Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mischkalke haben zwar gute Düngereigenschaften, verursachen jedoch zum Beispiel aufgrund der Staubentwicklung Probleme in der Handhabung. Feuchte Mischkalke sorgen hier für Verbesserungen. Die DLG hat deshalb ihren Prüfrahmen erweitert und das erste Produkt geprüft. Trollius Mischkalk 50 Fermikal mit dem DLG-Qualitätssiegel der Premiumstufe ausgezeichnet.

DLG Qualitätssiegel

Naturkalk wird direkt aus natürlichem Kalkstein oder Dolomit gewonnen und in verschiedenen Formen, wie kohlensaurer Kalk, Branntkalk oder Mischkalk vertrieben. Erneut zu erwähnen, dass Kalk der natürlichen Versauerung des Bodens entgegenwirkt und somit die Bedingungen für Bodenlebewesen fördert, über Ton-Humus-Komplexbildung die Bodenstruktur verbessert und schließlich die Nährstoffverfügbarkeit erhöht, hieße „Eulen nach Athen zu tragen“. Wie negativ sich ein Verzicht auf Kalkung auf die Bodenstruktur auswirkt, zeigen z. B. die seit 1923 am Standort Berlin-Dahlem durchgeführten Langzeitversuche Bodennutzung der Humboldt-Universität Berlin. Hier lassen sich in den seit neun Jahrzehnten nicht mit Kalk gedüngten Flächen Bodenverdichtungen bis in tiefe Bodenschichten nachweisen.

Bodenversuche mit dem Penetrometer zeigen hier, dass bis zu 30 % höhere Kräfte nötig sind. Gerade in den oberen 5 cm spiegelt dies eine stärkere Verschlämmungsneigung und geringere Aggregatstabilität des versauerten Bodens wieder. Je nach Bodenart sollte der passende Kalkdünger verwendet werden. Für leichte Böden eignet sich kohlensaurer Kalk, schwere Böden werden in der Regel mit Branntkalk gedüngt. Mischkalk besteht in entsprechenden Anteilen sowohl aus Branntkalk als auch aus kohlensauren Kalken und hat so gleichzeitig die schnelle Wirkung von Branntkalk und die nachhaltigen Wirkung kohlensauren Kalkes.

Mischkalke machen oft Probleme

Mischkalke liegen in der Regel in gemahlener, trockener Form vor, ziehen aber Wasser aus der Umgebungsluft an. Sie müssen deshalb in Silozügen transportiert und in Silos gelagert werden. Aufgrund der kleinen Körnung können sie nur mit speziellen Streugeräten mit Schneckenstreuwerk mit üblicherweise relativ geringer Arbeitsbreite ausgebracht werden. Neben der geringen Flächenleistung der Spezialstreuer kommt es beim Ausbringen zu einer immensen, heute nicht mehr zeitgemäßen Staubentwicklung. Nicht zuletzt deshalb wurden Mischkalke in der Vergangenheit immer seltener eingesetzt.

Die Lösung: Feuchte Mischkalke

Eine Lösung dieses Problems bieten feuchte Mischkalke, wie der kürzlich mit dem DLG-Qualitätssiegel in der Premiumstufe ausgezeichnete Trollius Mischkalk 50 Femikal. Bei der Herstellung wird hier ggf. mit einem Homogenisierungsmittel versetztes Wasser zugesetzt, der die Branntkalk-Komponente ablöscht. Über den so entstehenden Löschkalkanteil bleibt eine sofort wirksame Komponente erhalten, während die o. g. Handhabungsprobleme nicht mehr auftreten. Feuchter Mischkalk kann mit einem Kipp-Lkw transportiert am Feldrand zumindest über Nacht gelagert werden, bevor er mithilfe eines herkömmlichen Schleuderstreuers ausgebracht wird.

Alle mit dem DLG-Qualitätssiegel ausgezeichneten Kalke sind online (siehe Link) aufgeführt.

Interessenten erhalten weitere Informationen beim DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel. Ansprechpartner ist Dr. Michael Eise, Tel.: 069/24788-630 oder E-Mail: m.eise(at)dlg.org.

Von: 

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlen für Sie: