Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Eröffnungstag der Landesgartenschau am 22. April 2016 steht unmittelbar bevor und die neun Fachbetriebe des Verbandes Garten- und Landschaftbau Baden-Württemberg e. V. stellen in ihren “Auegärten“ vielfältige Gartenkreationen vor.

Die neun Fachbetriebe des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e. V.

Zwei Wochen vor Eröffnung der Landesgartenschau luden die neun ausstellenden Garten- und Landschaftsbaubetriebe des Verbandes Garten- und Landschaftbau Baden-Württemberg e. V. zur Pressekonferenz auf das Landesgartenschaugelände. Am “Treffpunkt Grün“, dem Info-Pavillon der Landschaftsgärtner, präsentierten sie – inmitten der neun Schaugärten – erste Eindrücke ihres breiten Repertoires. Durch verschiedenste Aktionen und Veranstaltungen während der Landesgartenschau möchten sich die Landschaftsgärtner den Besuchern vorstellen und sie von ihren Gärten begeistern. Den Auftakt am Eröffnungstag bildet der Landschaftsgärtner-Cup, bei dem der beste Landschaftsgärtnernachwuchs aus Baden-Württemberg um den begehrten Meistertitel kämpft.

Neun Ausstellungsgärten im Detail

Die “Auegärten“ zeigen das handwerkliche Können der regionalen Garten- und Landschaftsbaubetriebe auf eindrückliche Weise. In dem neuen Landschaftspark “Cappelaue“, durch den sich das kleine Flüsschen Ohrn schlängelt, sind diese einzigartigen Schaugärten zu bewundern.

Mit dem “GartenTraum“ bringt die Firma Ostberg GmbH Garten- und Landschaftsbau aus Gundelsheim echtes Urlaubsfeeling in den eigenen Garten. Der kreisförmige Sitzbereich aus wunderschönem hellen Naturstein bietet Platz für geselliges Zusammensein mit Freunden und Familie. Sitzmauern laden nicht nur zum Verweilen ein, sondern bringen gekonnt Struktur in den Garten. Die Blicke werden entlang der bogenförmigen Gestaltung in die verschiedenen Gartenteile geleitet und lassen erahnen, was sich hinter der nächsten Biegung abspielt.

Der “Römergarten“ von Thomas Haldenwanger Gartengestaltung aus Neuenstadt ist inspiriert von der Lage am Limes und zeichnet sich durch Geradlinigkeit aus. Edle Naturmaterialien wie Porphyr und Muschelkalk finden in dieser modernen Gestaltung Verwendung. Mit ihrer Liebe zu Gärten, Parkanlagen und öffentlichen Grünflächen schufen die Römer den Beginn der europäischen Gartenkunst. Diese zeichnet sich auch in dieser Planung durch besondere pflanzliche und bauliche Details ab. Der Garten war schon damals ein wichtiger Bestandteil des Alltags und dies hat sich bis heute fortgesetzt.

Im Garten “Tradition trifft Moderne“ von Roland Jung GmbH Garten- und Landschaftsbau aus Ellhofen ist eine der Hauptattraktionen das traditionelle Backen, allerdings in einem modern gestalteten Garten, was einen spannenden Kontrast birgt. Diese Gestaltung zeichnet sich nicht nur durch Geradlinigkeit aus, sondern versprüht durch die Kombination von Betonwerkstein als Bodenbelag mit Muschelkalk als Natursteinmauer einen ganz besonderen Charme. Der Backofen befindet sich unter einer Glaspergola mit Pultdach, was perfekt das Thema des Gartens widerspiegelt: Tradition trifft Moderne.

Im Beitrag “Gartenmodule“ von Grünteam Schöneck & Veltwisch GmbH aus Heilbronn bilden beeindruckende Module aus Beton ein stimmiges Ganzes. Das Leben ist im ständigen Wandel und entsprechend sollte sich das Umfeld den Ansprüchen anpassen und den Raum bilden, der benötigt wird. Aus Sandkasten wird Beet oder Wasserbecken. Aus Nutzgarten wird Sichtschutz oder gestaltete Wildheit. Immer nach Lust, Laune, Geschmack, Wunsch und Bedarf. Module, die getauscht, ergänzt oder entfernt werden können, sollen helfen, freier zu denken. Denn nichts ist beständiger als der Wandel.

“Der Rollagegarten“ von N. C. Thomas Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Schwäbisch Hall ist eingefasst mit vertikalen Holzelementen. Beim Vorbeigehen entsteht eine Zerlegung in Gartenbilder und liefert einen überraschenden Effekt, eben eine künstlerische Perspektive auf das Grün. Auf der Talseite ist ein Betonfenster eingefügt. Anstelle einer Scheibe füllt eine Hainbuchenhecke den Rahmen. Die Eingänge sind mit Muschelkalkstelen gesäumt. Ein kanülierter Brunnenstein bildet den Mittelpunkt des Gartens. Den Abschluss dieser Gestaltung formt ein Betonelement an der Spitze. Dort reflektieren schmale Spiegel die Pflanzen, eine Skulptur und auch die Besucher.

Das “Gartenrefugium“ der Firma Wilhelm Kreativgarten aus Rosengarten betreten Sie durch ein Tor, das Sie zum Ort der Begegnung bringt: einem überdachten Sitzplatz mit Feuerstelle und Sitzgelegenheiten zum gemütlichen Beisammensein. Der Weg über das Wasser führt zu einem ruhigen geschützten und mit Natursteinmauern eingefassten Platz direkt am Schwimmteich. Wasserspiele und im Wind schwingende Gräser sorgen für eine erholsame Atmosphäre.

Bei Biegert GmbH Garten- und Landschaftsbau aus Leingarten ist Draußen das neue Drinnen. “Der Garten als Raum“ zeigt klare Raumstrukturen, in denen ein jeder sein Plätzchen findet. Den Gartenschaubesucher erwarten ein Ruhebereich als Senkgarten mit üppiger Pflanzung sowie ein Wohnbereich mit Gartenfenster, das den Blick in die freie Landschaft öffnet. Neben modernen Elementen finden sich überraschende Drinnen-Materialien in spannenden Kombinationen im Draußen. Diese behaglichen warmen Oberflächen entwickeln trotz klarer Formen eine unerwartete Wohnlichkeit.

Hochbeete bringen im Schaugarten der Firma Garten-Stahl GmbH aus Boxberg-Schweigern die Natur “Auf Augenhöhe“! Die warme rotbraune Farbe des Corten-Stahls hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Gepaart mit dem satten Grün der Pflanzen und modernen Belägen in zeitlosem Grau ist dieser Garten ein echter Blickfang. Der Sitzplatz unter dem Schatten spendenden gelben Sonnensegel lädt zum entspannten Zurücklehnen ein. Das sanfte Plätschern des Wassers, die wogenden Gräser und die duftenden Stauden und Kräuter verleihen dem Garten viel Sinnlichkeit.

Die “Tür zu einer anderen Welt“ baute Martin Gurr, Garten- und Landschaftsbau aus Untergruppenbach. Dieser Garten teilt sich in eine moderne Gartensituation aus klaren architektonischen Linien und in eine mit runden Formen und fließenden Übergängen ins Grün harmonisch gestalteten Seite mit identischem Grundriss auf. Die Tür, die beide Gestaltungsideen verbindet, befindet sich mitten im Grün, das gewollt an die Form einer Hausfassade erinnert und symbolisch Anfang beziehungsweise Ende der Gartenteile symbolisiert.

Veranstaltungen der Landschaftsgärtner

Die neun “Auegärten“ bieten eine wunderschöne Kulisse für Führungen, die Vortragsreihe „Garten aktuell“ oder die Veranstaltungen des „Forums Zukunft Grünes Bauen“. Der „Treffpunkt Grün“, inmitten der Ausstellungsgärten, wird die Anlaufstelle für die Besucher mit all ihren Fragen rund um das Thema Garten sein, die von den Experten für Garten und Landschaft gerne beantwortet werden.

Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg 2016

Die Eröffnung der Landesgartenschau Öhringen ist gleichzeitig der Startschuss für den baden-württembergischen Landschaftsgärtner-Nachwuchs. Beim Landschaftsgärtner-Cup 2016 treten die sechs besten Azubi-Teams aus Baden-Württemberg gegeneinander an, um den Landesmeister zu ermitteln.

Das Siegerteam vertritt Baden-Württemberg beim bundesweiten Landschaftsgärtner-Cup auf der GaLaBau-Messe in Nürnberg. Das dort gekürten deutsche Meisterteam qualifiziert sich automatisch für die WorldSkills, also die Berufsweltmeisterschaften, die im Jahr 2017 in Abu Dhabi ausgerichtet werden.

Die baden-württembergischen Landschaftsgärtner gehören seit Jahren zur Weltspitze:

  • 2007 Vizeweltmeister in Shizuoka / Japan
  • 2009 Weltmeister in Calgary / Kanada
  • 2011 Medallion for Excellence / England
  • 2013 Vizeweltmeister in Leipzig
  • 2015 Medallion for Excellence / Brasilien

Einmal schnuppern bitte!

Einen bunten Fächer an Angeboten zur Berufsorientierung halten die Landschaftsgärtner während der gesamten Landesgartenschau für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern und Lehrer bereit. Im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ dürfen Kinder ihren „Traumgarten in der Kiste bauen“ und bei der „Geometrie auf der Wiese“ erfahren sie, wie sich Mathematik praktisch anwenden lässt.

 

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