Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

In Emmerich am Niederrhein pflanzten am 04. Mai Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und der Präsident des Bundes deutscher Baumschulen, Helmut Selders, den Baum des Jahres: die Winterlinde. Im Anschluss diskutierten sie über die Zukunft der Stadtbäume.

Beim Pflanzen der Winterlinde: Bundesministerin Barbara Hendricks, Präsident Helmut Selders, Bürgermeister Peter Hinze (Foto: BdB)

„Die Bäume sind das wohl wichtigste Element des Stadtgrüns“, so Präsident Helmut Selders anlässlich der Baumpflanzung. „Bereits heute ist der Stadtraum ein Extremstandort für den Baum. Besonders an der Straße ist er eingeengt von Teer und Beton, aber auch von Leitungen unter der Erde und verdichtetem Boden.“

Für die Zukunft sieht Selders eine Verschärfung der Situation: „Durch den Klimawandel werden die Standortbedingungen in den Städten härter. Hitze und Trockenheit, aber auch Stürme und neue Schaderreger, die nach Deutschland einwandern, werden den Bäumen das Leben schwer machen. Das wird eine große Herausforderung für uns alle werden.“

Vor diesem Hintergrund schilderte Selders der Ministerin die Bemühungen der Branche, gemeinsam mit gartenbaulichen Forschungsanstalten neben dem herkömmlichen Baumsortiment auch neue Arten und Sorten zu erforschen, die den Stadtraum des Klimawandels gut verkrafteten. „Wir müssen schon heute wissen, welche Bäume in zwanzig oder dreißig Jahren im Stadtraum funktionieren. Denn ein Baum, der in der Stadt gepflanzt wird, ist bereits zehn bis fünfzehn Jahre alt. Die Baumschulproduktion braucht einen langen Atem.“

Neben diesen Bemühungen sei es auch wichtig, künftig die Grünflächen, insbesondere die Bäume, qualitativ in Schuss zu halten“, so Selders weiter. „Die Nutzung durch die wachsende Stadtbevölkerung gepaart mit zunehmend schwierigeren Umwelteinflüssen machen ein planerisches und pflegerisches Know-how unverzichtbar. Dieses bedeutet den Einsatz von Fachkräften und zusätzlichen Finanzmitteln.“

 

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