Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Was Klima und Bevölkerungswandel mit Betonstein zu tun haben, erfuhren die Teilnehmer des 14. Symposiums der braun-steine GmbH im April in Neu-Ulm. Das Betonsteinunternehmen aus Amstetten lud dazu Referenten aus Politik, Planung und Wissenschaft. Über 200 Planer und Bauentscheider setzten sich mit den aktuellen Herausforderungen der Freiraumplanung auseinander und informierten sich über neue und intelligente Produktlösungen.

14. Symposiums der braun-steine GmbH

Sven Plöger ARD-Meteorologe sprach über die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels (Fotos: braun-steine GmbH)

„Eine ganzheitliche Betrachtung in der Entwicklung von Bausystemen wird zunehmend wichtiger“, erläuterte Gastgeber Albrecht Braun, geschäftsführender Gesellschafter der braun-steine GmbH zu Beginn des eintägigen Symposiums. Damit Bausysteme weitere Aufgaben übernehmen können. Musste ein Betonstein vor 30 Jahren nur langlebig sein, so katalysiert die neueste Betonsteingeneration heute Stickoxide und mindert die Feinstaubbelastung. Ein erfolgreiches Praxisbeispiel in Tübingens Innenstadt präsentierte hierzu Oberbürgermeister Boris Palmer. Titandioxid im neu verlegten Betonsteinpflaster fungiert als Katalysator und reduziert über Lichteinwirkung die Stickoxidbelastung nachweislich bis zu 20 Prozent. Hingegen die Fahrgeschwindigkeit um 10km/h auf Tempo 40 zu begrenzen, verringere das Stickoxid nur um 0,2 Prozent, so Palmer.

Den Zusammenhang von Belagsflächen und Luft- und Freiraumqualität führte Jochen Richard vom Planungsbüro Richter-Richard aus Aachen weiter aus. Neben dem photokatalytischen Betonstein, der laut Richard bereits in wenigen Jahren Standard sein werde, informierte er, wie Straßenoberflächen weiter zur Umweltentlastung beitragen können – etwa als hygrothermische Wegedecken oder geräuschneutrales Pflaster.

Auf die Bedeutung und die Chancen experimenteller Bauweisen beim barrierefreien Bauen verwies Architektin Christine Degenhart aus Rosenheim. Die Sprecherin der Beratungsstelle Barrierefreies Bauen und Mitglied des Normenausschusses DIN 18040 zeigte beispielhaft, dass sich die Schutzziele der Norm nur durch strategische Gesamtkonzepte umfassend umsetzen lassen: „Denn eine gute Lösung kann an einem anderen Ort und in anderem Kontext eine schlechte Lösung sein“, so Degenhart.

Die Vielfalt der Themen solle „Spuren hinterlassen und Denkanstöße geben für weitere Entwicklungen“, fasst Braun den Fachkongress zusammen. Denn für die Entwicklung neuer Produktlösungen sei immer „ein Perspektivwechsel erforderlich für alle Baubeteiligten“. Die braun-steine GmbH, die im letzten Jahr ihr 140jähriges Firmenjubiläum feierte, veranstaltet daher im zweijährigen Rhythmus ein Symposium für Planung und Gestaltung von Freianlagen.

Einen Maßstabs- und Perspektivenwechsel boten die beiden rahmenden Vorträge zu Beginn und Ende der Veranstaltung. Alexander Wetzig, ehemaliger Baubürgermeister von Ulm, sprach eingangs über die Notwendigkeit und Chancen der dichten und nachverdichteten Stadt, um den politisch vorgegebenen Klimaschutzzielen gerecht zu werden. Seine Forderung einer neuen Urbanität und eines zukunftsfähigen städtebaulichen Leitbilds stand unter dem Nachhaltigkeitsmotto „global denken, lokal handeln“ und verknüpfte zum Abschluss mit Sven Plöger. Der ARD-Meteorologe sprach über die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels, hob aber auch die Chancen hervor, durch erneuerbare Energieformen und Innovationen.

 

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