Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit iFlora können mehr als 2700 Pflanzenarten durch Angabe weniger Merkmale bestimmt werden. Besondere Vorkenntnisse sind dazu nicht erforderlich, weil die Merkmale der Pflanzen auf der benutzerfreundlichen Oberfläche mit Hilfe von anschaulichen Icons ausgewählt werden können.

Screenshot (Abbildung: iFlora)

„Für iFlora wurde ein neuartiges, interaktives Bestimmungskonzept entwickelt, welches das Bestimmen deutlich beschleunigt und erleichtert“, so Dr. Oliver Tackenberg, Entwickler und Herausgeber der App.

Während der interaktiven Bestimmung macht iFlora dem Nutzer Vorschläge, wie die Pflanze mit möglichst wenigen Schritten bestimmt werden kann: Deshalb reicht zum Beispiel die Angabe von drei einfachen Merkmalen aus, um die Europäische Eibe zu bestimmen. Mit einem konventionellen Bestimmungsschlüssel müssen dafür hingegen bis zu 13 teils komplizierte und umfangreiche Fragen beantwortet werden.

„Bei der Entwicklung von iFlora war mir besonders wichtig, dass die App auch von Naturliebhabern ohne besondere botanische Fachkenntnisse genutzt werden kann“, erklärt Tackenberg. Für die Grundversion von iFlora wurden deshalb etwa 200 Pflanzenmerkmale ausgesucht, die einfach zu erkennen sind und welche die Bestimmung ohne besondere Vorkenntnisse ermöglichen. Für Botanik-Experten stehen 150 weitere Merkmale zur Verfügung.

In der iFlora-App finden sich auch umfangreiche Informationen zu allen Pflanzenarten. So kann die Bestimmung mit Hilfe von bis zu 12 Fotos und Abbildungen pro Art überprüft werden. Auf Verbreitungskarten, die auf Daten des Bundesamtes für Naturschutzes beruhen, sieht man, wo die Art in Deutschland vorkommt und kann überprüfen, ob das Bestimmungsergebnis plausibel ist. In den Steckbriefen zu den Arten finden sich außerdem Angaben zum Lebensraum, Blühzeitpunkt oder zu Taxonomie und Systematik.

Die App, deren Entwicklung mehrere Jahre gedauert hat, kann nun im Google-Play Store heruntergeladen werden, die IOS-Version folgt in Kürze.

In den App-Stores lädt man zunächst eine kostenlose Testversion herunter, in der alle Funktionen am Beispiel von etwa 100 Arten getestet werden können. Über in-App Käufe kann anschließend eine individuelle App zusammengestellt werden: Einerseits ist es möglich, Module mit einzelnen Artengruppen freizuschalten; zum Beispiel Bäume, Alpenpflanzen, die Flora des Kleinwalsertals oder aber die gesamte Flora von Deutschland. Anderseits kann man den Funktionsumfang der App erweitern, zum Beispiel, indem man zusätzliche Bilder oder Experten-Bestimmungsmerkmale freischaltet.

Die Preise der Module und Erweiterungen reichen von 2,99 € (für das Freischalten der 152 in Deutschland vorkommenden Baumarten) bis zu 59,99 € (für das Freischalten aller 2768 Arten der Flora Deutschlands). Die Vollversion der App inklusive aller Erweiterungen kostet 89,99 €. Alternativ kann man die iFlora-App auch für einen Preis von 5,99 € einen Monat lang freischalten.

„Vom Umfang her ersetzt die App mehrere Bücher,“ betont der Herausgeber. „Alleine die 12.000 hochaufgelösten Fotos und wissenschaftlichen Zeichnungen würden gedruckt mehr als tausend Seiten benötigen. Dabei sind die Verbreitungskarten, die Informationen und Abbildungen in den Steckbriefen sowie der Bestimmungsschlüssel noch gar nicht mitgerechnet.“

Produktvorstellung

iFlora wird während des Umweltbildungskongresses der Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg am 23.6.2016 in Kornwestheim der interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Über den Herausgeber und Entwickler

Dr. Oliver Tackenberg ist habilitierter Biologe und freiberuflich tätig. An der Goethe-Universität Frankfurt hat er als Professor für Pflanzenökologie und Geobotanik jahrelang botanische Bestimmungsübungen und Exkursionen geleitet und sich in Forschung und Lehre intensiv mit Merkmalen von Pflanzen und den Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Vegetation beschäftigt.

 

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