Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Beim 11. Berufswettkampf der bayerischen Landschaftsgärtner vom 7. bis 8. April 2016 in Bayreuth erzielten Michael Schmidt und Vitus Pirschlinger den ersten Platz und sicherten der Gaissmaier Landschaftsbau GmbH & Co. KG in Freising den Bayern Cup 2016. Die stolzen Sieger vertreten damit den Freistaat beim bundesweiten Landschaftsgärtner-Cup, der am 15. und 16. September in Nürnberg, im Rahmen der GaLaBau - Internationale Fachmesse Urbanes Grün und Freiräume (14. - 17.09.2016), stattfindet.

Die 16 Wettkampfteilnehmer auf einen Blick.

(v.l.n.r.): Brigitte Merk-Erbe (Oberbürgermeisterin Bayreuth), Ulrich Schäfer (Präsident im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V.) und Ulrike Scharf (Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz) beim Besuch des Bayern Cups.

(v.l.n.r.): Die Siegerehrung mit Helmut Brunner (Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten), den Wettkampfsiegern Michael Schmidt und Vitus Pirschlinger (Gaissmaier Landschaftsbau GmbH & Co. KG), Martin Gaissmaier sowie Ulrich Schäfer (Präsident im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V.). (Alle Fotos: GaLaBau Bayern)

Die Beteiligung am Bayern Cup ist mit erheblichen Anforderungen an die Wettkampfteilnehmer verbunden. Als weitere Voraussetzung mussten die Teilnehmer mindestens das zweite Ausbildungsjahr absolvieren und durften nicht älter als 21 Jahre sein. Nach Abschluss der Anmeldungen beim Veranstalter, dem Verband Garten- und Landschaftbau Bayern e. V. (VGL Bayern), standen 16 Teilnehmer fest. Während des zweitägigen Bayern Cup-Wettbewerbs in Bayreuth, im Vorfeld der Landesgartenschau (22.04. – 09.10.2016), traten demnach am 7. und 8. April acht Zweierteams gegeneinander an, um die besten Nachwuchslandschaftsgärtner im Freistaat zu ermitteln.

Wettkampffläche „Melodie in Grün"

Die anspruchsvolle Aufgabe während der beiden Wettkampftage beinhaltete die Gestaltung der jeweils 16 Quadratmeter großen Wettkampffläche „Melodie in Grün" innerhalb von 15 Stunden. Das Ziel: Die möglichst korrekte Umsetzung einer Planung, die Landschaftsarchitektin Elisabeth Freundt (Die Gärtner Ramming und Tröster GmbH) zuvor entwickelt hatte. Die für alle Teams identische Bauaufgabe umfasste ein vielseitiges Leistungsspektrum im Garten- und Landschaftsbau: Dazu gehörte der Einbau einer Tragschicht, die Errichtung einer Trockenmauer aus Naturstein einschließlich der Integration einer Sitznische, Einfassungen mit Schiefer-Mauersteinen und Granitpflaster, Beläge mit Schiefer-Plattenbänder und einer Granitpflasterfläche, der Einbau einer Trittplatte aus Schiefer sowie umfangreiche Gehölz- und Staudenpflanzungen. Die Installation des Holzkunstwerks „Piano" erforderte darüber hinaus besondere handwerkliche Fähigkeiten.

Bei typischem Aprilwetter starteten die Teams am Donnerstag, 7. April in den ersten Wettkampftag. Dabei verfolgten die Teilnehmer teils unterschiedliche Strategien und Arbeitsabläufen in der Bewältigung ihres Tagespensums. Als besonderes herausfordernd erwies sich unter anderem die Errichtung der Naturstein-Trockenmauer aus Schiefer-Bruchsteinen mit Hinterbetonierung. Ende des ersten Tages waren deshalb alle Teilnehmer erleichtert, diese schwierige Aufgabe weitestgehend gemeistert zu haben. Am Vormittag des zweiten Wettkampftages besuchte Ulrike Scharf (Bayerische Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz), im Rahmen der Eröffnungspressekonferenz der Landesgartenschau (LGS) Bayreuth, die Teams und informierte sich umfassend über die landschaftsgärtnerischen Arbeiten auf der Baustelle.

Fachjury bewertet Wettkampfarbeiten anhand umfassendem Kriterienkatalog

Während des Wettkampfs wurden die Zwischenergebnisse von einer Fachjury unter Vorsitz von Roland Ramming (Die Gärtner Ramming und Tröster GmbH) genauestens inspiziert. Unterstützt wurde Ramming durch Ekkehard Schwinge (Fachlehrer für Garten- und Landschaftsbau), der außerdem das Bewertungskonzept für die Wettkampfarbeiten entwickelte, Markus Högl (Geschäftsführer der Högl & Mandlmeyer GmbH), Joachim Storhas (Ausbilder an der DEULA Bayern GmbH), Elisabeth Vierthaler (Florian Vierthaler Garten- und Landschaftsbau) sowie Elisabeth Freundt.

Die Bewertung der Teamleistungen erfolgte dabei nicht nach subjektiven Gesichtspunkten, sondern vielmehr danach, ob die Regeln der Technik bei den einzelnen Gewerken – entsprechend den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen (ATV) und den Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen (ZTV) – angewandt wurden. „Das Bewertungskonzept beinhaltet insgesamt 218 Bewertungskriterien mit 738 zu vergebenden Punkten. Diese beziehen sich auf die Schwerpunkte Pflasterarbeiten, Trockenmauer, Pflanzarbeiten sowie auf den Umgang mit dem Holzobjekt Piano. Außerdem achten wir natürlich auf die Verwendung der Ausrüstung für den persönlichen Arbeitsschutz sowie auf Ordnung und Sauberkeit auf der Baustelle", erläutert Schwinge. Ramming ergänzt: „Alle Beteilige haben großartige Arbeit geleistet und erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen. Das Siegerteam zeichnete sich vor allem durch eine große Routine und Präzision in der Bearbeitung der Natursteine, dem Bau der Trockenmauer und den Pflasterarbeiten aus."

Michael Schmidt und Vitus Pirschlinger holen den Bayern Cup 2016 für ihren Ausbildungsbetrieb Gaissmaier Landschaftsbau nach Freising

Mit deutlichem Vorsprung siegten die Freisinger vor den Zweitplatzierten Florian Eisenmann und Maurice Schmid (Garten Idee Kuchler GmbH, Geisenfeld und Hermann Kutter GmbH Co. KG, Memmingen). Ausschlaggebend für ihren Erfolg war, neben einer konstanten Leistung in allen Bewertungskriterien, vor allem die enge, aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit im Team. Den dritten Platz belegten Alexander Donhauser und Sebastian Söllner (Johann Schmaußer Gartengestaltung, Hohenkemnath). Die beiden Sieger profitierten beim 11. Bayern Cup auch von ihrer vorhandenen Wettkampferfahrung. Denn im Mai 2015 gelang den beiden Auszubildenden bereits der Sieg beim Oskar-Augustin-Cup in Freising, dem kleinen Berufswettkampf der bayerischen Landschaftsgärtner. Außerdem erreichten sie im September 2015 auf dem bundesweiten Berufswettbewerb, im Rahmen der BUGA 2015 Havelregion in Brandenburg, die deutsche Vizemeisterschaft.

Preisverleihung durch Helmut Brunner und Ulrich Schäfer beendet den Berufswettkampf 2016

Nachdem die Fachjury die Gewinner des Bayern Cups ermittelt hatte, folgte die abschließende Preisverleihung für die besten bayerischen Landschaftsgärtner. Das Siegerteam empfing den begehrten Bayern Cup aus den Händen von Helmut Brunner (Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) und Ulrich Schäfer (Präsident im VGL Bayern). Beide zeigten sich sehr beeindruckt von den Leistungen der jungen Landschaftsgärtner.

„Sie alle haben Ihr großes handwerkliches Geschick, Ihr kreatives Können und Ihr gehöriges Maß an Ideenreichtum während den beiden Wettkampftagen unter Beweis gestellt und gehören zu den besten Landschaftsgärtnern in Bayern. Das verdient Respekt und Anerkennung. Die Sieger vertreten nun Bayern im Herbst auf dem bundesweiten Landschaftsgärtner-Cup in Nürnberg. Dazu drücke ich Ihnen die Daumen", so Brunner. Außerdem dankte der Landwirtschaftsminister den Ausbildungsbetrieben und -einrichtungen sowie dem VGL Bayern für ihre hervor-ragende Nachwuchsarbeit: „Der GaLaBau belegt den ersten Platz in der landwirtschaftlichen Berufsausbildung in Bayern. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr."

Auch Ulrich Schäfer war begeistert von den Leistungen der Wettkampfteilnehmer: „Das war dieses Jahr sicherlich ein Berufswettkampf mit einer der anspruchsvollsten Aufgabe, die es je gab. Entscheidend waren sicherlich die Mauer- und Holzarbeiten. Ihr habt aber alle einen erstklassigen Eindruck hinterlassen und mit den Gärten einen bleibenden Beitrag für die Landesgarten-schau und deren Besucher hier in Bayreuth geleistet." Außerdem informierte er über die in unmittelbarer Nähe gelegenen Gartendetails, die von fünf VGL-Mitgliedsunternehmen für die LGS angelegt wurden.

Abschließend bedankte sich der Verbandspräsident bei den anwesenden Sponsoren, der BayWa AG (Baustoffe), dem Natursteinwerk Theuma GmbH (Mauerwerk), der Steingraeber & Söhne KG (Holzobjekt Piano), der H. Lorberg Baumschulerzeugnisse GmbH & Co. KG (Sträucher, Gehölze), der Staudengärtnerei Panitz (Stauden, Gräser), der DEULA Bayern GmbH (Werkzeuge, Geräte), der GaLaBau-Service GmbH (Arbeitskleidung), dem AuGaLa (Ausbil-dungsförderwerk für Nachwuchswerbung) sowie der Feustel - Gärten und Ideen GmbH (Maschinen, Logistik).
„Ohne Ihre organisatorische Unterstützung und großzügige Bereitstellung der verwendeten Materialien und Pflanzen wäre der Bayern Cup für uns als Ausrichter nicht denkbar gewesen", so Schäfer.

 

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