Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Verband Garten- und Landschaftbau Baden-Württemberg e.V. hat gestern mit einem temporären Park den Kiliansplatz in eine blühende Stadtoase verwandelt. Im Rahmen der bundesweiten Informationstour „Grün in die Stadt“ machte der Pop-up-Park Station in der Heilbronner Innenstadt.

v.l.n.r. Friedlinde Gurr-Hirsch, Michael Hink, Erhard Schollenberger, Wilfried Hajek (Foto: Initiative „Grün in die Stadt")

Vielfältige Aktionen und eine Diskussionsveranstaltung stellten die Bedeutung städtischen Grüns für Lebensqualität, Gesundheit und Artenvielfalt in den Mittelpunkt. Grünanlagen tragen aber auch dazu bei, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Während sich kleine Landschaftsgärtner an einer Kletterwand ausprobierten, konnten die Bürger mit einem Fragebogen ihre Meinung zum Thema Grün in die Stadt äußern und erhielten dafür einen von 200 Obstbäumen geschenkt. Eine Foto-Box, eine 3-D-Street-Art-Künstlerin und Musik sorgten für Unterhaltung.

Im Rahmen der Diskussion zu städtischem Grün betonte Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg: „Um die Lebens-, Wohn,- und Arbeits-qualität in unseren Städten langfristig zu erhöhen, spielt urbanes Grün mit all seinen Wohlfahrtswirkungen eine ganz entscheidende Rolle. Grün- und Freiräume sind ein zentrales Kernelement für eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung - insbesondere vor dem Hintergrund einer zunehmenden Urbanisierung. Die Initiative `Grün in die Stadt` verwandelt nicht nur kurzfristig markante Plätze in grüne Oasen. Was viel wichtiger ist: Die Macherinnen und Macher werben damit für mehr Wertschätzung von städtischem Grün und schaffen ein Bewusstsein für die vielfältigen Qualitäten und Funktionen von grüner Infrastruktur in der Öffentlichkeit“.

Heilbronns Bürgermeister Wilfried Hajek stellte besonders die Vorteile von Grünanlagen und Parks für die Bürgerinnen und Bürger heraus: „Das Thema Stadtgrün betrifft uns alle. Es bereichert nicht nur unser Stadtbild, sondern auch unseren Alltag. Eine grüne Stadt fördert unsere Lebensqualität.“

Michael Hink, Vorsitzender Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Landesgruppe Baden-Württemberg e.V., ergänzte: „Weltweit leben immer mehr Menschen in riesigen Ballungszentren. Die Wahrnehmung heute ist: Städte sind dicht, hektisch und atemlos. Wenn man die Lebensqualität in Zukunft erhalten und verbessern will, muss als ein wichtiger Baustein zweifellos auch mehr Grün in die Stadt.“

Insbesondere mit Blick auf die gegenwärtige Wetterlage hob Erhard Schollenberger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Verbandes Garten- und Landschaftbau Baden-Württemberg e.V. hervor: „ Angesichts der großen Herausforderungen, bedingt durch den Klimawandel, sind wir überzeugt, dass Stadtgrün eine entscheidende Rolle für die Lebensqualität spielt. Wir werden uns an immer heftigere Starkregen gewöhnen müssen. Entsprechend brauchen wir dafür eine Regenwasserbewirtschaftung in Städten. Mit mehr Grünflächen, begrünten Dächern und intelligenten Systemen kann das Wasser ohne große Schäden zu verursachen in den Wasserkreis-lauf zurückgeführt werden.“

Städtische Grünanlagen nehmen zudem eine wichtige Rolle als Erholungszonen für die Menschen in der Stadt ein. Sie produzieren als grüne Lunge Sauerstoff und filtern Feinstäube und Schadstoffe. Eine einzige Buche filtert etwa die Jahresemission eines PKW mit einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 km aus der Stadtluft.

Mit der Initiative „Grün in die Stadt“ verstärken der Bundesverband Garten- und Landschaftbau e. V. (BGL) und seine Landesverbände ihr Engagement für mehr städtisches Grün. Die als „Ausgezeichneter Beitrag der UN-Dekade Biologische Vielfalt“ prämierte bundesweite Veranstaltungsreihe verwandelt zentrale, oft graue, Plätze in zwölf deutschen Innenstädten in grüne Stadtoasen.

„Grün in die Stadt“ ist eine Initiative des Bundesverbandes Garten- und Landschaftbau e. V. Die Initiative bündelt Informationen zu vielen positiven Aspekten städtischen Grüns und dient zugleich als Plattform für Dialog und Austausch mit allen Interessierten.

 

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