblüher importiert, um sie in herrschaftlichen Gärten anzubauen; von dort aus verwilderten sie schnell. Im Botanischen Garten in Karlsruhe, der immer ein Teil des Schlossgartens war, wurden immer exotische Pflanzen kultiviert. Schon der Stadtgründer, Markgraf Karl Wilhelm (1679–1738) sammelte fremde und ausländische Gewächse – und er war der damals modischen Leidenschaft für Tulpen verfallen.

Die Gebäude des heutigen Botanischen Gartens stammen aus dem 19. Jahrhundert und gehen auf die Glashäuser des Architekten Heinrich Hübsch zurück. In diesem Jahr sind die Schaugewächshäuser wegen der Sanierung der historischen Konstruktion geschlossen. Bekannt ist der Garten für seine Vielzahl an ungewöhnlichen und seltenen Bäumen und Sträuchern im Freigelände. Nicht nur Karlsruher suchen die besondere Stimmung der historischen Anlage – besonders im Frühjahr, wenn die ersten Blüten und das frische Grün erscheinen. „Jetzt steht die Scilla in voller Blüte und wird dies auch noch etwa 14 Tage lang bleiben“, kündigt der erfahrene Gartenfachmann Thomas Huber an.

 

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